Quellen aus dem Juragebirge speisen den Lauf des Doubs, der sich weitgehend unreguliert durch die Region Burgund-Franche-Comté schlängelt. Der Weg ist das Ziel: Auf einer einwöchigen Hausboottour von Dole über Besançon nach Baume-les-Dames durchquert man zwei Tunnel, 31 Schleusen und viele historische Orte. Oliver Gerhard probierte es aus.
Die Vögel sind verstummt, nur eine Nachtigall schickt noch ihr Lied in die Abenddämmerung. Sanft gurgelt die Strömung des Doubs an den Bug der GRAY, die an einem Anleger vor einer Schleuse liegt. Alle Taue sind wieder ordentlich verstaut, auf dem Gasherd köchelt ein Eintopf, eine Flasche Rosé steht schon bereit: Feierabend nach einem langen Tag auf dem Wasser.
Der 450 Kilometer lange Fluss, der im Jura entspringt, mäandert in weiten Schleifen durch die Region Burgund-Franche-Comté und gilt als besonders naturbelassen. Auf einer Länge von rund 200 Kilometern ist er schiffbar – immer im Wechsel mit dem Rhein-Rhone-Kanal zum Umschiffen von Wehren und Untiefen.
Mindestens eine Stunde sollte man für die Übergabe des Hausbootes in Dole einkalkulieren, denn es gibt viel zu erklären – die modernen Boote der Fly-Serie von Nicols sind mit der neuesten Technik ausgestattet, angefangen beim Doppelbogenstrahlruder, das sich in Schleusen als sehr nützlich erweist. Für Wohnkomfort sorgen ein großer Kühlschrank, Herd, Backofen und Spülmaschine, Unterhaltungselektronik und ein 220-Volt-Anschluss.
Stationsleiter Yoann Cessin führt gut gelaunt durch den Papierkram: „Das ist die Erlaubnis, dass Sie ohne Erlaubnis fahren können, Herr Kapitän“, sagt er lachend. Mit diesem Titel spricht er alle Kunden an: „Kapitän ist für mich jeder, der auf einem Boot ist – egal, ob Kind oder Rentner“. Für die GRAY ist diese Tour die Jungfernfahrt – sie hat erst drei Motorstunden auf dem Zähler….
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