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AIDAmira muss in die Werft

Für die AIDAmira ist die Liegezeit vor Teneriffa beendet. Am 5. Januar hat die Besatzung den Anker gelichtet und nach einer kurzen Ausrüstung und Treibstoffübernahme Kurs auf Gibraltar genommen. Das Schiff soll nach Kroatien in eine Werft.

Seit einigen Wochen kursieren im Netz auch Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf. Bereits mehrfach gab es in den Tagen vor Weihnachten Personaltransfer zum Schiff. Die Gerüchte werden im Hauptquartier von AIDA in Rostock jedoch nicht kommentiert. Das Schiff fahre in die Werft um ein paar dringende Arbeiten ausführen zu lassen, so die offizielle Begründung aus Rostock.

Von einem Verkauf des Schiffes ist in Rostock noch nicht die Rede. Die langsame Reisegeschwindigkeit der AIDAmira von nur sechs Knoten (11 Kilometer pro Stunde) lässt ein Problem mit dem Antrieb vermuten. Sollte es zu einem Verkauf kommen, gehört auch eine Besichtigung des Rumpfes inklusive Unterwasserschiff zum Programm. So etwas lässt sich in einer Werft vornehmen.

Die 216 Meter lange AIDAmira kam erst im Dezember 2019 zur Flotte von AIDA Cruises. Zuvor war das mit 624 Kabinen ausgerüstete Schiff als Costa neoRiviera für Costa Crociere im Einsatz. Costa ist auch der Eigner des in Genua unter italienischer Flagge registrierten Schiffes.

Foto: Frank Behling

Erste Gerüchte über eine bevorstehende Änderung bekamen kurz vor dem Jahreswechsel durch einen Bericht des maritimen Magazins „Shipping Italy“ neue Nahrung. Dort hatte man herausgefunden, dass ein Antrag beim zuständigen Schiffsregister auf Umflaggung der AIDAmira vorliegt. Das wurde von Costa in Genua nicht dementiert.

Die 1999 in Frankreich bei Chantiers de l’Atlantique gebaute AIDAmira ist seit dem Verkauf der AIDAcara das älteste Schiff in der Flotte von AIDA Cruises.

2019 war das Schiff für 50 Millionen Euro von der genuesischen Werft San Giorgia del Porto umgebaut und anschießend am 30. November durch Franziska Knuppe in Palma de Mallorca getauft worden. Die AIDAmira sollte für das Programm AIDA Selection in Südafrika zum Einsatz kommen. Der Start verlief jedoch sehr holprig, da die Werft mit den Arbeiten nicht rechtzeitig fertig wurde.

Im Januar 2020 war das Schiff dann in Südafrika voll einsatzbereit. Dann kam aber die Pandemie und stoppte alle Fahrten. Laut „Shipping Italy“ wurde das Schiff 2020 mit einem Wert von 34,2 Millionen Euro in der Bilanz von Costa abgeschrieben.

Wenn die AIDAmira auch in diesem Frühjahr aus der Selection-Flotte aussteigen sollte, sind nur noch die beiden Schwestern AIDAvita und AIDAaura übrig. Das Duo liegt im nordischen Winter der Ostsee im Hafen von Tallinn. Die AIDAcara wurde bereits im Sommer verkauft. Nach einer Werftzeit in der Türkei ankert das Schiff jetzt als Astoria Grande vor Istanbul. Es soll im Frühjahr für russische Veranstalter im Schwarzen Meer eingesetzt werden. FB