AZAMARA erweitert
die Flotte um ein viertes Schiff. Nachdem Princess Cruises sich
gerade erst von der PACIFIC PRINCESS getrennt hat und das
weltweit zweitgrößte Kreuzfahrtunternehmen, die Royal Caribbean
Group, sich ihrerseits von ihrer Kreuzfahrtmarke AZAMARA samt der
drei Kreuzfahrtschiffe verabschiedete, erweitert diese nun die Flotte
um das nunmehr vierte Schwesterschiff der gleichen Bauserie.
Royal Caribbean Group trennte sich von Azamara
Erst vor wenigen Tagen gab die weltweit zweitgrößte Kreuzfahrtreederei, die Royal Caribbean Group, bekannt, sich von ihrer Premium-Kreuzfahrtmarke AZAMARA samt der drei Kreuzfahrtschiffe AZAMARA JOURNEY, AZAMARA QUEST und AZAMARA PURSUIT getrennt zu haben. AZAMARA wurde an die US-Investmentgesellschaft Sycamore Partners verkauft. Im Jahr 2007 wurden zunächst die AZAMARA JOURNEY und AZAMARA QUEST für die gerade neu gegründete Reederei AZAMARA auf Reisen geschickt. Dabei handelt es sich um zwei Schwesterschiffe der damaligen Renaissance Cruises, die im Jahr 2001 in Schieflage geriet. Im Jahr 2018 wurde mit der AZAMARA PURSUIT dann das dritte Schiff der gleichen Bauserie übernommen, die bis dato als ADONIA gefahren ist.
Vier baugleiche
Schiffe für Azamara
Mit der Übernahme der ehemaligen PACIFIC PRINCESS von Princess Cruises, geht nun das vierte Schiff der aus insgesamt 8 Schiffen bestehenden R-Bauserie in die Flotte von AZAMARA über. Die 1989 gegründete Renaissance Cruises stellte zwischen 1998 und 2001 insgesamt 8 baugleiche Schiffe als R ONE bis R EIGHT in Dienst. Nach den Anschlägen vom 11. September stellte Renaissance Cruises seinen Betrieb ein und verkaufte die damals noch recht neuen Schiffe. Zunächst wurden sie von mehreren, unterschiedlichen Reedereien betrieben. Die R ONE ist nach dem Verkauf z. B. eine Zeit lang als COLUMBUS 2 für Hapag-Lloyd Cruises im Dienst gewesen und fährt heute als INSIGNIA für Oceania Cruises. So wie auch die anderen drei, hier noch nicht genannten Schiffe. Nach heutigem Stand werden also vier Schiffe für Oceania Cruises (INSIGNIA, REGATTA, SIRENA und NAUTICA) und vier Schiffe für AZAMARA in See stechen. Die AZAMARA JOURNEY wurde im Jahr 2000 als R SIX in Dienst gestellt, genau wie die AZAMARA QUEST, die als R SEVEN ihr Debut feierte. Die AZAMARA PURSUIT war seinerzeit die letzte in der Serie und ging als R EIGHT im Jahr 2001 in Dienst. Der Flotten-Neuzugang, die bisherige PACIFIC PRINCESS unternahm als R THREE im 1999 die Jungfernreise.
Renovierung vor
Indienststellung
Entsprechend ihrer
Laufbahnen bei unterschiedlichen Reedereien, variierte der
Schiffszustand im Laufe der Jahre. Sowohl Oceania Cruises als auch
AZAMARA investierten in den letzten Jahren viele Millionen Euro für
Renovierungen und Modernisierungen ihrer Schiffe. So soll auch die
bisherige PACIFIC PRINCESS, vor ihrer ersten Reise unter
AZAMARA-Flagge, einer umfangreichen Renovierung unterzogen werden,
kündigt die Reederei an. Nach der Renovierung dürfen die Gäste
alle Annehmlichkeiten an Bord erwarten, die sie von AZAMARA bisher
gewohnt waren.
Erste Reise in
Europa im Jahr 2022
AZAMARA kündigt
darüber hinaus an, den Neuzugang erstmals im Jahr 2022 in Europa
einsetzen zu wollen. Der künftige Name des Schiffes ist bisher nicht
bekannt. Jedes der Kreuzfahrtschiffe aus dem Quartett ist 30.277 BRZ
groß und 181m lang. Damit können die Schiffe auch kleinere Häfen
und entlegene Buchten ansteuern, die den neuen Megalinern verwehrt
bleiben. Mit rund 700 Passagieren an Bord entsteht zu keiner Zeit das
Gefühl von Massentourismus.
Weitere Details zum
vierten Schiff in der Flotte von AZAMARA wie Reiserouten, ein erster
Blick in die renovierten Innenräume usw. kündigt die Reederei für
die kommenden Monate an. OA
Sycamore Partners, a leading private equity firm, today
announced plans for Azamara, the upmarket, boutique cruise line
dedicated to Destination Immersion® experiences, to add a sister ship to
the current fleet of Azamara Journey, Azamara Quest and Azamara
Pursuit. Following a full-ship renovation, the fourth ship is scheduled
to sail for its inaugural season in Europe in 2022.
This news follows an announcement earlier this month that Sycamore
Partners has entered into a definitive agreement to acquire Azamara,
presently under the portfolio of Royal Caribbean Group. The deal is
expected to close in Q1 of this year.
„The addition of this ship is an important milestone and reflects
Sycamore Partners‘ commitment to supporting Azamara in its next phase of
growth,“ said Stefan Kaluzny, Managing
Director of Sycamore Partners. „Expanding the fleet will allow Azamara
to continue to serve loyal customers, as well as those new to the brand,
with more unique Destination Immersion® programming and itineraries.“
The additional ship, which will be named at a later date, is
comparable in size to Azamara Pursuit, Azamara Journey and Azamara
Quest, expanding the fleet’s overall capacity by 33 percent. With this
ship, guests will have the opportunity to visit unique, smaller ports
and have a more intimate experience. Together, the four ships will
support Azamara’s commitment to enrich immersion around the world.
