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Das Design-Schiff

In dem schmalen Flusslauf vor dem kleinen englischen Städtchen Fowey mit seinen alten Kirchtürmen, dem Schloss und den malerischen Fachwerkhäusern wirkt es wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Ultraschnittige schwarz-weiße Linien lassen die Scenic Eclipse wie eine Megayacht aussehen, die sich verfahren hat. Michael Wolf checkte zu einer Kurzreise ein.

Dieses Schiff fällt einfach auf. Die Linien könnten aus einem Design-Lehrbuch stammen. Ein spitz zulaufender langer Bug, stufenartige Decks am Heck. Und auch das Ankommen an Bord löst angenehmes Erstaunen aus.


Foto: enapress.com

Fotos: enapress.com


Dunkle Farben und edle Materialien bestimmen das Innenleben der Scenic Eclipse. Möbel, Stoffe und Zubehör sind im übrigen aus nachhaltigem Material. Für das Innendesign zeichnet Karen Moroney verantwortlich, die mit ihrem Mann Glen, der sich eher um das Außendesign kümmert, an der Spitze des 1987 gegründeten australischen Unternehmens sitzt. Beide haben die einstige Busreisefirma in eine der angesagten Kreuzfahrt­reedereien im Luxusbereich ausgebaut. Seit 2008 ist Scenic mit eigenen Schiffen auch auf europäischen Flüssen unterwegs, heute sind es mittlerweile 15 geworden.

Und um alles andere auf dem Markt zu toppen, wurde die Scenic Eclipse, das 2019 eingeführte erste Hochseeschiff der Australier, ein Expeditionsschiff, auch mit einem Mini-U-Boot und zwei bordeigenen Airbus-Hubschraubern ausgestattet (dürfen allerdings wegen behördlicher Vorschriften in der Antarktis und einiger anderer Länder nicht fliegen).

Foto: enapress.com

Das in Kroatien gebaute Schiff ist mit seinen 168 Meter Länge und den 22498 BRZ überschaubar, den Passagierzahlen von 229 (in der Antarktis nur 200) steht eine äußerst beachtliche Anzahl von Crew entgegen (176).

Bei einem Rundgang entdeckt man schnell etliche Highlights. Die elegante Scenic Lounge mit ihren Sitzlandschaften, den dunkel gekachelten Gängen und den weißen Orchideen (leider künstlich) hätte man eher auf einem viel größeren Schiff erwartet. Umrahmt wird sie von der langen Rezeption im grauen Marmor-Look und auf der anderen Seite von einer spektakulären bis an die Decke reichenden Bar mit über 100 Whiskey­sorten, die vor hellem LED-Hintergrund mattgolden schimmern (und im Reisepreis inkludiert sind). Hier auf Deck 4 schlägt das soziale Herz des Schiffes. Während das Theater­ und eine hübsche Boutique Richtung Bug liegen, befinden sich auf der Heckseite nach dem kleinen Treppen­haus mehrere Restaurants.

In vielen Details spiegelt sich das Bestreben der Entwickler,­ Luxus und Komfort zu verbinden. Das geht von den bequemen Ledersitzen im Theater, eine Seltenheit auf Kreuzfahrtschiffen, bis zu den eleganten weißen Lederbänken im Mud room….

… Lesen Sie weiter in der aktuellen Ausgabe.