Die Fahrt auf einem Viermaster ist für Schiffsliebhaber ein Traum. Wenn die Tour dann auch noch durch die griechische Inselwelt führt und an den Drehorten des ABBA-Musicals Mamma Mia für Stopps anlegt, summt auch unser Autor Gerhard von Kapff mitunter „I have a Dream“ – obwohl der doch gerade wahr geworden ist.
Mamma Mia, was für ein Schiff! Wenn auf der STAR CLIPPER alle 16 Segel gesetzt sind, leuchten die Augen der Passagiere. Bei einigen schwingt sogar ein bisschen Stolz mit. Immerhin haben sie eines davon schwitzend und keuchend selbst nach oben gezogen. Tage darauf werden die Gäste den Wahrheitsgehalt von Seemannslatein hinterfragen, Schiffsromantik spüren und stundenlang Songs von ABBA hören. Wie das zusammenpasst? Ganz wunderbar, denn die STAR CLIPPER, ist auf einer besonders vielfältigen Tour von Istanbul bis Piräus unterwegs.
Fotos: Gerhard von Kapff
Nach dem Start im quirligen Hafen der türkischen Metropole ist ein Seetag geplant. Das ist ideal, denn es ist nun genügend Zeit, einen der wenigen Viermaster auf den Weltmeeren für Kreuzfahrer etwas genauer zu erkunden. Man muss dabei ein wenig achtgeben, denn überall liegen zusammengerollte Taue, Segel oder man kann sich an den Querbalken eines Masts den Kopf anstoßen. Zusammengefasst: Die STAR CLIPPER ist eines dieser Schiffe, von denen man schon als Kind beim Lesen von Abenteuerromanen träumte. Eines, das seine Gäste in manchen Momenten in die Zeiten zurückkatapultiert, als die Seefahrt noch ein Wagnis war, der Wind den Kurs bestimmte und ein aufmerksamer Matrose im Krähennest eine Lebensversicherung sein konnte.
Heute sieht die Welt ein wenig anders aus – generell, und auch an Bord. Während in früheren Zeiten die Bequemlichkeit und ein gut gefüllter Weinkeller allenfalls für den Kapitän und eine Handvoll Offiziere vorgesehen waren, wollen die maximal 166 Gäste heutzutage ebenfalls verwöhnt werden. Die STAR CLIPPER ist daher ebenso wie die baugleiche STAR FLYER dem Zeitgeist angepasst und mit Annehmlichkeiten wie Swimmingpools sowie gut eingerichteten und erstaunlich geräumigen Kabinen ausgestattet. Selbstredend gibt es auch keine Messe, in der das Einheitsessen aus der Kombüse in Blechteller geschöpft wird, sondern ein stilvolles und maritimes Restaurant, in dem schon die Bullaugen für Schiffsambiente stehen.
Die Gäste sollen die Romantik des Seefahrens hautnah spüren. Daher liegen die Schiffe meist auf Reede, die Kreuzfahrer werden mit Tenderbooten an Land gefahren. „Ein Schiff gehört auf das Meer und nicht in den Hafen“, sagt der Star Clippers-Eigner Mikael Krafft. Wer die STAR CLIPPER beispielsweise von den Mauern der Felsenfestung vor der Insel Limnos in der tiefblauen Ägäis liegen sieht, erkennt, was der Reeder meint. Majestätisch sieht sie aus, ganz einsam in der Weite des Meeres…
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