Nun ist der vollzogene Verkauf der ehemaligen AIDAaura an die zypriotische Reederei Celestyal Cruises auch von außen erkennbar. Nicht nur dass die Umflaggung von Italien nach Malta bereits erfolgte. An diesem Wochenende wurde am Liegeplatz im Bremerhavener Verbindungshafen am Schuppen F/G zumindest die Backbordseite des Schiffes kosmetisch hergerichtet. So wurden von Malern von Arbeitsbühnen nicht nur alle ehemaligen Schriftzüge von AIDA Cruises entfernt, sondern auch die Rumpfbemalung mit Auge, Wellen und der ersten Hälfte des Kussmundes. Auch wurde am Bug auf der Backbordseite der neue Namensschriftzug Celestyal Discovery aufgetragen. Am Sonntagabend wurde das Schiff dann mit Schlepperhilfe im Verbindungshafen gedreht, damit dann auch auf der Steuerbordseite alle künstlerischen Elemente, die auf eine Vergangenheit bei AIDA Cruises hinweisen können, so auch der die zweite Hälfte des legendären Kussmundes am Bug, übergemalt werden können. Dies ist jedoch abhängig von den Wetterbedingungen in den nächsten Tagen.
Verantwortlich für die Entstehung des Kussmundes bei AIDA Cruises ist der deutsche Theatergrafiker und Künstler Feliks Büttner, der 1994 von AIDA beauftragt wurde, Entwürfe für eine ganz neuartige Bordbemalung für das erste AIDA-Kreuzfahrtschiff, der AIDAcara anzufertigen. Ein Paukenschlag war die Bemalung aus rotem Kussmund, zwei Augen in Blau und Gelb sowie blauen Wellen an den Seiten seinerzeit allemal, denn eine derart bunte Schiffsbemalung hatte es bis dahin noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff gegeben. Bis heute entwickelte sich der Kussmund zum unverkennbaren Markenzeichen der AIDA-Flotte.
Es soll wohl vertraglich festgelegt worden sein, dass alle äußeren ehemaligen AIDA-Bemalungen bis zur Überführung entfernt werden müssen. In den nächsten Tagen nimmt das 202 Meter lange Kreuzfahrtschiff dann Kurs von der Seestadt in Richtung Griechenland, wo das bis zum Frühjahr auf einer dortigen Werft das Schiff auf die Bedürfnisse von Celestyal Cruises umgestaltet wird.
Schon ab März soll das 2003 von der Aker MTW-Werft in Wismar gefertigte Schiff dann bei Celestyal Cruises die Nachfolge der mittlerweile mehr als 40 Jahre alten Celestyal Olympia antreten, die dann vermutlich verschrottet wird. Immerhin war die Celestyal Olympia, die 1981 in Finnland als Song of America für die amerikanische Reederei Royal Caribbean erbaut wurde, fast 20 Jahre für Celestyal im Mittelmeer im Einsatz. Dabei bietet nun die Celestyal Discovery im Gegensatz zur älteren Vorgängerin bei 62 der 633 Kabinen einen Balkon. Außerdem bietet das AIDA-Schiff hochwertigere Restaurants und ein moderneres Spa- und Wellness-Deck auf über 1200 Quadratmetern.
Nach Mitteilung von Celestyal Cruises soll die Celestyal Discovery dann ab diesem Frühjahr die Reisen der Celestyal Olympia übernehmen. Dabei handelt es sich vor allem um drei- und viertägige Kreuzfahrten ab Lavrion, in der Nähe des Athener Flughafens, in die griechische Inselwelt. ChrEck