„We are thrilled to be expanding our fleet with a fourth ship,
allowing us to visit even more regions of the world and better serve our
guests,“ said Carol Cabezas, President
of Azamara. „We look forward to launching even more unique and immersive
itineraries and feel this is just the beginning of an exciting growth
phase for Azamara.“
Prior to launch, the fourth ship will undergo an extensive
refurbishment to match its sister ships and Azamara’s upmarket position,
as well as offer unique onboard elements. These updates will be similar
to the renovations introduced most recently on Azamara Pursuit,
bringing guests the experience of a boutique hotel at sea.
Information about deployment and itineraries for the newest ship will be available in due course.
Am 29. Januar 2021 startet die erste deutsche TV-Kampagne der internationalen Kreuzfahrtreederei, die Urlauber dazu ermutigt, nach vorne zu blicken
„I Want to Break Free“ könnte für viele Menschen zur persönlichen Hymne für 2021 werden. Der Wunsch nach (Bewegungs-)Freiheit, Sonne, Erholung und etwas Normalität wächst mit jedem weiteren Tag in den eigenen vier Wänden. Norwegian Cruise Line (NCL), seit mehr als 54 Jahren Pionier der modernen Kreuzfahrt, macht den Hit von Queen zur Botschaft ihrer ersten großen TV-Kampagne in Deutschland und lädt Urlauber mit unbeschwerten Bildern dazu ein, nach vorne zu blicken und sich endlich wieder frei zu fühlen.
Ab dem 29. Januar 2021 wird der eigens von NCL kreierte TV-Spot in Deutschland auf ARD sowie diversen privaten Sendern, wie SAT.1, VOX und n-tv ausgestrahlt. Geplant und umgesetzt wurde die Kampagne in Deutschland in Zusammenarbeit mit HAVAS Media.
Die aktuelle Buchungslage bei NCL stimmt das Unternehmen zuversichtlich und zeigt, dass sehr viele Urlauber es kaum erwarten können erneut auf Reise zu gehen. Mit der TV-Kampagne will NCL nun an diesen Buchungstrend anknüpfen und mehr Menschen ermutigen mit NCL auf Kreuzfahrt zu gehen. „Wir sehen aktuell ein großes Potential unsere Marken- und Sales-Position im deutschsprachigen Markt stärker auszubauen. Mit unserer reichweitenstarken TV-Kampagne wollen wir größtmögliche Sichtbarkeit schaffen und so noch mehr Menschen von NCL überzeugen. Wir sprechen dabei vor allem neue Zielgruppen an und zeigen ihnen, dass eine Kreuzfahrt mit NCL eine sichere und vielfältige Art zu reisen ist“, sagt Kevin Bubolz, Managing Director Europe bei NCL.
Der 30-sekündige TV-Spot weckt mit kristallklarem Wasser, magischen Ausblicken auf einige der schönsten Küsten dieser Welt und zufriedenen Urlaubern das Fernweh und soll Reisende dazu ermutigen, ihre Urlaubsträume gemeinsam mit NCL wieder aufleben zu lassen und sie in die Realität umzusetzen.
Innerhalb Kontinentaleuropas ist Deutschland der größte und wichtigste Markt für NCL. Mit der Investition in eine reichweitenstarke TV-Kampagne setzt die internationale Reederei auf weiteres Wachstum im deutschsprachigen Markt.
„Die Marktsituation hat sich in den letzten zwölf Monaten stark verändert. Ich sehe das als große Chance für NCL, um bestehende Partnerschaften zu intensivieren, mit neuen Partnern in Kontakt zu treten und gemeinsam neue Kunden für unser Produkt zu begeistern“, sagt Bubolz.
2021 bietet NCL mit rund 130 Destinationen, 12 Abfahrtshäfen und acht Schiffen in Europa Urlaubern eine große Routenvielfalt. Auch an Bord erwartet Gäste ein Maximum an Freiheit und Flexibilität durch NCLs innovatives Freestyle Cruising Konzept – frei von Zeitplänen, Einschränkungen, festen Essenszeiten und striktem Dresscode.
Das strenge Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll von MSC Cruises macht Kreuzfahrten zu einer der sichersten Urlaubsoptionen dank der Schaffung einer „Safe Bubble“ für Gäste und Crew
Die MSC Grandiosa, das Flaggschiff von MSC Cruises, ist gestern Abend aus dem Hafen von Genua in Italien ausgelaufen, um nach einer kurzen Betriebspause über die letzten Feiertage wie geplant die regelmäßigen 7-Nächte-Kreuzfahrten im Mittelmeer wiederaufzunehmen. Das Schiff hatte seine Fahrten aufgrund des italienischen Dekrets, das die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes einschränkt, vorübergehend ausgesetzt.
Die MSC Grandiosa begrüsste erstmals im August 2020 wieder Gäste an Bord und das Feedback der mehr als 30.000 Gäste, die bisher an Bord waren, war äusserst positiv – so sehr, dass einige Gäste sich entschieden haben, ihren Aufenthalt an Bord um eine oder mehrere Wochen zu verlängern. Das Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll des Unternehmens hat dazu beigetragen, einen Standard für die Kreuzfahrtindustrie zu setzen, der eine Kreuzfahrt auf einem Schiff von MSC Cruises zu einer der sichersten Möglichkeiten macht, seine Ferien zu verbringen.
