Nach zweiwöchiger Wartezeit auf Reede vor der uruguayischen Küste darf das Expeditionskreuzfahrtschiff Greg Mortimer der amerikanische Reederei SunStone Ships Inc. (gechartert vom australischen Veranstalter Aurora Expeditions) am Freitag (10.4.2020) in Montevideo einlaufen. Das haben die uruguayischen Behörden am 8.4. bestätigt. Auf dem unter Bahamas-Flagge fahrenden Schiff sind 128 der an Bord befindlichen 132 Gäste und 85 Crew-Mitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits acht Patienten mit gravierenden Symptomen wurden von einem Marine-Rettungsschiff von der seit dem 27. März vor Anker liegenden Greg Mortimer abgeholt und anschließend auf Krankenhäuser der uruguayischen Hauptstadt verteilt. Wie aus dem uruguayischen Außenministerium bekannt wurde, sollen die Passagiere in Bussen direkt zum Flughafen gebracht und ausgeflogen werden. Bereits heute (9.4.) werde ein medizinisches Transportflugzeug erwartet, dass die australischen und neuseeländischen Passagiere am Sonnabend nach Melbourne bringen werde. Informationen über die Repatriierung der übrigen Passagiere aus Nordamerika und Europa (Großbritannien) lagen heute noch nicht vor. Der erst am 30. Oktober 2019 in Dienst gestellte Neubau war Mitte März von Ushuaia an der Südspitze Argentiniens zu einer 16-tägigen Reise in die Antarktis und nach Südgeorgien gestartet, die vorzeitig abgebrochen wurde, nachdem sich bei ersten Personen an Bord Symptome des Coronavirus zeigten. Da jedoch mehrere geeignete Häfen an der südamerikanischen Atlantikküste inzwischen geschlossen waren, absolvierte die Greg Mortimer eine Distanz von mehr als 2600 km bis zu ihrem derzeitigen Ankerplatz vor Montevideo. JPM
UPDATE:
Nach Abstimmung mit den uruguayischen Behörden und ersten Ausbootungen von Notfall-Patienten konnte die GREG MORTIMER am 11. April um 13.30 Uhr im Hafen von Montevideo festmachen. Während zwei ausgeschiffte intensivmedizinpflichtige Australier nach Angaben des uruguayischen Außenministers Ernesto Talvi zur weiteren Versorgung zunächst in einem Krankenhaus in Montevideo bleiben mussten, trafen 112 per Charterflug ausgeflogene Passagiere, darunter 96 Australier, in den frühen Morgenstunden des Ostermontags in Melbourne ein. Patienten mit ernsten Corona-typischen Symptomen wurden in Krankenhäuser eingeliefert, die übrigen sollten ihre Quarantänezeit in Hotels verbringen, hieß es seitens der australischen Gesundheitsbehörden. 13 der insgesamt 16 an Bord des Flugzeuges befindlichen neuseeländischen Passagiere wurden zur Weiterreise in Ihre Heimat in ein Charterflugzeug transferiert. Die GREG MORTIMER lag heute (15. April) noch in Montevideo, wann ein eventuelles Auslaufen und nächste Reisen stattfinden steht derzeit noch nicht fest.
Text: JPM, Foto: SunStone Ships