Bisheriges Management von Life at Sea Cruises plant mit neuer Gesellschaft und neuem Schiff wieder Weltreiseprojekt
Nach einer 10-tägigen Überführungsfahrt von Bremerhaven nach Griechenland machte am 1. Dezember das 202 Meter lange Kreuzfahrtschiff Celestyal Discovery im Kreuzfahrthafen von Piräus fest. Die Überführungsreise wurde nur für zwei Bunkerstopps in Gibraltar und Malta unterbrochen. In den nächsten Wochen steht für die ehemalige AIDAaura eine umfangreiche Werftzeit an und ab März 2024 soll das Kreuzfahrtschiff für die zypriotische Reederei Celestyal Cruises mehrtägige Reisen in der griechischen Inselwelt unternehmen. Hierbei wird das Schiff die bisher dort eingesetzte, mehr als 40 Jahre alte, Celestyal Olympia ablösen. Den genauen Fahrplan für die Celestyal Discovery will die Reederei am 11. Dezember veröffentlichen.
Damit steht das Kreuzfahrtschiff, das 20 Jahre im Dienste von AIDA Cruises in Rostock stand und dort über 800 Reisen durchgeführt hat, vor einer neuen Zukunft mit Fahrten im östlichen Mittelmeer. Das Thema Weltreise als Lara für den Veranstalter „Life at Sea Cruises“ ist damit definitiv abgeschlossen. Mittlerweile hat das zur türkischen Miray Cruises gehörende Unternehmen die Reise nun auch offiziell abgesagt – wobei die Webseite des Unternehmens immer noch online geschaltet ist. Der Grund für die Reiseabsage ist, das man einfach kein Schiff hat, mit dem man die Weltreise, die ursprünglich am 1. November in Istanbul starten sollte, durchführen konnte.
In den letzten Wochen wurde die Reise dann für die gebuchten Passagiere, die Rede ist von 110 verkauften Kabinen, immer wieder verschoben. So wurde sie Anfang November auf den 11. November mit Abfahrtshafen Amsterdam verlegt. Nach Informationen des amerikanischen Nachrichtensenders CNN bekamen die Passagere dann erst am 17. November die offizielle Absage der Reise. Zu dem Zeitpunkt stand aber schon fest, dass das in Bremerhaven an der Columbuskaje liegende Schiff an Celestyal Cruises verkauft sei.
Viele der gebuchten Passagiere hatten für die Reise schon Vorauszahlungen geleistet, nach Informationen von CNN soll es sich dabei um einige zehntausende Dollar handeln. Life at Sea Cruises hatte nun angekündigt, das die Passagiere zwischen Mitte Dezember und Ende Februar das Geld zurückerhalten sollen.
Ursprünglich war der Plan noch bis zum Frühsommer, dass die Weltreise mit der im Besitz von Miray Cruises befindlichen Gemini durchgeführt. Doch der damalige Geschäftsführer von Life at Sea Cruises hatte das Schiff dann im Sommer öffentlich als nicht seetauglich bezeichnet. Daraufhin wurde das damalige Management um den Geschäftsführer Mikael Petterson abgesetzt, und Miray liegt mit diesem Manager noch immer im Rechtsstreit. Denn nach Ansicht von Miray Cruises seit die Gemini sehr wohl seetauglich gewesen, nur hätte man den Passagieren ein größeres und moderneres Schiff versprochen.
Wie der Eigentümer von Miray International, Vedat Ugurlu, nun gegenüber CNN erklärte, konnte die ehemalige AIDAaura Ende September in Bremerhaven nicht mehr übernommen werden, da nach seiner Meinung viele Investoren in Folge des Krieges im Nahen Osten abgesprungen seien, sodass man sich die 40 bis 50 Millionen für den Kauf eines Schiffs nicht mehr hätte leisten können. Jedoch fand das Massaker bei Reʿim der radikalislamistischen Hamas im Rahmen auf Israel erst am 7. Oktober statt. Doch schon nach Abschluss der letzten AIDA-Reise ab dem 21. September waren schon die damalige neue Geschäftsführerin Kendra Holmes mitsamt neuen Kapitän und Hoteldirektor an Bord des Schiffes in Bremerhaven. Kendra Holmes ist mittlerweile bei Life at Sea Cruises zurückgetreten und ist nun bei dem Unternehmen HLC Cruises tätig.

Dieses neue Unternehmen, das in keiner Geschäftsbeziehung zu Life at Sea Cruises steht, will nun eine ähnlich lange Weltreise unternehmen. Hierbei findet sich dann auch der Name des ehemaligen Geschäftsführers von Life at Sea Cruises wieder, Mikael Petterson. Dieser kündigte nun einen möglichen Kauf eines 30 Jahre alten Kreuzfahrtschiffes für das Unternehmen Villa Vie Residences an, mit dem dann ab dem nächsten Jahr auch eine Langzeit-Weltreise unternommen werden soll. Bei dem Schiff könnte es sich um die ursprünglich in Spanien erbaute Braemar von Fred. Olsen Cruises handeln, die seit nunmehr über drei Jahren beschäftigungslos in Rosyth in Schottland aufgelegt ist.
Petterson kündigte an, dass man in der letzten Phase eines möglichen Kaufvertrages stehe und dass man im Laufe der nächsten Wochen Details nennen könnte. Er rechnet damit, dass dann Villa Vie das Schiff zwischen Mitte und Ende Februar in Besitz zu nehmen könnte. Anschließend soll das Schiff eine umfangreiche Werftzeit auf einer deutschen Werft absolvieren, den Namen der Werft nannte Petterson bislang noch nicht.
Die unter Bahamas-Flagge fahrende Braemar wurde 1993 bei spanischen Werft Union Naval de Levante für die Crown Cruise Line als Crown Dynasty erbaut und war bei der Ablieferung 163,8 Meter lang. Im Jahr 2001 erwarb Fred Olsen Cruises das Kreuzfahrtschiff und lies es im Jahr 2008 bei der Hamburger Werft Blohm + Voss Repair GmbH um eine 31,20 Meter lange Mittschiffssektion verlängern, die seinerzeit von der damaligen Bremerhavener Schichau Seebeck Shipyard GmbH gefertigt wurde. Heute bietet das 195,92 Meter lange und 22,5 Meter breite Kreuzfahrtschiff bis zu 929 Passagieren auf den sieben Passagierdecks Platz in 485 Kabinen, zum Teil auch Balkonkabinen und Suiten. ChrEck