Links überspringen

Aufliegezeit wird mit Refit in Hamburg beendet

Foto: Jens Meyer

Zum zweiten Mal nach ihrem 13-tägigen Refit mit Scrubber-Nachrüstung zur Abgasreinigung und Neuanstrich mit neuem Markenlogo in der ersten Aprilhälfte 2015 bei Blohm+Voss in Hamburg traf die Azura (BRZ: 115 055) am 13. Oktober bei der Hamburger Traditionswerft ein, wo sie im Großdock „Elbe 17“ trockengestellt wurde.

Das vom italienischen Fincantieri-Werftbetrieb in Monfalcone für die zum amerikanischen Carnival Konzern gehörende britische Reederei P&O Cruises erbaute und 2010 in Dienst gestellte Schiff der Ventura-Klasse, das über 19 Decks, davon 14 für Passagiere, verfügt und in 1557 Kabinen bis zu 3574 Passagiere unterbringen kann, war pandemiebedingt zunächst am 29. Januar d. J. am Port of Tyne International Terminal in North Shields aufgelegt und am 29. Juni nach Belfast verlegt worden.

Jetzt kam das mit einer Länge von 289,61 m, einer Breite von 36 m und einem Tiefgang von 8 m zu den größten Einheiten der Reederei gehörende 22-kn-Schiff nach einem kurzen Zwischenstopp am 10.10. im Hafen des Reedereisitzes Southampton zur Übernahme von externen Mitarbeitern und weiteren Crewmitgliedern ohne Gäste an die Elbe. Hier werden von ihnen in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der seit Ende 2017 zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Hamburger Werft umfangreiche Überholungsarbeiten für den Wiedereinsatz in der Karibik erledigt.

Das Lastenheft beinhaltet nicht nur Konservierungs- und Anstricharbeiten im Außenbereich, sondern auch die Überholung von technischen Einrichtungen und Rettungsgerät als auch die Neudekoration von Kabinen und öffentlichen Bereichen, wofür in der Spitze bis zu 400 Personen gleichzeitig im Einsatz sind. Anschließend sollen in Southampton ergänzende Ausrüstungsarbeiten erledigt werden, bevor die transatlantische Repositionierungsreise des in Hamilton auf den Bermudas registrierten Schiffes beginnt.

Zwar hat sich Hamburg als attraktive Destination mit inzwischen drei modernen und einem im Bau befindlichen vierten Kreuzfahrt-Terminal vor der Pandemie eine hervorragende Position auch als Wechselhafen im Kreuzfahrtbereich erarbeitet, doch will der Eigentümer der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss nicht nur deren Bereich Reparatur von Handelsschiffen aufgeben, sondern auch das Marktsegment der Kreuzfahrtschiffe „nicht weiter aktiv“ verfolgen. Wie Peter Lürssen auf einer Belegschaftsversammlung Ende September ankündigte.

Allerdings würden bereits vereinbarte Aufträge noch abgearbeitet. Zudem werde geprüft, ob das Kreuzfahrtgeschäft außerhalb von Blohm+Voss möglicherweise fortgeführt werden könne. Angesichts der hohen Infrastrukturkosten sollten außerdem die Dockkapazitäten und die externe Nutzung nicht mehr benötigter Flächen und Hallen geprüft werden. JPM