Der Einstieg des chinesischen Flusskreuzfahrt-Anbieters Century Cruises ins Hochseegeschäft scheint bereits vor dem Start wieder beendet zu sein. Mit der Century Harmony wollte das Unternehmen eigentlich zum Jahresende Reisen entlang der chinesischen Küste anbieten.
In China sollte die 1994 in Helsinki gebaute Carnival Fascination auf den Einsatz als Kreuzfahrtschiff in China vorbereitet werden. Das Schiff hat von Januar bis Juni auch mehrere Monate in einer Werft am Ostchinesischen Meer verbracht. Bei der Yiu Lian Dockyard erfolgten auch erste Unterhaltungsarbeiten. Die so dringend notwendige Dockung gab es jedoch nicht.
Im Juli gab es dann überraschend neue Order. Zuerst fuhr das Schiff zu einem Crew-Wechsel nach Manila und dann zu einem Versorgungsstopp nach Singapur, wo es auf Reede am 15. September bebunkert wurde. Am 16. September dann die Überraschung: Das 262 Meter lange Schiff nahm Kurs auf Sri Lanka.
Am 20. Oktober traf es im Seegebiet vor Colombo ein und ging dort auf eine Warteposition. Erste Berichte über einen angeblichen Verkauf an einen Schiffsabwrackbetrieb in Indien kursieren bereits. Fest steht aber nur eins: In China gibt es für dieses Schiff vorerst keine Perspektiven. Das Kreuzfahrtgeschäft kommt dort deutlich schwerer wieder aus dem Lockdown als anderswo auf der Welt.
Wenn die Century Harmony nächste Woche tatsächlich in Alang auf den Strand gesetzt werden sollte, ist damit das vierte der acht Fantasy-Schiffe der Carnival-Gruppe aus Miami auf dem Markt.
Zuvor waren 2020 im türkischen Aliaga bereits die Carnival Fantasy, Carnival Inspiration und Carnival Imagination verschrottet worden. Die Arbeiten an diesen drei Schiffen sind in dem türkischen Recycling-Zentrum bereits abgeschlossen. Nach Meldungen von dort, stehen die nächsten Schiffe bereits für den Rückbau bereit. FB