Links überspringen

Deutschlands Provinzen entdecken

Dort wo andere Flusskreuzfahrtschiffe umkehren müssen, weil die Abmessungen eine Weiterfahrt nicht zulassen, spielt das kleine Boutiqueschiff SANS SOUCI seine Stärken aus. Ein Bericht von Oliver Asmussen.

Der Einschiffungshafen ist für eine Flusskreuzfahrt eher ungewöhnlich. In Bad Cannstatt bei Stuttgart wartet das im Jahr 2000 in Holland gebaute Flussschiff auf seine neuen Gäste. Eigner und Kapitän Peter Grunewald ist auf vielen Reisen persönlich an Bord und bringt die Gäste mit seiner SANS SOUCI in Häfen und Regionen, die von einem Großteil der anderen Flusskreuzfahrtschiffe nicht besucht werden können. Am darauffolgenden Tag beginnt die Reise, „Leinen los“. Noch vor dem Mittagessen passieren wir die erste von 12 Schleusen auf dem Weg nach Heilbronn. Rund 70 Höhenmeter gilt es heute zu überwinden. Die maximale Schiffgröße auf dem Neckar ist, bedingt durch die Abmessungen der Schleusen, auf 105m Länge und 12m Breite begrenzt. Von den insgesamt 367 Kilometern sind 203 Kilometer befahrbar, die Strecke von Plochingen bis zur Mündung in den Rhein bzw. umgekehrt. Insgesamt 27 Schleusen müssen auf dieser Strecke passiert werden. Sie überwinden den Höhenunterschied von 161m zwischen­ Mannheim und Plochingen.

Abends erreicht die SANS SOUCI Heilbronn. Im Vergleich zu den wenigen, anderen Anbietern, die das eine oder andere Flussschiff auf dem Neckar positioniert haben,­ sind die Liegezeiten der SANS SOUCI deutlich ausgedehnter. Das ermöglicht entspannte Stadter­kundungen. So bleibt bis zum nächsten Mittag Zeit, die sehenswerte­ Innenstadt von Heilbronn zu erkunden, bevor es in Richtung Bad Wimpfen weitergeht.

Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Die Stadt wirbt mit dem Slogan „Vergangenheit fühlen, Gegenwart genießen“. Ohne Übertreibung kann man sie auch als Juwel am Neckar bezeichnen, Bad Wimpfen. Um in den historischen Stadtkern zu gelangen, muss ein recht steiler Weg erklommen werden. Nach 5 Geh­minuten­ eröffnet sich zunächst ein spektakuläres Panorama über die idyllische Flusslandschaft. Mit jedem Schritt taucht man ein in die ganz besondere Atmosphäre der Stadt, die sehr schnell die Hektik des Alltags vergessen­ lässt. Die Geschichte von Bad Wimpfen ist bestimmt von Kelten, Römern und Staufen. Markant für das Stadtbild ist das Wahrzeichen „Blauer Turm“. Aus der Staufenzeit rührt ein Baudenkmal, welches noch heute das Stadtbild bestimmt. Es ist die größte Königspfalz­ nördlich der Alpen, mit ihren markanten Türmen, dem Steinhaus, dem Hohenstaufentor und der Pfalzkapelle.

… Lesen Sie weiter in der aktuellen AN BORD 3/21.