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Chance in der Krise: Neustart mit Innovationen in Umwelt- und Klimaschutz

Die Herausforderungen für die maritime Wirtschaft sind aktuell hoch. Das gilt für die aktuelle Corona-Krise, die die Branche stark betrifft. Daneben befindet sie sich in einem Transformationsprozess aufgrund wachsender Umwelt- und Klimaanforderungen. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO strebt mindestens die Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050 im Vergleich zu 2008 an. Auch die EU hat sich auf ein Reduktionsziel von mindestens 55 Prozent für das Jahr 2030 im Vergleich zum Jahr 1990 verständigt.

„Aktuell ist die Branche durch Corona stark betroffen, aber wir müssen die Krise auch als Chance begreifen. Die maritime Wirtschaft ist eine Zukunfts- und Wachstumsbranche“. Das stellte der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, bei der Vorlage des siebten „Berichts über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland“ fest. Der am 17. März vom Bundeskabinett verabschiedete Bericht wird alle zwei Jahre im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz vorgelegt, deren 12. Auflage in diesem Jahr am 10. und 11. Mai in Rostock – pandemiebedingt in digitaler Form – stattfindet.

Die Wertschöpfung eines in Deutschland gebauten Schiffes werde zu 70 bis 80 Prozent von der national ansässigen mittelständischen Zulieferindustrie erbracht, wobei die Standorte der maritimen Schiffbau- und Zulieferindustrie von der Küste bis zu den Alpen reichen. Die deutsche Schiffbauindustrie – hier insbesondere der Kreuzfahrt- und Spezialschiffbau – seien eine Hochtechnologiebranche mit erheblichem Innovationspotenzial, die jedoch durch die Pandemie deutlich geschwächt wurde.

Die Branche gestalte die maritime Energiewende aktiv mit und investiere in Forschung und Entwicklung, so Brackmann. „Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Schifffahrt – bezogen auf ihre Transportleistung – als vergleichsweise klima- und umweltverträgliches Verkehrsmittel, zu modernisieren und zu digitalisieren. Dafür werden 1 Milliarde Euro zur Verfügung gestellt. Damit fördert die Bundesregierung unter anderem, maritime Forschung und Entwicklung, die Flottenerneuerung von Behördenschiffen, die Umrüstung auf umweltfreundliche Antriebe sowie Betankungsschiffe für alternative Kraftstoffe“. Zudem unterstütze der Bund die Länder mit der Gewährung von Finanzhilfen für Investitionen in Landstromanlagen beim Aufbau einer nachhaltigen landseitigen Stromversorgungsinfrastruktur in den Häfen und Anlegestellen. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie wolle die Bundesregierung außerdem die Zukunftspotenziale für Investitionen in marktreife Wasserstofftechnologien heben. JPM