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Erste Wasserstoff-Tankstelle auf See geplant

Die norwegische Unitech Offshore AS von der der Green Plattform-Initiative des norwegischen Forschungsrates finanzielle Unterstützung für ein vorläufiges Projekt zur Untersuchung der Produktion und Speicherung von Wasserstoff auf der schwimmenden Windkraftanlage Zefyros erhalten. Im Frühjahr will sich das Unternehmen um eine Unterstützung für das Hauptprojekt in Höhe von 100 Millionen NOK bewerben.

Dabei geht es um eine Testanlage zur Erzeugung und Speicherung von Energie in Batterien. Das Team besteht aus EMPA (Schweiz), Source Energie (UK), LOS Elektro und Bremnes Seashore AS. Das Projekt wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der Universität Oslo, dem Katapult-Zentrum für nachhaltige Energie, NCE Maritime Cleantech und dem norwegischen Offshore-Windcluster durchgeführt. Bereits 2019 hatte Unitech Energy die erste schwimmende Windkraftanlage von Equinor-Konzern übernommen und in „Unitech Zefyros“ umbenannt. Sie soll jetzt als Testzentrum dienen.

Foto: Unitech

Die Grüne Plattform ist eine neue Initiative der norwegischen Regierung zur Förderung des grünen Wandels und eine Zusammenarbeit zwischen dem Forschungsrat, SIVA, Innovation Norway und Enova. Bisher wurden 93 Projekte identifiziert, die Unterstützung erhalten. 

Auch an der Elbe Wasserstoff-Bunkerstation vorgesehen

Da Wasserstoff als fossilfreier Brennstoff für Schiffe wird weltweit als eine langfristige Alternative zu dem als Übergangstechnologie geltenden Einsatz von verflüssigtem Erdgas (LNG) angesehen. So treibt u.a. der finnische Wärtsilä-Konzern derzeit die Entwicklung eines Wasserstoff-Motors für Kreuzfahrtschiffe in einem von der EU geförderten Projekt voran. Auch in Deutschland ist eine erste Wasserstofftankstelle für Schiffe geplant: In Geesthacht hat der Leiter für Werkstoff-Forschung am Helmholtz-Zentrum (HZG), Prof. Dr. Thomas Klasen zusammen mit Vertretern der Stadt und dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Pläne für einen Wasserstoff-Hafen vorgestellt. Er soll nach Angaben von Bürgermeister Olaf Schulze am Schleusenkanal nahe der Stadtgrenze zu Hamburg entstehen und nicht nur als Deutschlands erste Wasserstoff-Tankstelle für Schiffe genutzt, sondern auch als Liegeplatz für die von HZG und DLR geplanten Forschungsschiffe dienen, die teilweise mit Wasserstoff betrieben werden. Vorgesehen ist auch die Betankung von Lkw und Entwicklung als regionales Verteilungszentrum für Wasserstoff. „Wir wollen die Stadt als Standort grüner Energie etablieren“, beschreibt Schulze die Intention Geesthachts, für diese Zukunftstechnologie eine Vorreiterrolle einzunehmen. Für die Finanzierung der erforderlichen Investitionen sollen Fördermittel eingeworben und Partner aus der Wirtschaft und den angrenzenden Bundesländern gesucht werden. Bis zum Sommer soll die Grobplanung für den Wasserstoff-Hafen bereits abgeschlossen werden, hießt es dazu in Pressemeldungen, das Wasser-und Schifffahrtsamt habe bereits grünes Licht gegeben. JPM