Das Protokoll, das in der gesamten Hospitality-Branche einzigartig ist und von den nationalen Behörden in Italien, Griechenland und Malta genehmigt wurde, dient als Grundlage, um Pläne zur Wiederaufnahme von Kreuzfahrten in anderen Teilen der Welt zu unterstützen. Vor der Einschiffung durchlaufen alle Gäste eine Reihe von Gesundheitschecks, einschließlich eines COVID-19-Tests für alle Gäste und die Besatzungsmitglieder. Dies ist Teil des umfassenden Gesundheits- und Sicherheitsprotokolls von MSC Cruises, das von der Reederei mit Unterstützung internationaler Experten entwickelt und von den zuständigen Behörden in den Ländern, die die Schiffe von MSC Cruises derzeit oder demnächst anlaufen, genehmigt wurde. Die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen umfassen auch einen speziellen Notfallplan, der in Zusammenarbeit mit den Behörden aktiviert werden kann.
Foto: Daniele Di Maria / MSC Cruises
Das Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll von MSC Cruises wurde entwickelt, um flexibel auf die Situation an Land zu reagieren, auch wenn sich die Pandemie dort weiterentwickelt. Seit November letzten Jahres wurden einige der Maßnahmen erweitert, darunter die Einführung von Tests zur Mitte der Reise für Gäste und wöchentliche Tests für die Crew sowie weiter verbesserte Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen. Jeder an Bord beachtet die Regeln zum „Social Distancing“ sowie das Tragen von Masken in öffentlichen Bereichen. Die Technologie an Bord wurde zudem genutzt, um die Kontaktnachverfolgung an Bord zu erleichtern. Um eine „Safe Bubble“ an Bord des Schiffes zu gewährleisten, gehen die Gäste nur im Rahmen von geschützten Landausflügen an Land, so dass die Gäste auch an Land durch ähnliche Maßnahmen wie an Bord geschützt werden können.
Das Flaggschiff der Reederei, die MSC Grandiosa, lief im November 2019 vom Stapel und bietet den Gästen eine breite Palette an Erlebnissen: Die ikonische Innenpromenade im mediterranen Stil ist der soziale Mittelpunkt des Schiffes, gekrönt von einem LED-Sky-Screen, der die Szenerie zu jeder Tages- und Nachtzeit verändert. Die Gäste können eine große Auswahl an internationalen Speisen geniessen, etwa in fünf Spezialitätenrestaurants. Für diejenigen, die ein exklusiveres Erlebnis suchen, bietet der MSC Yacht Club – das Schiff-im-Schiff-Konzept – eine Reihe von separaten Einrichtungen wie einen privaten Pool, eine Lounge und ein Restaurant sowie einen 24-Stunden-Butler-Service. Während ihres Aufenthalts an Bord können sich die Gäste in aller Ruhe entspannen und sicher eine Reihe von verschiedenen Aktivitäten an Bord genießen, die alle den aktuellen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen entsprechen und den Gästen dennoch ein unvergessliches und reichhaltiges Urlaubserlebnis bieten.
Vor dem Hintergrund der Auswirkungen
der Corona-Pandemie mit ihren unterschiedlichen und
ständig variierenden Reiserestriktionen kommt den Buchungen von
Fährpassagen innerhalb Europas eine deutlich grössere
Bedeutung zu als bisher. Vor diesem Hintergrund startet der in
Hamburg ansässige Verband der Fährschifffahrt und
Fährtouristik (VFF) am 2. Februar seine neue Webinar-Serie für
Reiseveranstalter, Bus- und Gruppenreisen-Unternehmen sowie
Reisebüros. Im Mittelpunkt steht die Thematik „Fähren als
Baustein bei erdgebundenen Reisen“.
Den Anfang macht die Destination
Ostsee/Skandinavien. Experten der Tourismusämter wie auch der dort
operierenden Fährgesellschaften präsentieren einen Mix von
touristischen News aus den Destinationen und Vorteilen des
Fährtourismus für alle, die Ferienreisen zu unseren nordischen
Nachbarn planen. In der ersten Staffel im Februar stehen die
Destinationen Baltikum, Schweden, Finnland und Norwegen auf dem Plan
– immer dienstags, von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr.
Jedes Webinar beginnt mit wichtigen
allgemeinen Informationen des VFF. Zu einem späteren Zeitpunkt, in
einer zweiten Staffel, folgen dann Großbritannien/Irland sowie das
Mittelmeer.
Im Februar sind folgende Webinare
geplant:
2. Februar: Visit Estonia
und die Reedereien DFDS, Eckerö Line, Tallink Silja, sowie Viking
Line
9. Februar: Visit Schweden und
die Reedereien Destination Gotland, Finnlines sowie Scandlines.
16. Februar: Visit Finnlad und
die Reedereien Eckerö Line, Finnlines, Tallink Silja sowie Viking
Line.
23. Februar: Fjord Norway und
die Reedereien Color Line, DFDS sowie Fjord Line
Interessenten können sich kostenfrei bis spätestens einen Tag vor dem jeweiligen Zoom-Webinar anmelden runter: https://www.faehrverband.com/de/messen?getFile=c20ad4d76fe97759aa27a0c99bff6710
Am Hamburger Cruise Center Altona befindet sich seit Frühjahr 2017 die erste und bisher einzige Landstrom-Anlage für Kreuzfahrtschiffe des grössten deutschen Seehafens in Regelbetrieb. Für das im Mai letzten Jahres am Baakenhafen für 2,8 Mio. Euro fertiggestellte und wegen der Corona-Pandemie bisher nicht genutzte Cruise Center Baakenhöft ist gar kein Landstrom-Anschluss vorgesehen, da es sich lediglich um ein temporäres Terminal für die Dauer von zehn Jahren handelt.
Verzögert sich: Animation des in der Hafen City geplanten Terminals als Bestandteil eines Einkaufszentrums mit Hotel, Tiefgarage und Busbahnhof. Foto: Hafen City Hamburg GmbH
Bei den anderen Terminals geplanten Anlagen verschiebt sich die Installation weiter. Wie aus einer Drucksache des Hamburger Senats hervorgeht, soll der Landstrom-Anschluss an dem im Juni 2015 in Betrieb genommenen Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder nunmehr erst Ende 2022 und damit ein dreiviertel Jahr später als ursprünglich geplant, fertiggestellt werden.
