Nach Benbecula benannt werden soll ein auf 1,2 Mrd. englische Pfund geschätztes Appartementschiff benannt werden, das am Clyde gebaut werden soll und 2028 in Fahrt kommen könnte. Benbecula wurde in traditionellen gälischen Liedern und Gedichten oft als „die dunkle Insel“ bezeichnet.
Der 228 m lange Neubau soll über drei Restaurants, ein zehnstöckiges Atrium, ein Theater, ein Spa, ein Fitnessstudio, eine Bibliothek und einen Pool verfügen. Die Besatzung soll aus mehr als 500 Personen bestehen. Die hinter dem Projekt stehende Organisation Clydebuilt will das Gros der Luxus-Suiten verkaufen, bevor der Auftrag fest vergeben wird. Interessenten müssen für den Kauf einer der Hebriden-Luxus-Wohnsuiten rd. 41 Millionen Pfund auf den Tisch legen. Die Jungfernfahrt ist als dreijährige Weltreise geplant.
Angeblich können durch das Projekt 3.000 Arbeitsplätze am Clyde geschaffen werden, wo einst über 200 Werften angesiedelt waren die auch Kreuzfahrtschiffe bauten. So entstanden dort die Queen Mary (BRT: 80774), die zwischen 1934 und 1936 und die QE 2 (BRZ 70327), die zwischen 1965 und 1968 bei John Brown & Company in Clydebank für Cunard gebaut wurden. Nach neun Jahren Planungsvorlauf könnte nunmehr mit dem Bau des Schiffes begonnen werden, wobei davon ausgegangen wird, dass dafür drei Werften im Rennen sind. Obwohl auf dem Clyde weiterhin Fähren und Fregatten gebaut werden, ist es viele Jahrzehnte her, dass ein Kreuzfahrtschiff gebaut wurde. Die internationale Kreuzfahrtindustrie vergibt ihre Aufträge längst an andere Werften Werften in Europa – vor allem Frankreich, Deutschland und Italien sowie nach Fernost.
Bei Beobachtern herrscht jedoch eine gewisse Skepsis, da nur sehr wenige der zahlreichen Appartement-Schiffe, die als Projekte oder Absichtserklärungen im Umlauf sind, tatsächlich umgesetzt wurden. Clydebuilt-GeschäftsführerTommy McGinn, erklärte dazu gegenüber der Zeitung „The Telegraph“: „Es gibt immer Zyniker, aber ich habe noch nie jemanden gebeten, etwas zu tun, was ich nicht selbst tun will. Wir sind das Risiko eingegangen und haben unser eigenes Geld in die Sache gesteckt. Jetzt werden wir den Verkauf der Suiten mit Nachdruck vorantreiben. Wir brauchen so viel Unterstützung wie möglich, um das Projekt am Clyde zu verwirklichen“. JPM
Rendering: Evan Marshall