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Ehemalige „AIDAvita“ soll ab November als „Lara“ für drei Jahre auf Weltreise gehen

Schon seit einem Jahr ist bekannt, dass die ehemalige und aufgelegte AIDAvita (42.289 BRZ) für AIDA Cruises nicht mehr in Fahrt gehen wird. Mit Beginn der Corona-Krise 2020 wurde das Schiff schon außer Dienst genommen und liegt seit über eineinhalb Jahren im estnischen Hafen Tallinn auf.

Seit dem Verkauf an einen bislang unbekannten neuen Eigentümer im März führt das 202 Meter lange und bis zu 1.266 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff nun den Namen Avitak und die liberianische Flagge. 

Nun zeigt sich aber, was mit dem bislang bei deutschen Gästen so beliebten Kreuzfahrtschiff passieren wird, denn das türkische Unternehmen Miray Cruises kündigte auf deren Homepage nun an, mit dem Schiff, umbenannt in Lara für das Programm Life at Sea Cruises auf eine dreijährige Weltreise zu gehen. Hierbei werden 130.000 Seemeilen zurücklegt und 382 Häfen in 148 Ländern auf allen sieben Kontinenten besucht. Neben 13 Weltwundern werden auch UNESCO-Welterbestätten sowie andere faszinierende Orte angelaufen. In vielen Häfen bleibt das Schiff dabei zwei oder mehr Tage liegen, in Singapur sogar 7 Nächte. 

Life at Sea Cruises, eine neue Kreuzfahrtmarke der türkischen Reederei Miray Cruises, wollte ursprünglich mit der 1992 erbauten Gemini auf die dreijährige Weltreise, doch vor ein paar Wochen wurde verkündet, dass das Schiff nicht zur Verfügung stehe.

Bevor nun aber die Lara ex AIDAvita auf die derzeit längste Kreuzfahrt gehen wird, ist noch ein Werftaufenthalt für das Kreuzfahrschiff vorzunehmen. Die letzte große Werftzeit absolvierte die AIDAvita im April 2017 auf der Bremerhavener Lloyd Werft. Denn neben den nun zwingenden Klassearbeiten muss das Schiff vor allem technisch in einem guten Zustand für die dreijährige Reise sein, auf der kaum größere Aufenthalte für eine mögliche Reparatur eingeplant sind. Mittlerweile kursieren in den sozialen Netzwerken auch schon erste Entwürfe für die Umgestaltung der bislang recht bunten Kabinen. 

Die Einschiffung für die dreijährige Weltreise findet entweder am 1. November 2023 in Istanbul, am 15. November 2023 in Freeport auf den Bahamas oder am 18. November 2023 in San Juan auf Puerto Rico statt. Wer die gesamte Reise bucht, muss rund 230.000 US-Dollar für eine Innenkabine ausgeben, der Platz in einer der wenigen Balkonkabinen an Bord (es gibt genau 60 Stück) beträgt rund 590.000 US-Dollar.

Seit dem 1. März 2023 ist die Reise schon buchbar und das Unternehmen ermöglicht Langzeitreisenden auch das Arbeiten von Bord der Lara. Dazu werden eigens zwei Konferenzräume, 14 Büros, eine Bibliothek, eine Lounge und ein Café eingerichtet. Zudem verweist die Reederei darauf, dass man als Bewohner eines internationalen Kreuzfahrtschiffes auch mit steuerlichen Vorteilen rechnen könne. Für eine gute Internetverbindung zum Arbeiten und für einen guten Kontakt nach Hause wird die Internetverbindung des US-Unternehmens Starlink zur Verfügung stehen.

Die 2002 in Wismar erbaute AIDAvita gehörte zu den drei „kleinen“ Schiffen der AIDA-Reederei, die eine feste Fangemeinde hatten. Ihre Schwester, die baugleiche aber ein Jahr jüngere AIDAaura wird Ende September von AIDA an der Columbuskaje in Bremerhaven ausgemustert.

Vor der Pandemie fuhr die AIDAvita im Rahmen des AIDA-Selection-Programms auf besonderen Routen, wobei hier vor allem kleinere Häfen abseits des Massentourismus angesteuert wurden. Die weltweite Corona-Pandemie vor drei Jahren bedeutete dann das Ende für das Kreuzfahrtschiff. Auf einer Südostasienreise mussten am 16. Februar 2020 alle Passagiere im Hafen von Laem Chabang (bei Bangkok, Thailand) die AIDAvita verlassen. Anschließend wurde das Schiff von dort leer nach Dubai gebracht, wo das Schiff dann fast eineinhalb Jahre verbrachte. Erst am 25. Juni 2021 wurde das Schiff dann noch Europa zurückgeholt und traf anschließend im französischen Marseille ein. Auch hier blieb das Schiff fast vier Monate, bis es dann im November 2021 im estnischen Hafen Tallinn festmachte.

Aufbauend auf dem „Clubschiff“-Konzept bot die AIDAvita neben einer entspannten und ungezwungenen Atmosphäre an Bord mehrere Open-Seating-Restaurants mit Buffetservice, mehrere Bars und Lounges auch über ein zweistöckiges Theater. ChrEck