Und die Landstrom-Versorgung am Anleger in der Hafen City steht nunmehr erst Ende 2023 zur Verfügung – ein Jahr später als vorgesehen. Nach Abgaben der für die Planung zuständigen Hamburg Port Authority (HPA )ist die deutliche Verzögerung beim Anschluss für Kreuzfahrtschiffe auf den schleppenden Ausbau des Überseequartiers zurückzuführen, die dort geplante Anlage kann erst nach Fertigstellung des neuen Kreuzfahrt-Terminals in Betrieb genommen werden. JPM
Die Bilder der sinkenden Orient Queen nach der Explosion im Hafen von Beirut sind unvergesslich. Auf dem deutschen Markt war das Schiff als Vistamar bekannt und geliebt. Über die Zukunft des Veranstalters sprach Michael Wolf mit Hana Abou Merhi, COO von Abou Merhi Cruises, einer Filiale der weltweit meist im Frachtgeschäft tätigen Abou Merhi-Gruppe.
Fünf Monate nach der
verheerenden Explosion in Beirut – wie geht es für Sie weiter? Wie
sind Ihre Pläne für den „Neuaufbau“? Verfolgen Sie nach wie vor
das Ziel, wieder Kreuzfahrten anzubieten?
Hana Abou Merhi, COO Abou Merhi Cruises, Foto: privat
Die vergangenen fünf Monate waren sehr hart für uns, nicht nur als Geschäftsinhaber, sondern auch als libanesische Bürger. Was am 4. August geschah, war eine Katastrophe! Die viertgrößte nicht-nukleare Explosion in der Geschichte der Menschheit – als Auslöser sind die 2.750 Tonnen unsachgemäß gelagertes Ammoniumnitrat in unserem Heimathafen in den letzten sechs Jahren bekannt.
Der Schock und das Trauma haben uns
stark getroffen und wir erholen uns immer noch davon. Wir haben liebe
Besatzungsmitglieder verloren und viele wurden verletzt. Und wir
haben auch einen Familientraum verloren, an dem wir seit 2004
gearbeitet haben. Unglaublich viel Zeit, Energie und Leidenschaft
wurde in diesen Traum gesteckt. Er wurde uns in Sekunden weggenommen.
Die Situation im Libanon im Allgemeinen
ist derzeit nicht sehr vielversprechend. Der Libanon hat in den
letzten 12 Monaten starke politische und wirtschaftliche
Unstimmigkeiten erlebt, beginnend mit der Revolution vom 17. Oktober
2019.
Der Bankensektor verhängte eine inoffizielle Kapitalkontrolle, die dazu führte, dass die libanesische Lira um fast 78% abgewertet wurde und die Armutsquote in der libanesischen Bevölkerung anstieg. Hinzu kam natürlich der weltweite Ausbruch des Covid-19-Virus.
All diese Faktoren haben die lokale
Tourismusindustrie zerstört und ich glaube, dass es ein paar Jahre
braucht, bis sich diese Industrie vollständig erholt. Wir werden
aber auf jeden Fall das gleiche Ziel verfolgen und wieder
Kreuzfahrten anbieten; es ist jetzt nur eine Frage des richtigen
Zeitpunkts. Aber wir werden diesen Traum nicht aufgeben.
Was passiert mit der
gekenterten Orient Queen? Wann wird Sie aus dem Hafenbecken von
Beirut geborgen? Wo wird das Schiff abgebrochen?
Fünf Monate sind
seit der tragischen Explosion im Hafen von Beirut vergangen und noch
immer ist nichts passiert; unsere geliebte Orient
Queen liegt immer noch unter Wasser im
Hafen von Beirut. Wir bemühen uns um Unterstützung durch die
Versicherung sowie die Hafenverwaltung und die libanesische
Regierung.
Die Versicherung wartet auf das Ergebnis der Untersuchung der Explosion, um zu bestätigen, wie mit dem Fall weiter verfahren werden soll. Die libanesische Regierung hingegen behauptet, kein Geld zu haben, um Unternehmen zu unterstützen, die wie wir unter Vermögensverlusten gelitten haben. Daher stecken wir in der Mitte fest, ohne eine klare Vision, wie die Folgen der Explosion gelöst werden sollen.
Gibt es bereits
Überlegungen für ein Schiff, dass den Platz der gekenterten Orient
Queen einnehmen soll? Gerade im Hinblick auf die zahlreichen
Schiffsverkäufe aufgrund der Pandemie?
Wie Sie bereits erwähnt haben, ist der S&P-Markt für Passagierschiffe aufgrund der aktuellen Pandemie sehr dynamisch und der Kauf eines neuen Schiffes wäre jetzt eine strategische Entscheidung. Wir untersuchen derzeit einige potenzielle Projekte; allerdings ist noch nichts ernsthaftes in Angriff genommen worden. Auch hier versuchen wir, eine klare Vision über den Zustand der Branche in den kommenden Monaten oder Jahren zu haben, wirtschaftlich lokal und von der Gesundheitspolitik her global.
Foto: privat
Der Verkaufsmarkt für
Kreuzfahrtschiffe ist sehr dynamisch. Die Gruppe Abou Merhi hat eine
Tradition darin, zur besten Zeit das beste Schiff zu kaufen. Sind im
Kreuzfahrtmarkt aktuell auch gute Schiffe?
Leider ja, es gibt im Moment sehr gute Passagierschiffe zu kaufen. Als Investor sollte ich sagen, zum Glück ja, es gibt viele. Allerdings ist es bedauerlich zu sehen, wie sehr unsere schöne Branche unter der Pandemie gelitten hat. Neue Schiffe in exzellentem Zustand stehen mit starken Wertabschlägen zum Verkauf. Unsere Branche befindet sich in einer Überlebensphase. Ich hoffe, die Pandemie ist bald vorbei und der Kreuzfahrtbetrieb kann wieder aufgenommen werden.
