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Die Türkei ist wieder zurück

Die großen türkischen Nationalflaggen an den gigantischen Masten entlang des Bosporus wehen im Wind. Das taten sie eigentlich immer. Neu ist aber: Sie sind wieder Fotomotiv für Touristen. Die Auszeit der Kreuzfahrtschiffe am Bosporus ist vorbei. Fast täglich machen wieder große Passagierschiffe am Golden Horn fest. Frank Behling berichtet.

„Eine attraktive und sichere Destination ist die Voraussetzung für den touristischen Erfolg“, sagt Mario Zanetti, Präsident von Costa Crociere. Zanetti­ sitzt an diesem Tag Anfang Mai in der Lounge der COSTA VENEZIA und präsentiert stolz die Eckdaten für den Sommer 2022. Es ist gerade drei Jahre her, da saß Zanetti­ an selber Stelle und freute sich über den Start der COSTA VENEZIA in China.

Kreuzfahrten in China waren 2019 der große Hoffnungsträger für die Branche. Seit Pandemie-Beginn im März 2020 ist China für Kreuzfahrtreeder jedoch eine Art schwarzes Loch. Perspektiven für einen freien Tourismus fehlen im Reich der Mitte völlig.

Im Vergleich zu einem Hotel an Land haben Schiffe aber einen Vorteil: Sie sind mobil. Die COSTA VENEZIA wurde­ deshalb mobilisiert und kehrte aus dem asiatischen „Exil“ nach Europa zurück. Wiedererwacht aus dem touristischen Exil ist auch die Türkei.

Foto: Frank Behling

Nach Krieg, Terror, Putsch und Pandemie hat sich das Leben am Bosporus wieder normalisiert. Seit den Kommunalwahlen 2019 ist Ekrem Imamoglu von der republikanischen Volkspartei der Bürgermeister der 15 Millionen-Metropole. Er löste nach 25 Jahre die Regierungspartei AKP von Präsident Erdogan ab. Frischer Wind auch bei Themen wie Weltoffenheit und der freiheitlichen Lebensform.

Mit Erfolg: Die Touristen kehren zurück und die Polizeiwagen verschwinden aus dem Stadtbild. Durch die Altstadt am Golden Horn, dem Basar, Topkapi-Palast und der Hagia Sophia schlendern wieder Touristen aus aller Welt. Von Korea bis Kanada sind alle Staaten wieder da.

Istanbul, Foto: enapress.com

Istanbul ist auch wieder Kreuzfahrtdestination. Seit dem 2. Mai fährt die COSTA VENEZIA vom Bosporus aus auf zwei einwöchigen Routen durch die Ägäis. „Ich freue mich, nach sechs Jahren wieder hier an diesem Ort zu sein. Es ist einfach schön. Der Galataport ist das modernste Terminal, das ich bislang gesehen habe“, sagt Tihomir Music, der Kapitän der COSTA VENEZIA.

Jeden Sonntag liegt das 5200-Betten-Schiff an den weißen Gummi-Fendern des Galataports. Bis November stehen im Wechsel Sieben-Tages-Törns an, die auch zu einer 14-Tage-Tour kombiniert werden können. Das italienische Schiff steuert Kusadasi, Heraklion, Piräus, Izmir, Bodrum und Mykonos an.

„Das Besondere sind dabei die Overnights hier in Istanbul und Kusadasi, so etwas hatten wir hier früher nicht“, sagt Zanetti….

…Lesen Sie weiter in der aktuellen Ausgabe.