Die Costa Victoria hat ihren letzten Hafen erreicht. Am 23. Juni machte das Kreuzfahrtschiff an der Kaianlage im Industriepark des toskanischen Hafens Piombino fest.
Zwischen den Fähren nach Elba und einem Stahlwerk endet die Ära des stolzen Schiffes. Kapitän Gianfranco La Fauci führte das Schiff auf der letzten Fahrt und bereitete die Crew auf den Abschied vor. Die Reederei Costa hat zu der Verlegung nach Piombino noch keine Stellungnahme abgegeben.
Auf der Pier in Piombino begrüßte Bürgermeister Francesco Ferrari den Kapitän. Er würdigte in einer Stellungnahme die Bedeutung des Abwrackvorgangs für den Hafen von Piombino. „Der Hafen von Piombino und seine Industrien bieten ein enormes Potenzial für die Entwicklung und Wiederbelebung der städtischen Wirtschaft, und die Ankunft dieses Schiffes ist eine weitere wichtige Bestätigung“, so Bürgermeister Ferrari.
In Piombino wird seit 2016 am Aufbau einer modernen Abwrackwerft gearbeitet. In dem Hafen ist die Werft San Giorgio del Porto zusammen mit der Neri-Gruppe an der Firma Piombino Industrie Maritime (PIM) beteiligt.
Dieses Unternehmen war ursprünglich zur Verschrottung von 16 ausrangierten italienischen Marineschiffen gegründet worden. Durch die Nähe zu einem Stahlwerk bestehen optimale Bedingungen für den Rückbau von Schiffen.
Die Umwandlung der Costa Victoria in ein Hotelschiff ist demnach vom Tisch. Bei der Verwertung des Schiffes kann PIM auch auf Erfahrungen beim Abriss der Costa Concordia zurückgreifen.
Die 1993 bis 1996 vom Bremer Vulkan in Bremen gebaute Costa Victoria war das letzte Schiff, das vor dem Einstieg der Carnival-Gruppe für Costa bestellt wurde. Zusammen mit der Costa NeoRomantica ist es heute eines der beiden dienstältesten Schiffe der italienischen Marke. Die 253 Meter lange Costa Victoria hat Platz für knapp 2394 Passagiere. 2008 war die Costa Victoria im Sommer Kiel stationiert. FB
Text: FB, Foto: enapress.com