Woher kommen / kamen
die meisten Ihrer Gäste?
Unser Betrieb schiffte hauptsächlich Passagiere von unserem Heimathafen Beirut aus auf 3- bis 7-Nächte-Routen zu Zielen im östlichen Mittelmeer ein; hauptsächlich Griechenland und die Türkei. Wir vermittelten Passagiere aus dem arabischen Raum (Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten, VAE, Saudi-Arabien, Irak, Katar, Kuwait, Oman und Bahrain) und verzeichneten von Saison zu Saison einen signifikant hohen Anteil an Wiederbuchungen.
Noch in der Sommersaison
2006 haben wir Passagiere aus Griechenland und der Türkei
eingeschifft und sie im Libanon zu touristischen Touren empfangen.
Leider musste dies nach dem libanesisch-israelischen Krieg, der im
Sommer 2006 stattfand, eingestellt werden.
Was unterscheidet Abou
Merhi Cruises von anderen eher lokal agierenden Anbietern?
Was uns auf dem Markt
auszeichnet, sind mehrere Faktoren. Erstens besitzen wir das einzige
arabisch geführte Kreuzfahrtschiff, das den Hafen von Beirut
anläuft. Unsere Unterhaltung an Bord ist auf die arabischen
Passagiere zugeschnitten.
Arabische Menschen sind
sehr gesellig und treffen sich gerne mit neuen Leuten; daher ist die
Größe unseres Schiffes mit einer Kapazität von 300 Passagieren
ideal, um alle Passagiere zur gleichen Zeit zu bedienen, sowohl beim
Essen als auch bei der Unterhaltung.
Zu guter Letzt bieten wir
Reiserouten zu den griechischen Inseln an, für die kein Visum
erforderlich ist, und das war ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal
für uns als lokale Agentur.
Wollen Sie Ihre
Nischenposition nutzen, um den lokalen Markt weiter auszubauen? Auch
im Persischen Golf und im Roten Meer gibt es Potenzial für
Kreuzfahrten. Wie sind die Perspektiven für Veranstalter wie Abou
Merhi in dieser Region?
Wir müssen unsere Nischenposition in diesem Markt halten. Wir haben sehr hart gearbeitet, um den Ruf zu erreichen, den wir aufgebaut haben. Ich gebe zu, dass es für uns eine Herausforderung sein wird, ihn aufrechtzuerhalten und wir wissen noch nicht, wann wir wieder aktiv sein werden. Aber ich habe keine Zweifel daran, dass unsere Position auf dem Markt so bleiben wird, wie sie ist, bis wir wieder anfangen. Der Persische Golf und das Rote Meer standen in der Nebensaison immer ganz oben auf unserer Liste; das ist hauptsächlich von Mitte Oktober bis Mitte Mai.
Eines unserer meistgefragten Kreuzfahrtpakete war eine 3-tägige Route von Dubai nach Doha, Bahrain und Muscat im Oman. Das letzte Projekt, das wir im Roten Meer hatten war Neom im März 2020, ein Projekt der saudiarabischen Königsfamilie für eine Planstadt, die bis 2030 entstehen soll. Unser Passagierschiff war bei Neom als schwimmendes Hotel im Einsatz, der Betrieb wurde jedoch durch die globale Pandemie unterbrochen.
Welche Ziele haben Sie
im Kreuzfahrtbereich für die nächsten Jahre allgemein?
Sicherheitsübung an Bord der ORIENT QUEEN: Hana Abou Merhi mit ihren Kindern und dem Kapitän. Foto: privat
Die Kreuzfahrtindustrie könnte in den kommenden Monaten mit dem zugelassenen Impfstoff, der der aktuellen Pandemie ein Ende setzen wird, Licht am Ende des Tunnels sehen. Die tragischen Umstände im Libanon werden aber mehr als Monate brauchen, um sich vollständig zu erholen. Sobald der Libanon wirtschaftlich und politisch wieder stabil ist, werden wir wieder auf dem Markt sein – das ist ein Versprechen, das wir unseren Passagieren und der Crew gegeben haben.
In Beirut gab es einen
wachsenden Kreuzfahrtverkehr mit Kreuzfahrtterminal. Welches
Potenzial bietet Beirut für Kreuzfahrten nach der Pandemie?
Der Libanon ist ein einzigartiges Land;
10.452 km2 wunderschöne Geographie, atemberaubende Natur,
einzigartige Kultur & Kunst, weltweit bekannte Musik, unter den
ältesten Veranstaltungen in der Geschichte, berühmte Küche, und am
wichtigsten, seine wunderbaren Menschen.
Es ist eine Schande, dass der Libanon
nie wirklich zu den gefragten Zielen der Kreuzfahrtgesellschaften
gehört hat. Offensichtlich ist die ständige politische Instabilität
daran schuld.
In den vergangenen Jahren waren wir das einzige Kreuzfahrtschiff, das den Hafen von Beirut anlief. Wir begannen unseren Betrieb im Jahr 2005 und bauten ein riesiges Zelt am Hafen für das Boarding-Verfahren auf, da es kein Passagierterminal am Hafen gab.
Vor ein paar Jahren baute das Hafenmanagement das erste Passagierterminal am Pier 5, das wir für die Einschiffung der Passagiere nutzten. Für uns als Kreuzfahrtindustrie ist die weltweite Pandemie nicht das einzige Problem, von dem wir uns in Beirut derzeit erholen müssen. Unser Hauptproblem ist der Zustand des Hafens nach der drastischen Explosion vom 4. August. Unser Heimathafen ist komplett beschädigt und es wird Jahre dauern, bis er wieder vollständig repariert ist. Und das nur dann, wenn die Regierung das Budget dafür bereitstellen kann.
