Erstes Kreuzfahrtschiff weltweit, das mit E.G.R. Technologie die IMO Tier III-Werte erreicht
Das 231 Meter lange Kreuzfahrtschiff Artania von Phoenix Reisen wurde im Herbst auf der Lloyd Werft Bremerhaven umfangreich umgebaut. Neben Umbauten im Hotel- und Gästebereich gab es auch Veränderungen im technischen Bereich. Nach der Werftzeit ist das Schiff nun führend in Sachen nachhaltiger Innovation und setzt damit Maßstäbe für die maritime Industrie. Denn die 1984 in Finnland als Royal Princess erbaute Artania, die seit 2011 von Phoenix betrieben wird, ist das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das die IMO Tier III-Konformität mit fortschrittlicher Abgasrückführungstechnologie (E.G.R.) erreicht hat und damit einen neuen Standard für nachhaltige Kreuzfahrten setzt. Dieses technische Upgrade spiegelt dabei das Engagement für einen saubereren, umweltfreundlicheren maritimen Betrieb wider, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
Bereits im Jahr 2014 hatte das bis zu 1.200 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff auf der Lloyd Werft vier neue Wärtsilä 12V 32E-Motoren erhalten, die die IMO Tier II-Standards erfüllen, indem sie die Stickoxidemissionen (NOx) erheblich reduzieren. Um die strengeren Tier-III-Vorschriften für ökologisch sensible Gebiete wie die norwegischen Fjorde zu erfüllen, erfolgte bei der Werftzeit der Artania im November 2022 ein transformatives Upgrade. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Systemhersteller CET Marine AB und BSM Cruise Services wurde ein innovatives E.G.R.-System direkt an den Motoren installiert, das eine kompakte und hocheffektive Alternative zu den herkömmlichen zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR-Systemen) bietet, die normalerweise im Schornstein des Schiffes installiert werden, wie das Ingenieursbüro Alternative Energy Solutions mitteilte.
Durch die nun hinzugefügten EGR-Systeme konnten die Emissionen des Schiffs um 80% im Vergleich zu den Anforderungen für IMO-Stufe 1 reduziert werden. Damit wird die Artania in einem Jahr ca. 500 t an NOx-Emissionen einsparen. Die Klassifizierungsgesellschaft Lloyd’s Register stellte im Juli 2024 ein neues EIAPP-Zertifikat aus, das die Erfüllung der Anforderungen bestätigt.
Diese Maßnahme verbessert die Fortschritte zur Verbesserung der Luftqualität erheblich, mildert Smog und unterstützt gesündere Ökosysteme. Das Projekt wurde vom norwegischen NOx-Fonds finanziell unterstützt, was sein Engagement für die Reduzierung von Emissionen im Rahmen internationaler Protokolle widerspiegelt. Die in Augsburg ansässige Alternative Energy Solutions, ein Projektierungsunternehmen spezialisiert auf Emissionsreduzierung, leitete die Durchführung. ChrEck
Foto: Christian Eckardt