Sie ist die siebte Trägerin des für Holland America Line wichtigen Namens ROTTERDAM, dem Heimathafen der Reederei. Am 15. Oktober besuchte das neue Schiff zum ersten Mal seine Heimatstadt. Michael Wolf berichtet.
Immer wieder wurden Kameras und Smartphones gezückt, kaum einer der Passanten auf der Erasmusbrücke in Rotterdam wollte an diesem Tag ohne ein Foto der brandneuen ROTTERDAM weitergehen. ROTTERDAM in Rotterdam: das hat Tradition. Auf den Tag genau ist es 149 Jahre her, seitdem die erste ROTTERDAM den Hafen zu ihrer Jungfernfahrt verlassen hatte, ein Jahr später wurde am 18. April 1873 die Holland America Line in Rotterdam gegründet. Die Nr. 5 der ROTTERDAM-Namensträgerinnen, die als Grande Dame stolze 38 Jahre für die Reederei fuhr, hat eine Bleibe nicht weit vom Hauptquartier von HAL im Hafen als Hotel und Museum gefunden.

Heute ist es das siebte Schiff mit diesem Namen, das zur HAL-Flotte stößt. Eigentlich sollte es als RYNDAM getauft werden, aber da während der Pandemie HAL neben anderen auch die ROTTERDAM (6) verkauft hatte, „musste natürlich ein anderes Schiff so schnell wie möglich gefunden werden, um den Traditionsnamen nahtlos weiterzuführen,“ wie HAL-Europachef Nico Bleichrodt erklärt.

Im World Stage, dem imposanten Theater der ROTTERDAM haben sich an diesem 15. Oktober hier die führenden Offiziere der ROTTERDAM unter ihrem Kapitän Timmers versammelt, um das Schiff offiziell vor seiner ersten Fahrt einzuweihen. Trotz pandemiebedingter verschobener Taufe ein ganz besonderer Moment, bei dem eine eigens für die ROTTERDAM komponierte Hymne gespielt und ein zu diesem Anlass geschriebenes Gedicht auf den Neubau rezitiert wurde.

Rotterdams Oberbürgermeister Ahmed Aboutaleb, ein gebürtiger Marokkaner, übrigens der erste muslimische Bürgermeister einer westeuropäischen Großstadt, überbrachte die Grüße der Heimatstadt von Holland America Line. Dabei machte er auf die vielen Parallelen zwischen den Auswanderern, die seinerzeit von HAL in die neue Welt gefahren wurden, und seiner Stadt aufmerksam, deren Bewohner heute aus den unterschiedlichsten Ländern kommen. „Man hat mich schon den Bürgermeister der Vereinten Nationen von Rotterdam genannt“, scherzte er vor den Gästen und unterstrich, wie stolz man hier darauf sei, dass HAL noch immer seinen Sitz vor Ort habe. Im Rahmen der Feier übergaben Vertreter der örtlichen Hafenbehörden zum Erstanlauf auch die Plaketten an den Kapitän übergeben.





Holland Americas CEO Gus Antorcha konnte „voller Stolz“ auch eine gute Neuigkeit verkünden: die abgesagte Taufe soll jetzt Ende April des nächsten Jahres in Rotterdam stattfinden, also nach Ende der Karibiksaison. Als Taufpatin hat Prinzessin Margriet der Niederlande zugesagt, die bereits viermal Schiffe der Holland America Line getauft hat (PRINSENDAM, NIEUW AMSTERDAM, ROTTERDAM (6) und OOSTERDAM. Sie ist die dritte Tochter von Königin Juliana und Prinz Bernhard.
Schon seit jeher hat HAL ein gutes Verhältnis zum Königshaus Oranien-Nassau – elf Mitglieder der Familie tauften bereits Schiffe der Reederei, der erste war 1929 Prinz Hendrik mit der STATENDAM (3).
Die Rotterdam ist das dritte Schiff der Pinnacle-Class Serie („an Bord“ berichtete ausführlich in seinen letzten Ausgaben). Im Gegensatz zur Vorgängerin, der NIEUW STATENDAM, sind auf der ROTTERDAM einige Locations verändert worden. So ist der Weinverkostungsraum Blend, in dem Gäste aus verschiedenen Weinen ihre eigene Mischung als individuelles Cuvée zusammenstellen konnten, einer neuen gemütlichen Eck-Bar gewichen, der Half Moon Bar. Sie liegt direkt gegenüber des Club Orange, dem privaten Restaurant für das Gästeprogramm für Holland America Line. Auch hier hat es einige Änderungen gegeben. …
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