Die Beziehungen
zwischen den Golfstaaten und Israel normalisieren sich schnell. Gibt
es danach der Pandemie auch mehr Potenzial für Kreuzfahrten?
Ja, ich glaube, dass es ein Potenzial für Kreuzfahrtschiffe in der Region geben wird, nachdem die Friedensverträge stattgefunden haben. Allerdings sehe ich den Libanon aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Instabilität sowie der Situation des Hafens nach der tragischen Explosion nicht als potenziell involviert.
Bereits seit November können die von dem seit Januar letzten Jahres aktiven Start-up Tradewind Voyages UK Ltd. zunächst auf dem britischen Markt angebotenen Segelkreuzfahrten mit dem Fünfmastbark-Neubau Golden Horizon gebucht werden.
Nachdem sich die kroatische DIV-Gruppe, zu der neben der Bauwerft Brodosplit auch die Neugründung Tradewind Voyages als Charterer dieses weltweit größten aktiven Rahseglers der Welt gehört, zunächst dafür entschieden hatte, auch das Management des Schiffes für den Decks-, Maschinen- und Hotelbereich an ein gruppeneigenes Unternehmen, die Brodosplit Ship Management (BSM) mit Niederlassungen in Split sowie in Monaco zu vergeben, wurde jetzt der renommierten Management-Firma V.Ships Leisure die Verantwortung für das Crewing des Großseglers übergeben.
Sie wird für das international zu rekrutierende Personal sowohl für den Decks- und Maschinenbereich als auch die Besetzung der Positionen im Hotelbereich zuständig sein. Tradewind Voyages-CEO Steward McQuaker ist überzeugt, mit V.Ships Leisure einen gleichgesinnten Partner für das Crew-Management gefunden zu haben, der den mit dem Einsatz dieses besonderen Schiffes auf globalen Routen verbundenen hohen Ansprüchen gerecht wird. Die unter kroatischer Flagge in Fahrt kommende Golden Horizon, die bei 162,22 m Länge, 18,50 m Breite und max. 6,40 m Tiefgang in 140 Außenkabinen 272 Gäste unterbringen kann und mit 159 internationalen Crew-Mitgliedern besetzt wird, soll in der ersten April-Hälfte ihre Bauwerft in Split zu ihrer auch für das Training der Crew und Fine Tuning des Produkts genutzten Überführungsreise zum UK verlassen.
Dabei handelt es sich um ein Schiff, das nicht nur 42 Segel mit 6347 qm Fläche an fünf Masten an den Wind bringen kann, und u.a. über ein großes Teakdeck, ein über drei Decks reichendes Restaurant, drei Pools sowie ausklappbare Wassersportmarina am Heck verfügt, sondern auch durch seine für das Befahren polarer Gewässer nötige Eisverstärkung und die für ein solches Schiff ungewöhnliche safe-retun-to-port-Auslegung eine Sonderstellung einnehmen dürfte. JPM
Der Doppelschraubendampfer König Friedrich August wurde von der HAPAG für den Hamburg-Südamerika-Passagierdienst eingesetzt.
Die
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
(HAPAG)
hatte zu Beginn des 20. Jahrhundert große Pläne. Südamerika war
das Ziel, viele Zeitgenossen zog die tiefe Seite des amerikanischen
Kontinents magisch an, auch die Wirtschaft war angelaufen. Das
tropische Brasilien lockte mit Karneval und schönen, fröhlichen
Menschen, aber auch das weite Argentinien mit seiner
faszinierenden Hauptstadt Buenos Aires am Rio de la Plata, das „Paris
Südamerikas“ genannt wurde, galt vielen Auswanderern als
zukunftsträchtig.
Es
gab bereits ein Schiff für Südamerikareisen, die für die Hamburg
Süd gebaute
Cap
Vilano.
Doch diese
war nicht effizient genug, man wollte ein modernes Schiff. Es wurde
1906 als Doppelschraubendampfer König
Friedrich August auf
der
Hamburger
Werft Blohm & Voss gebaut. Weil dieser
einen geringen Tiefgang hatte, war er
für die Fahrt auf dem Rio de la Plata optimal geeignet.
Namensgeber des Schiffes war König Friedrich August III. von Sachsen (1865-1932), der schon in seiner Zeit als Wettiner der albertinischen Linie geboren als Prinz Friedrich August Johann Ludwig Karl Gustav Gregor Philipp als fortschrittlich galt und als Monarch von 1904 das Königreich Sachsen regierte, bis er nach sozialen Unruhen 1918 abdanken musste. Er war Sachsens letzter König und zog sich auf seinen Privatbesitz, das schlesische Schloss Sibyllenhof, zurück, wo er im Alter von 67 Jahren starb.
Foto: Hapag-Lloyd AG, Hamburg
Er
hatte sich in seiner Regierungszeit als Reformer profiliert, führte
ein Wahlgesetz ein, gestaltete das Schulwesen neu und fand viel
Anerkennung in der Bevölkerung. Aber die politischen Wandlungen
bedrängten ihn und seine Regierung und die Novemberrevolution von
1918 fegte schließlich seinen Königsthron hinweg.
Seit
1924 gilt Sachsen als Freistaat, Friedrich August hatte an dem
Kompromiss mitgewirkt. Obwohl er politisch nicht mehr bedeutsam war,
wurde der Privatmann immer noch geschätzt. Bei den
Trauerfeierlichkeiten zu seiner Beerdigung in Dresden erwiesen ihm
eine halbe Million Bürger die letzte Ehre. Noch heute gilt er vielen
Sachsen mit Traditionsbewusstsein als ehrenwerter Mann.
