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„Einzelkabinen laufen besonders gut“

Ein Gespräch mit Oliver Steuber, GF von Plantours Kreuzfahrten, über den Neuzugang „Lady Diletta“, die Modernisierung der „Hamburg“ und die Reisepläne der nächsten Monate.

Am Mittwoch feierte Plantours Kreuzfahrten die Taufe des Flussschiffs LADY DILETTA. Was sind die Vorzüge des Schiffs und welche von Ihren eigenen Ideen sind in den Bau der LADY DILETTA eingeflossen?

Es sind die vielen kleinen Details, die auch die Taufgäste, also viele Kreuzfahrtexperten und Branchenkollegen sehr gelobt haben und uns stolz machen. Denn wir haben uns gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft Ligabue Group sehr intensiv mit allen Bereichen beschäftigt. Jetzt eine solche direkte Rückmeldung zu erhalten ist wunderschön. Mir sagten Gäste, dass sie sich sogar Anregungen für die eigene Einrichtung zuhause wie Lampen und Farbgebungen mitgenommen haben. Aber bereits in den letzten Monaten haben wir gewusst, dass viele Ideen für die LADY DILETTA richtig waren: Wir haben das erste Schiff mit speziellen Einzelkabinen, die super nachgefragt werden und wir haben Suiten mit echten Balkonen. Eine Rarität auf dem Fluss und auch diese werden sehr gut gebucht.

Wie unterscheidet es sich zu den Neubauten der Konkurrenz?

Sehr stilvolles, elegantes und zugleich modernes italienisches Design, eine sehr gute Küche und einzigartig: Einzelkabinen. Bei Plantours Kreuzfahrten haben wir seit jeher ein Herz für Alleinreisende und können jetzt Flusskreuzfahrten zu besonders fairen Preisen anbieten.

Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber, Foto: enapress.com

LADY DILETTA hat eine große Anzahl an Kabinen für Alleinreisende. Welches Potential hat dieser Markt für Sie, wie werden diese Kabinen gebucht?

Den Markt für Alleinreisende müssen wir nicht erschließen, der ist längst da. Aber wir haben jetzt das einzigartige und wirklich wunderschöne Produkt dazu. Wir haben festgestellt, dass die Buchungen für Suiten und die Einzelkabinen am besten laufen.

Wie ist der gegenwärtige Tagespreis?

Zwischen 180 und 195 Euro.

Ist die LADY DILETTA der Auftakt zu einer neuen Serie?

Noch ist kein Vertrag unterzeichnet. Die Ligabue Group ist zu Recht sehr stolz auf den ersten eigenen Neubau, die Werft hat einen sehr guten Job gemacht und würde logischerweise gerne wieder ein Schiff bauen. Wir haben auch Ideen dazu. Wenn ein Vertrag fix ist, werden es die Leser von AN BORD schnell erfahren.

Wie verlief die Fahrt der SANS SOUCI unter den Corona-Maßnahmen?

Großartig. Wir sind in Berlin gestartet, ein wenig im Schatten der Taufe der LADY DILETTA. Aber das Team um Kapitän Peter Grunewald hat einen fantastischen Job gemacht. Die Gäste waren sehr zufrieden. In Hamburg kam unerwarteter Besuch der Gesundheitsbehörden und wir haben Lob für die an Bord umgesetzten Maßnahmen erhalten. Fast ein Höhepunkt war das Anlaufen in Kiel. Die SANS SOUCI hat die Kreuzfahrt-Saison in Kiel eröffnet. Als erstes Schiff, das dort in diesem Jahr mit Gästen angelegt hat.

SANS SOUCI in Kiel, Foto: Frank Behling

Vor kurzem wurde auch MS HAMBURG umfassend renoviert. Wann möchten Sie hier die Reisen wieder aufnehmen? Gibt es konkrete Pläne?

Nicht renoviert, sondern modernisiert und jetzt haben wir fast eine neue MS HAMBURG, so fantastisch sind die Kabinen mit elektrisch absenkbaren Fenstern und die öffentlichen Räume geworden. Eine ganz neue große Weinstube, dazu endlich eine Bar am Pool. Der Palmengarten mit Blick in Fahrtrichtung und auch der Rezeptionsbereich sind neu gestaltet, ebenso das Buffetrestaurant, das jetzt „The Grill“ heißt. Dafür bleibt die Küche unter Leitung von Küchenchef George wie immer und das ist mindestens genau so wichtig. Und wir wollen noch in diesem Sommer starten, wahrscheinlich Ende Juli/Anfang August.

Sind die Überlegungen MS HAMBURG im Sommer auf „innerdeutschen“ Routen einzusetzen nach wie vor vorgesehen? Ist heute mehr über die Routen bekannt?

Die Planspiele gibt es. Noch lieber würden wir mit längst bestehenden Routen wieder starten, um unseren vielen treuen Kunden die Reise auf der neuen MS Hamburg zu ermöglichen. Und so müssen wir quasi täglich schauen, wie sich die aktuelle Lage entwickelt. Noch gibt es kein Go für eine innerdeutsche Route, aber Kurzreisen zu den deutschen Nordseeinseln haben wir ja auch schon in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführt, will sagen die Konzepte liegen quasi schon fertig bereit in der Schublade.

Wie ist Ihre Einschätzung zu den Aussagen des Auswärtigen Amts im Blick auf Hochsee-Kreuzfahrten?

Das war auch ein großes Thema während der Taufe der LADY DILETTA unter den Branchen-Kollegen. Flussreisen sind ja wieder möglich, bei den Hochseereisen könnten wir auf einem kleinen Schiff wie unserer MS HAMBURG sehr viel Sicherheit bieten.

Gibt es konkrete Pläne für ein zweites Hochseeschiff? Eventuell ein weiterer Zukauf?

Es ist kein Geheimnis, das wir sehr gerne ein zweites Schiff im Hochseebereich hätten. Aber dieses Schiff muss zu uns passen. In der aktuellen Phase hätten viele Veranstalter lieber ein Schiff weniger. Vielleicht unterscheidet uns das auch von den anderen – lacht.

Wie laufen die Buchungen für 2021?

Sehr, sehr gut. Wir haben fantastische Routen wie Lateinamerika, Grönland und die Kanalinseln. Jetzt wird vielen nochmals bewusster, welche Vorteile ein kleines Schiff wie unsere MS HAMBURG bietet.

Fotos: enapress.com, Frank Behling