Auf der türkischen Cemre Shpyard im türkischen Altinova ist am 25. November der unter dem Arbeitsnamen PR24 und als Werft-Nr. 1090 geführte emissionsfreie Doppelend-Fährenneubau für die dänische Reederei Scandlines ohne vorherige Taufe vom Stapel gelaufen.
Dabei handelte es sich um den bereits 90. Stapellauf der Werft. Die offizielle Taufe des für den Einsatz auf der als Vogelfluglinie bekannten Strecke Puttgarden-Rødby, bestimmten Neubaus, dessen Investitionsvolumen mit 80 Millionen Euro angegeben wird, soll anlässlich der im nächsten Jahr erfolgenden Indienststellung nachgeholt werden. Der künftige Name Futura ist bereits an den Rumpfseiten des Schiffes erkennbar, das unter dänischer Flagge mit Heimathafen Rødbyhavn in Fahrt kommen soll.

Das 147,4 m lange, 25,4 m breite und 5,3 m tiefgehende Schiff erhält einen Diesel/Batterie-elektrisches Hybridantrieb mit einem 10 MWh-Lithium Ionen-Batteriesystem des schweizerischen Herstellers Leclanché sowie MTU-Generatorensätze, die künftig auch Methanol als Brennstoff nutzen können. Der Neubau verfügt über rund 1200 Lademetern für 66 rollende Frachteinheiten und bietet Platz für bis zu 140 Personen. Mit einer Dienstgeschwindigkeit von 10 kn (im vollelektrischen Betrieb bzw. 16 kn im dieselektrischen Betrieb dauert die Überfahrt auf der Strecke Puttgarden-Rødby rund 45 Minuten; die Batterien sollen im Hafen innerhalb von 12 Minuten wieder aufgeladen werden können. Dafür wird im Fährbett 3 in Rødby ein ca. 8,6 m hoher Ladeturm des deutschen Herstellers Stemmann Technik installiert.

Nach Ansicht von Scandlines-CEO Carsten Nørland wird die dänische-deutsche Fährverbindung auch dann Bestand haben, wenn die feste Fehmarnbelt-Querung eröffnet wird. Die Fertigstellung des im Bau befindlichen Tunnels ist für 2029 geplant. „Selbstverständlich fahren wir weiter. Wir glauben, dass die Fähren eine Zukunft haben. Wenn wir in eine elektrisch betriebene Fähre für viele Millionen investieren, geschieht das, weil wir für unsere Umwelt Verantwortung tragen wollen, und weil wir daran glauben, dass der Bedarf an Reisen, die nicht nur hinterm Steuer auf der Autobahn stattfinden, groß ist. Das gilt sowohl für Lkw-Fahrer, Familien, die in die Ferien fahren, und Skandinavier, die zum Großeinkauf nach Deutschland fahren.“ JPM