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„Eine große Marktlücke im Gruppensegment“

Das Unternehmen Transcend Cruises will mit Charter- und Eventprogrammen für B2B-Kunden in den Flusskreuzfahrtenmarkt einsteigen, hierfür werden derzeit die ersten beiden Schiffe in den Niederlanden für die Gesellschaft gebaut. Kimberley Daley, Chief Revenue Officer von Transcend Cruises, beantwortete unsere Fragen.

Kimberley Daley, Chief Revenue Officer, Transcend Cruises.

Warum sind Sie in den Flusskreuzfahrtenmarkt eingestiegen?

Wir haben eine große Marktlücke im Gruppensegment erkannt – ein Bedarf, der bislang kaum bedient wurde. Unser Konzept basiert auf speziell für Gruppenreisen entwickelten Schiffen und einem Servicemodell, das zu 200 % auf Veranstaltungen ausgerichtet ist. Damit sprechen wir gezielt Gruppenreiseveranstalter an, die bisher keine passenden Angebote auf Europas Flüssen fanden.

Wie entwickelt sich das Geschäft?

Unser Modell ist ein voller Erfolg: Wir erfüllen die Anforderungen von Gruppenreiseveranstaltern aus verschiedensten Segmenten. Als reiner B2B-Anbieter mit exklusiven Charterprogrammen bieten wir ein Produkt, das es in dieser Form bislang auf europäischen Wasserwegen nicht gab. Unsere Schiffe sind so konzipiert, dass sie die Raumkonfigurationen bieten, die Meeting-Planer fordern – mit luxuriösen Kabinen, die sich in großzügige Suiten verwandeln lassen, sowie maßgeschneiderten Routen und Aktivitäten, die jede Reise zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Dieses Konzept stößt bei unseren Kunden auf große Resonanz.

Ist Lindblad Expeditions der erste Kunde, der die Transcend Schiffe chartert? Wer sind die weiteren Kunden?

Nein, Lindblad ist nur einer von vielen Kunden, die bereits Verträge mit uns abgeschlossen haben. Noch bevor unsere ersten Neubauten 2026 in Dienst gestellt werden, haben wir 18 Monate lang ein anderes Schiff mit einer Auslastung von 94 % betrieben. Für 2026 sind unsere beiden Schiffe, Transcend connect und Transcend evolve bereits nahezu komplett ausgebucht. Unsere Charterkunden kommen aus unterschiedlichsten Bereichen und Märkten – darunter MICE, Reiseveranstalter, Agenturen, thematische Gruppenreisen und private Events. Zu unseren aktuellen Kunden zählen unter anderem Lorandus, das South Florida Symphony Orchestra, Expedia, Imagine Cruising und Vacaya.

Was sind Ihre langfristigen Ziele im Markt und in den kommenden 5 Jahren?

Wir möchten Meetings und Events auf Europas Flüssen neu definieren. Geplant ist der Aufbau einer Flotte, die auf Donau, Rhein, Main und Mosel unterwegs sein wird – maßgeschneidert für die Anforderungen der jeweiligen Zielgruppen. Gleichzeitig leisten wir durch unser Angebot einen Beitrag zur Verjüngung des Flusskreuzfahrtpublikums, indem wir ein aktiveres und diverseres Publikum für diese besondere Reiseform begeistern.

Wie viele Schiffe werden Sie bauen und wo?

Zum Start bauen wir gemeinsam mit unserer europäischen Partnerwerft Den Breejen Shipyards zwei Schiffe. Ab 2026 sollen jährlich zwei weitere hinzukommen, bis wir eine Flotte von rund zwölf Schiffen erreicht haben.

Inwieweit haben die Charterer Einfluss auf den Bau und die Ausstattung/Gestaltung der Schiffe?

Schon bei der ersten Konzeptentwicklung haben wir eng mit unseren Charterpartnern zusammengearbeitet. Ihre Wünsche und Anforderungen haben maßgeblich die Raumaufteilung, Ausstattung und Angebote an Bord geprägt. So entstand etwa ein 240 m² großer Wellnessbereich mit Innen- und Außenbereichen, der Spa und Fitness auf höchstem Niveau vereint. Auch unser zweigeschossiges „Forum“ – eine flexibel nutzbare Eventlocation für Konzerte, Präsentationen, Meetings oder Hochzeiten – geht direkt auf Kundenwünsche zurück. Unsere nachhaltige Ausrichtung, ein hochklassiges und anpassbares Gastronomiekonzept mit mehreren Küchen sowie die 60 wandelbaren Kabinen, die sich zu 30 Suiten oder flexiblen Kombinationen umbauen lassen, treffen insbesondere bei Incentive-Gruppen auf großes Interesse.

Welche Vorteile bietet der White Label-Service für Charterer?

All die genannten Punkte – und noch viel mehr. Entscheidend sind für uns Individualisierung, Flexibilität und Exklusivität. Wir treten niemals in Konkurrenz zu unseren Kunden, da wir keine Einzelbuchungen verkaufen. Stattdessen konzentrieren wir uns voll und ganz darauf, ihre Marke durch unsere Plattform zu stärken.

Startfluss ist der Rhein. Warum? Auf welchen weiteren Flüssen sollen die Schiffe eingesetzt werden? 

Der Rhein war ein logischer Ausgangspunkt – mit seinen vielen spannenden Städten ist er ideal für verschiedenste Gruppenformate, ob geschäftlich, privat oder hybrid. Darüber hinaus sind unsere Schiffe auch auf Donau, Main und Mosel im Einsatz.

Fotos/Animationen: Transcend Cruises