Ursprünglich sollte die im August 2018 auf Kiel gelegte und schließlich am 21. Dezember 2019 beim MV Werften-Betrieb in Stralsund aus der Bauhalle gerollte und nach dem Absenken in ihr Element an den Ausrüstungskai verholte Crystal Endeavor das Debut der – wie die Bauwerft – zum Genting-Konzern gehörenden Luxusmarke Crystal Cruises mit einem Sechs-Sterne-Schiff im Expeditionskreuzfahrt-Marktsegment schon längst vollzogen haben. U.a. wurden attraktive Charter-Einsätze im Zuge der Olympischen Sommerspiele in Japan verpasst. Nach anfänglichen auf fehlenden Fachkräften und Erfahrungen basierenden Problemen bei der Fertigung gab es Liquiditätsengpässe, die zum Verkauf des Neubaus für rd. 350 Mio. Euro an eine Leasinggesellschaft einschließlich, einer Rückcharter mit Kaufoption führten. Darauf folgte die im März d. J. aufgrund der COVID-19-Pandemie bei den MV Werften begonnene Kurzarbeit, so dass die ursprünglich Anfang 2020 geplante und zuletzt im August vorgesehene Infahrtsetzung auf November dieses Jahres verschobenen werden musste. Da nach Reedereiangaben zusätzlich Kreuzfahrthäfen weltweit – auch in Australien und Neuseeland – weiter temporär geschlossen bleiben, habe man sich entschlossen, die Einführung des über 200 Suiten zwischen 28 und 105 qm verfügenden und mit sechs Restaurants, Helikopter und Mini-U-Boot ausgestatteten 20 000-BRZ-Schiffes, das die Vorschriften für die Polar-Klasse 6 erfüllt, auf 2021 zu verlegen. Gästen, die die abgesagten Reisen im November und Dezember dieses Jahres gebucht haben, sollen eine Kredit-Gutschrift in Höhe von 125 Prozent ihres Reisepreises oder eine entsprechende Depotzahlung für eine bis 2023 anzutretende Crystal Expedition Cruises-Reise erhalten. Ihre erste Reise im aktuellen Katalog führt die Crystal Endeavor am 6. Januar 2021 von Hobart/Tasmanien in 22 Nächten nach Christchurch/Neuseeland. JPM
Text: JPM, Foto: Crystal Cruises