„Enorme Nachfrage für den Fluss“
Phoenix Reisen Geschäftsführer Benjamin Krumpen sprach mit Michael Wolf zum Flottenzugang, den Buchungen und den Plänen.

Wie kann man die Besonderheiten der ANTONIA am besten beschreiben?
Die ANTONIA macht das Quartett der Schwesterschiffe ASARA, ALENA und ANDREA komplett. Das Design ist mit hellen Farben in skandinavischem Stil gehalten. Im April 2023 soll dann als fünfte die ALISA hinzukommen, wieder aber mit anderem Design. Gebaut sind die Schiffe bei Vahali, bereedert von Rivertech und becatert von Seachefs.
Sie sind großzügig designt und hell, äusserst beliebt bei unseren Gästen. Sie haben die richtige Größe, um von Amsterdam bis ins Donaudelta zu fahren. Fast alle Kabinen verfügen über einen französischen Balkon, es gibt ein sehr schönes Spezialitätenrestaurant, das ohne Aufpreis besucht werden kann.
Wer war die Taufpatin?
Eigentlich sollte die Taufe 2020 stattfinden. Petra Fendel-Sridharan ist die Frau unseres Oberbürgermeisters in Bonn, der seit diesem Jahr leider nicht mehr im Amt ist. Wir sind der Familie freundschaftlich verbunden. Und haben uns sehr gefreut, dass Petra auch für dieses Jahr zugesagt hat.
Die ANTONIA hat den Start der Flusssaison eröffnet?
Richtig. Seit Donnerstag ist jetzt auch die ANDREA in Fahrt. Fast täglich schicken wir dann die weiteren Flussschiffe auf ihre Reisen, insgesamt sind es 25. Als letzte wird die SOFIA am 25.7. losfahren.
Gerade in den letzten drei Wochen hat es eine enorme Nachfrage bei Flussreisen gegeben, aber auch im Hochseebereich.
Gibt es bei den vorgesehen Destinationen Verschiebungen?
Bei einigen ja. Wir haben frühzeitig mehrere Schiffe von der Donau geholt und sie uns sozusagen vor die Haustür gelegt, also auf den Rhein und die Mosel. Aber im Gegensatz zu 2020 werden wir in diesem Jahr unsere Donaudelta-Reisen wie geplant durchführen.
Wie wird die Maximalbelegung sein?
Wir liegen bei etwa 80-85 Prozent, das sind zehn Prozent mehr als letztes Jahr. Entscheidend war auch, dass die Impfquote der Gäste bei mindestens 50 Prozent liegt und so gut wie alle Crewmitglieder.
Gibt es Buchungstrends für 2022?
Im Vergleich zu 2019 liegen wir sieben Prozent im Minus, aber nur weil die ALBATROS jetzt fehlt. Sonst wären wir sogar im Plus. Beim Fluss hängen wir mit knapp 20 Prozent noch etwas hinterher, das hat aber auch damit zu tun, dass die Kataloge und die Frühbucherangebote noch nicht verschickt worden sind. Online sind sie aber schon buchbar.
Wie sehen die jetzigen Pläne für Hochsee aus, gibt es Verschiebungen beim Start und den Destinationen?
Am 10.7. wird die ARTANIA beginnen, am 3.8. die AMERA. Die AMADEA ist für den 6.8. vorgesehen, das könnte sich eventuell noch etwas verzögern. Die DEUTSCHLAND fällt dieses Jahr aus, wird erst 2022 wieder eingesetzt. Bei der ARTANIA haben wir den Gästen gesagt, dass wir statt Norwegen andere Destinationen anfahren würden, wenn Norwegen noch geschlossen sein sollte. Wenn auch das nicht gehen sollte, würden wir zwei blaue Reisen machen. Rund 20 Prozent der Gäste haben anfangs deswegen storniert, mittlerweile ist aber der Buchungsstand höher als vor der Absage. Und das, obwohl die Gäste wissen, dass es möglicherweise auch blaue Reisen werden könnten.
Skandinavischer Stil und klare Linien
Am 15. Juni 2021 taufte der Bonner Veranstalter Phoenix Reisen am Kölner Rheinufer sein neues Flusskreuzfahrtschiff MS Antonia. Oliver Asmussen war dabei.