Es
gibt noch eine Vorgeschichte: Es gab schon mal einen König
Friedrich
August (1797-1854) in Sachsen, er war der II. mit diesem Namen. 1836
wurde dem feschen Mann die Königskrone aufgesetzt, er blieb trotz
zweier Ehen mit Damen aus dem europäischen Hochadel ohne Kinder. Als
umtriebiger Mensch interessierte er sich auch für Schiffstechnik und
ließ von
der Maschinenfabrik Buckau in Magdeburg einen hölzernen und
motorisierten Raddampfer bauen. Er wurde 1846 mit der Baunummer 22
für
die
Königlich privilegierte Sächsische Dampfschiffahrts-Gesellschaft
auf Kiel
gelegt,
die 1849 zur Vereinten Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt
umgewandelt wurde. Mit seiner Entourage schipperte er meist auf der
Strecke Dresden-Leitmeritz (heute Litoměřice
im tschechischen Böhmen) auf der Elbe durch das Böhmische
Mittelgebirge und bis an die Mündung des Flusses Eger.
Foto: Hapag-Lloyd AG, Hamburg
Aufgrund
der Popularität von Friedrich August II. wird bis heute in jedem
Frühsommer ein Spektakel mit Schaufelraddampfern auf der Elbe
inszeniert. Es ist einer der größten Auftritte der Weißen Flotte
an historischen Schiffen weltweit.
Der
Raddampfer
aus Buckau wurde
nach nur acht Jahren 1854
abgewrackt, galt aber durchaus als Vorläufer
für den Doppelschrauber von HAPAG. Die Sachsen sind helle, heißt es
bekanntlich. Es handelte sich bei
dem Antrieb des 42,52 m langen Raddampfers um eine oszillierende
Niederdruck Zweizylinder-Zwillings-Dampfmaschine
mit Flammrohr-Kofferkessel und
Einspritzkondensation,
die
ausgebaut und auf den Nachfolgeschiff Friedrich
August II
installiert wurde.
Der
für den 3. Juli 1906 geplante Stapellauf des
deutlich
grösseren Doppelschrauben-Passagierschiffes
für
die HAPAG
wurde
wegen des Brandes der Hauptkirche St Michaelis um einen Tag
aufgeschoben,
die
Ablieferung erfolgte am 16. Oktober 1906. Die
am 26.
Oktober desselben Jahres begonnene
Jungfernfahrt führte die ersten Gäste an Bord nach Buenos Aires.
Später wurden auch andere Strecken nach Südamerika bedient.
Die
Länge des Schiffes
betrug 144,98 Meter, die Breite 16,84 Meter. Der Tiefgang lag bei
maximal 9,41 Metern, vermessen wurde das
7452 t tragende Schiff
mit 9462 BRT. Zwei Vierfach-Expansions-Dampfmaschinen
mit
einer Leistung 6800
PSi
sorgten
über zwei Propeller für eine Höchstgeschwindigkeit
von
15,5
kn. Es gab anfangs
eine Zulassung für
36, später 98 Kabinenpassagiere
der III. Klasse, und
für
weitere 580
Gäste im
Zwischendeck. Die Besatzungsstärke
wurde mit 208 Personen angegeben.
Foto: Hapag-Lloyd AG, Hamburg
Foto: Archiv Udo Horn
Es
war keine gute Zeit für das Schiff, bereits im April 1914 wurde es
in Hamburg aufgelegt. Dort verblieb es über die ganze Zeit des
Ersten Weltkrieges
und auch noch darüber hinaus. Erst am 27. März 1919 ging die König
Friedrich August
wieder auf Tour, nach Southend-on-Sea,
wo sie
am
2. April an den
Shipping Controller in London übergeben
wurde. Der Kriegsverlierer
Deutsches
Reich hatte
Reparationsleistungen
aufzubringen, deshalb übernahm die britische Reederei Peninsular and
Oriental Steam Navigator Company die Bereederung.
Am
6. November 1920 verkauften die Briten die König
Friedrich August
an die Canadian Pacific
Railway Co.,
die eine Überholung veranlasste und das unter
kanadische Flagge gebrachte Schiff
in Montreal
umbenannte. Es wurden Kabinenplätze
für 298
Passagiere in
der 1. Klasse, 56 in der 2.Klasse und 696 im Zwischendeck geschaffen.
Mit Beginn 1. Juni 1921 wurde das nunmehr auf 9720 BRT vergrösserte
Schiff die erste Reise gestartet, von Antwerpen über Southampton und
Quebec nach Montreal. Später wurden auch Mittelmeerdestinationen wie
Triest oder Neapel angelaufen. 1923 erfolgte eine weitere Sanierung,
die
Kabinenplätze
wurden
auf 229 Kabinen reduziert, für die III. Klasse auf 240.
Rauchsalon an Bord der König Friedrich August. Foto: Hapag-Lloyd AG, Hamburg
Am
19. Juni 1924 geriet die Montreal
nahe an einen Zusammenprall. Sieben Meilen entfernt von Kap Race an
der Küste von Neufundland rammte der italienische Getreidefrachter
Clara Camus
den Passagierdampfer Metagama
(12450
BRT),
der Canadian Pacific Line. Das geschah im dichten Nebel an dessen
Steuerbordseite. Weil die Metagama
die Weiterfahrt nach Montreal nicht mehr schaffen konnte wegen ihrer
starken Beschädigungen, übernahm die Montreal
am 20. Juni die 650 Passagiere der Metagama
und
brachte sie an ihr Ziel.
Im
Juli 1924 bekam die Montreal
einen
anderen
Liniendienst,
von Kanada fuhr sie nun nach Liverpool und zurück. Im Oktober 1925
war Schluss damit, das Schiff wurde im schottischen Gareloch
aufgelegt. 1927 wurde es noch mal reaktiviert für Reisen zwischen
Liverpool und Antwerpen sowie nach Saint John in New Brunswick.
