
Der neue Karibik-Trumpf von MSC Cruises
AN BORD war bei der Taufe der MSC WORLD AMERICA in Miami und nahm auf der anschließenden Mini-Cruise zu der Bahamas-Privatinsel Ocean Cay das Schiff unter die Lupe. Beat Eichenberger berichtet über die neuste Einheit der World-Klasse und die Initiative der Schweizer Reederei im US-Markt.

Aus ihrer Absicht macht die in Genf beheimatete Reederei MSC Cruises, hinter Carnival Corporation und der Royal Caribbean Group heute die drittgrößte Cruise-Gesellschaft der Welt, kein Geheimnis: Die Marktführerin in Europa und Südamerika hat sich die Eroberung des Marktes USA vorgenommen. Natürlich ist MSC Cruises schon seit Jahren mit verschiedenen Schiffen erfolgreich in der Karibik, dem Heimrevier der Amerikaner (und Sehnsuchtsziel der Europäer), präsent – doch da geht noch mehr.
Für einiges Aufsehen sorgte im Februar ein Werbespot mit den Hollywood-Größen Drew Barrymore und Orlando Bloom beim Super Bowl, der von über 180 Millionen TV-Zuschauern verfolgt wird. Anfang April nutzte MSC Cruises smart das größte globale Treffen der Cruise-Industrie, die 40. Seatrade Cruise Global in Miami Beach, für weitere Schlagzeilen-trächtige Aufmerksamkeit. In Miami wurde das neue, hochmoderne MSC Cruise Terminal eröffnet, das weltgrößte Kreuzfahrtterminal. Bis zu drei Schiffe und 36.000 Passagiere können hier täglich abgefertigt werden. Nur ein Tag später wurde dort die neue MSC World America getauft, nach der MSC World Europa die zweite Einheit der World-Class von MSC Cruises. Taufpatin Drew Barrymore ließ die obligatorische Champagner-Flasche am Bug zerschellen, an Deck wogte später eine tüchtige Party mit Drohnenshow und einem Live-Auftritt der legendären Gloria Estefan.


Der neuste und größte MSC Cruiser
„Die MSC World America ist für uns ein Meilenstein in den USA“, unterstrich MSC-Boss Pierfrancesco Vago bei der Taufe. Denn der Neubau kommt ab seinem Basishafen Miami auf regulären einwöchigen Karibik-Kreuzfahrten zum Einsatz. Mit dem größten und neusten Schiff der Flotte tritt MSC Cruises nun definitiv in den direkten Wettbewerb mit den Gigalinern der US-amerikanischen Platzhirsche Carnival, Royal Caribbean und Norwegian ein. Die MSC World America passt sich dabei etwas dem Geschmack und den Bedürfnissen amerikanischer Gäste an, will sich aber als hochwertige europäische Alternative verstanden wissen.
Mit einer Bruttoraumzahl von 216.636 BRZ kann das beeindruckende, von den Chantiers de l’Atlantique in St. Nazaire (F) gefertigte und im Contemporary-Segment angesiedelte Resort-Schiff mit seiner geschwungenen Silhouette über 22 Decks (1-3 Crew only) in 2.614 Kabinen und Suiten maximal 6.764 Gäste aufnehmen. Neu hat MSC die Bord-Welt in sieben Bereiche eingeteilt, die sich von ihrem Zweck, den Einrichtungen und Erlebnissen her unterscheiden. Diese „Bereiche“ gab es weitgehend bereits auf der MSC World Europa (und man kennt sie auch als „Neighbourhoods“ von den Oasis- und Icon-Klasse-Schiffen von Royal Caribbean), nun hat sie MSC Cruises wohl auch mit Blick auf die neuen US-Kunden definiert.
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Fotos: enapress.com