Jungfernfahrt ab Köln mit Taufe in Bonn
Sowohl mit der Asara als auch mit den Schwesterschiffen MS Alena und MS Andrea ging man den letzten Jahren in puncto Design neue Wege. MS Antonia knüpft nun an dieses moderne, klare Einrichtungskonzept an, ist dabei noch etwas frischer als ihre älteren Schwestern. Am 15. Juni sind die ersten Gäste am Kölner Rheinufer an Bord gegangen, bevor kurz darauf die Jungfernfahrt mit kurzem Stopp zur Taufe in Bonn startete. Taufpatin Petra Fendel-Sridharan ließ bei schönstem Sommerwetter die Champagnerflasche im ersten Anlauf an der Bordwand zerschellen.



Rein äußerlich sieht die Antonia ihren Schwestern zum Verwechseln ähnlich. Beim näheren Betrachten sind allerdings kleine Abweichungen beim Design erkennbar, insbesondere im Eingangsbereich. Geblieben ist aber der beeindruckende, 8 m große Albatros, das Phoenix-Firmenlogo, beidseitig der Eingänge an der Backbord- und Steuerbordseite.
Das Flusskreuzfahrtschiff Antonia gehört mit 135 m Länge und 11,4 m Breite zu den größten Flusskreuzfahrtschiffen in ihrem künftigen Fahrtrevier. Sie fährt unter der Charterflagge von Phoenix Reisen und beherbergt maximal 190 Passagiere auf drei Kabinendecks. Die meisten der komfortabel und gemütlich ausgestatteten Kabinen haben einen französischen Balkon und sind zwischen 15,5 – 17m² groß.
Skandinavischer Landhausstil
Der Flusskreuzfahrtschiff-Neubau MS Antonia von Phoenix Reisen überzeugt gleich nach dem Durchschreiten der großen Glastüren. Das Foyer zeigt sich wie bei den älteren Schwesterschiffen in dezentem, ansprechenden Farbdesign. Der Gesamteindruck ist sehr positiv, das Ambiente erinnert an einen gemütlichen, zeitgemäßen, skandinavischen Landhausstil. Überall dominieren klare Linien ohne übertriebene Gestaltungsmerkmale und auffällige Design-Ausrutscher. In der Mitte des Foyers laden drei Sessel zum kurzen Verweilen ein und erlauben einen freien Blick auf die zentral gelegene Rezeption des Schiffes. Viel natürliches Tageslicht fällt durch breite Fensterelemente im Deckenbereich des Foyers in das Schiffsinnere.

Ein großer Treppenabgang verbindet alle drei Decks miteinander, von einer kleinen Empore ist das gesamte Atrium zu überblicken. Auf dem unteren Neptundeck befinden sich neben Zweibett-, Dreibett- und Einzel-Außenkabinen (Fenster nicht zu öffnen) auch eine Sauna sowie ein kleiner Ruhebereich mit separater Duschkabine. Die Kabinengröße auf dem Neptundeck beträgt 12 m²
Auf dem darüberliegenden Saturndeck sind Zweibett-Kabinen, sowie auch Zweibett-Kabinen zur Alleinbenutzung – alle mit französischem Balkon – und das große Panorama-Restaurant „Vier Jahreszeiten“ untergebracht. Das Panorama-Restaurant zeigt sich in hellen, dezenten Beeren-Farbtönen und bietet den Gästen eine Kombination aus zeitgemäßer Wohlfühlatmosphäre und Gemütlichkeit. Von nahezu allen Plätzen aus eröffnet sich durch große Panoramafenster ein freier Blick auf die vorbeiziehende Flusslandschaft.
Zahlreiche Mitarbeiter des Küchen- und Restaurantteams sorgen täglich für das leibliche Wohl der Reisegäste an Bord. Die reichhaltigen Frühstücksbuffets mit großer Auswahl gibt es in der bekannten Form derzeit nicht. Es stehen verschiedene Frühstücks-Varianten in Form bereits zusammengestellter „Menüs“ zur Auswahl, die bestellt werden können.