Danach landete das Schiff wieder in Southend-on-Sea
und wurde dort aufgelegt.
1928
wurde
die einstige König
Friedrich August an
die Fabre Line in Marseille verkauft
und
im Mai d.J. in
Alesia
umbenannt.
Von dort kam es unter
französischer Flagge noch
zu mehreren Fahrten nach New York und zurück, bis sie 1931 wieder
aufgelegt wurde. Am 3. November 1931 begann die Abwrackung in Genua,
sie dauerte bis ins Jahr 1933.
Den Neustart der Kreuzfahrten nach dem
Lockdown im Frühjahr wollen die fünf deutschen Küstenländer
anders als im vergangenen Jahr angehen. Die Häfen sollen den
Reedereien einheitliche Rahmenbedingungen vorgeben.
„Wir wollen abgestimmt vorgehen“,
sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am
20. Januar beim 9. Hafendialog der Küstenländer. Zusammen mit dem
Bundesverkehrsministerium und dem Maritimen Koordinator der
Bundesregierung hatte Buchholz sich mit den Ressortkollegen aus
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und Niedersachsen in einer
dreistündigen Videokonferenz über Hafenthemen abgestimmt.
Es sei jedoch nicht geplant, den
Reedereien Vorschriften zu machen, welche Häfen angelaufen werden
dürften, so Buchholz. Ziel der Einigung sei die Abfertigung und die
Bewertung der Kreuzfahrt im rechtlichen Sinn.
Im vergangenen Jahr hatten die
Bundesländer Kreuzfahrtschiffe mal als touristische Produkte gesehen
und deshalb gleich verboten. Andere Länder sahen Kreuzfahrt als Teil
des internationalen Reiseverkehrs.
Das Ergebnis waren unterschiedliche
Genehmigungen für Seereisen. So waren beispielsweise in Kiel und
Hamburg Kreuzfahrten bis in den November noch erlaubt.
Für die Abfertigungsbedingungen in den
Häfen sollen zukünftig einheitliche Rahmenbedingungen und Auflagen
bei der Hygiene gemacht werden. Damit will man es auch den Reedereien
erleichtern, sich auf die Vorgaben einzustellen.
Wichtig sei auch eine Abstimmung über
den Starttermin. „Wir wollen den Zeitpunkt, wann es wieder losgehen
kann, vorher miteinander so abstimmen, dass es kein Rennen gibt“,
sagte Buchholz.
Am 30. April steht nach heutigem Stand
der Anlauf der AIDAnova in Kiel auf dem Programm. Die Reederei
AIDA will im März den Betrieb langsam wieder hochfahren. Alle 14
Schiffe liegen seit dem Jahreswechsel auf. Einer der wichtigsten
deutschen Häfen für den Rostocker Kreuzfahrtanbieter soll im Sommer
Kiel werden.
AIDA sowie die Wettbewerber TUI
Cruises, MSC, Costa und Hapag-Lloyd planen für die Kreuzfahrten aber
mit verschiedenen deutschen Häfen. Bremerhaven, Hamburg, Kiel und
Rostock kommen infrage. In Kiel stehen rund 200 Anmeldungen in der
Liste des Hafens. Da die Häfen jeweils im Zuständigkeitsbereich der
Städte sind und die Länder die Richtlinien erlassen, wolle man den
Reedereien einheitliche Rahmenbedingungen geben. Die Unternehmen
peilen den Mai für den Start in Norddeutschland an.
Auf den Kanarischen Inseln soll es
bereits im März wieder losgehen. In Italien will die Reederei MSC
sogar schon an diesem Wochenende an den Start gehen. Bislang sind
große Kreuzfahrtschiffe nur in Asien ab Taiwan und Singapur im
Einsatz. Mit der AIDAnova wird im April das erste Schiff in
Hamburg erwartet. Am 26. April startet das Schiff nach Kiel. Das 2018
von der Meyer Werft an AIDA gelieferte Traumschiff soll in diesem
Jahr das größte Kreuzfahrtschiff in den deutschen Häfen sein.
Ein weiteres Thema war die Ausrichtung
der Seehäfen auf die Zukunft der Energieversorgung, bei der die
Ressortchefs der Küstenländer trotz der Konkurrenzsituation
zusammen arbeiten wollen. Wie Mecklenburg-Vorpommerns Energie- und
Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) betonte, müssten die
Investitionen in Umschlageinrichtungen für Gas und regenerativ
erzeugten Wasserstoff jetzt erfolgen, wenn man nicht zusehen wolle,
wie in anderen Ländern das Geschäft gemacht werde.
Einig waren sich die Ressortchefs aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen und Bremen darüber, dass Deutschland seinen Bedarf an Wasserstoff und daraus erzeugten flüssigen Energieträgern nicht allein decken können, wenn Kohle, Öl und Erdgas durch CO2-freie Energieträger ersetzt werden sollen.
Hier sieht der Maritime Koordinator der
Bundesregierung, Norbert Brackmann, (CDU), ein „enormes Potenzial“
für die deutschen Häfen. Mit Blick auf die Planungen für ein
LNG-Terminal in Brunsbüttel stellte Bernd Buchholz fest, dass sich
dieser Terminal mit Veränderungen auch für einen späteren
Wasserstoff-Import eignen würde. Zudem sei der Bedarf so groß, dass
derartige Terminals in mehreren deutschen Häfen betrieben werden
könnten.
Zugleich warnte er vor einer
Verteufelung des fossilen LNG: „Wenn wir in der Schifffahrt und den
Häfen ökologischer unterwegs sein wollen, können wir nicht von
heute auf morgen auf Wasserstoff und Ähnliches umknipsen. Die
Technologie dafür ist überhaupt nicht verfügbar“, so Bucholz.
Wer CO2-ärmer unterwegs sein wolle, müsse zunächst auf LNG als
bewährte Brückentechnologie setzen. FB/JPM
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