Die Corona-Pandemie hat sich auch bei den Einsatzzahlen der Seenotretter niedergeschlagen. 1720 Einsätze mussten von den Booten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 2020 gefahren werden. Das sind knapp 400 Einsätze weniger als 2019. Ein Grund dafür ist die durch die Corona-Pandemie deutlich verkürzten Sommeraktivitäten der Sportboote und generell weniger Seeverkehr.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren in den vergangenen Monaten weniger Schiffe auf Nord- und Ostsee unterwegs, teilte die Gesellschaft am Freitag in Bremen mit. Auch die Wassersportsaison 2020 begann durch den ersten Lockdown im April und Mai deutlich verspätet.

Beides macht sich in der jüngsten Einsatzstatistik der Seenotretter bemerkbar. 2020 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote nur 1720 Einsätze gefahren. Dennoch halfen sie dabei 3492 Menschen aus Notlagen. Diese Zahl der geretteten Menschen ist sogar um 96 gegenüber 2019 gestiegen.
„Die Zahl der geretteten Menschen hängt auch immer von den Notfällen ab. Wenn die Kollegen zum Beispiel ein Ausflugsschiff Passagieren aus einer Notlage befreien, kommen so deutlich höhere Zahlen bei einem Einsatz in die Statistik“, sagt Ralf Baur von den Seenotrettern.

Besonders im Bereich der Ausflugsschifffahrt gab es einige Einsätze 2020 an der niedersächsischen Nordseeküste. Hier gab es auch den größten Zuwachs. Die Retter haben dort bei 520 Einsätzen 1.010 Menschen gerettet. Das sind allein 117 Menschen mehr als 2019.
In den anderen Revieren in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren die Zahlen ausgeglichen. Dagegen hat sich die Zahl der Menschen, die aus einer akuten Seenotlage aus Lebensgefahr gerettet wurden von 81 auf 40 nahezu halbiert. Auch die Einsätze für Kreuzfahrtschiffe und Fähren zum Abbergen von erkrankten Passagieren gingen 2020 deutlich zurück, was mit dem fehlenden Aufkommen dieser Passagiere begründet wird. So wurden nur 251-mal erkrankte Menschen von Schiffen oder Inseln abgeholt und zum Festland transportiert. 2019 waren noch 373 erkrankte Menschen transportiert. FB