Zum Mittag- und Abendessen stehen in der Speisekarte mehrgängige Menüs zur Auswahl. Gespeist wird in einer einzigen, offenen Tischzeit an fest reservierten Tischen.
Vom Foyer aus gelangt man nicht nur in die Kabinengänge und ins Restaurant, sondern auch in die Panorama-Lounge im vorderen Schiffsbereich. Die weitläufige Panorama-Lounge liegt in bester Lage im vorderen Schiffsteil und bietet durch sehr große Panoramafenster einen hervorragenden Blick auf die Landschaft.
Mosaike als Farbtupfer
Moderne Lampen, harmonische Pastellfarben, liebevolle Dekorationsdetails und tolle Ausblicke – das sind die ersten Merkmale beim Betreten der Panorama-Lounge. Als sehr gemütlich erweisen sich die Sofas mit ihren dicken Kissen. Die Bar befindet sich, wie bei den Schwesterschiffen, unmittelbar in der Nähe des Eingangs. Gleich hinter der Bar liegt eine große Tanzfläche. Als Blickfang oberhalb der Tanzfläche sind bunte, großflächige Mosaikelemente installiert, die auffällige Farbtupfer im dezenten Gesamtfarbbild der Lounge darstellen. Auf Raumteiler wurde auch in der Lounge von MS Antonia weitgehend verzichtet, was für einen freien Blick durch die großen Panoramafenster auf die Flusslandschaft ermöglicht.

Auf der Steuerbordseite des Schiffes ist eine kleine Bibliothek in die Lounge integriert. Liebevolle Dekorationsdetails füllen einige Lücken, die durch fehlende Bücher entstehen.
In zentraler Lage, direkt mittig in der Panorama-Lounge, befindet sich ein Treppenabgang, der aber nur als Crewzugang zum darunterliegenden Restaurant „Vier Jahreszeiten“ dient.
An der Backbordseite der Antonia befindet sich im vorderen Teil der Panorama-Lounge ein Ausgang, über welchen das Sonnendeck sowie die möblierte Terrasse am Bug zu erreichen ist. Große Glasscheiben bieten den nötigen Schutz vor Fahrtwind, nehmen dabei dennoch nicht die Sicht in Fahrtrichtung.
Jeder Reisegast hatte auf anderen Schiffen der Phoenix-Flotte bisher die Möglichkeit, während seiner Kreuzfahrt an einem Abend im stilvollen Ambiente am Heck zu speisen, nämlich im Spezialitäten-Restaurant. Derzeit dient das Spezialitäten-Restaurant als zusätzliches Hauptrestaurant. Um weiterhin eine offene Tischzeit bei erlaubter Auslastung bieten zu können, hat man sich derzeit zu dieser Lösung entschieden.

Das Sonnendeck
Das weitläufige Sonnendeck ist mit Kunstrasen in Holzoptik sowie einer Vielzahl an Sonnenliegen und Stühlen ausgestattet. Ein Highlight ist der große Vorschiffbereich, der um ein halbes Deck niedriger konstruiert ist als der andere Teil des Sonnendecks. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Gäste auch bei niedrigen Brückendurchfahrten auf ihren Plätzen verweilen können. Bequeme und mit dicken Kissen ausgestattete Korbmöbel schaffen hier eine Oase der Gemütlichkeit. Das Sonnendeck beherbergt zudem auch einen kleinen Pool am Heck des Schiffes.

Die Kabinen
Alle Kabinen liegen außen, sind komfortabel und gemütlich ausgestattet und verfügen sowohl auf dem Saturn- als auch auf dem Oriondeck (36 bzw. 38 Kabinen) über einen französischen Balkon. Die 22 Kabinen auf dem unteren Neptundeck haben kleine Fenster, die nicht zu öffnen sind, aber ausreichend Tageslicht in die Kabine fallen lassen. Zur Ausstattung gehören Dusche/WC, Fön, individuell regulierbare Klimaanlage, SAT-TV inkl. Flachbildschirm (in der Regel sind auch Deutsche Programme zu empfangen), Radio, Minibar, Nespresso-Kaffeemaschine, Safe, Telefon, kleine Tageszeitung und verstellbare Betten. Die Betten lassen sich wahlweise als Doppel- oder Einzelbetten stellen. Interessant auch die Tatsache, dass es an Bord immerhin eine 3-Bett Kabine gibt. Pfiffig ist das „Nachtlicht“ im Bad, welches sich am Fußboden beim Betreten automatisch einschaltet.