Wohl nicht zufällig während des aktuellen Stillstands der Kreuzfahrtbranche aufgrund der Sars-2 CoVid-19-Pandemie präsentiert die renommierten dänische Schiffsdesign- und Consultingfirma Knud E. Hansen ihren jüngsten Entwurf für ein innovatives Expeditionskreuzfahrtschiff. Das 150,8 m lange, max. 30 m breite und auf 5,8 m Tiefgang ca. 1500 t tragende 15500-BRZ-Schiff mit Platz für maximal 400 Gäste und 155 Crewmitglieder setzt neben state-of-the art-Lösungen im Bereich der Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz besonders auch auf gesundheitliche Aspekte der an Bord befindlichen Menschen. Der jetzt als „Phoenix World Village“ vorgestellte Entwurf erinnert mit seinen separaten Aufbaublöcken an einige auf heutigen Megalinern umgesetzte Design-Elemente des in den 1980er Jahren als „Phoenix World City“ bekannt gewordenen, aber nicht realisierten Projektes eines zukunftsweisenden Kreuzfahrtschiffes für 5200 Gäste. In die Erarbeitung des Konzeptes ist das Know how führender Experten und Lieferanten für die Hygiene, Infektions-Prävention, Kontrolle- und Behandlung sowie Ausrüstungen wie spezielle Hochleistungs-Klimaanlagen in Kombination mit entsprechender Luft- und Oberflächendesinfektionstechnologie eingeflossen.
Das Konzept fokussiert sich auf erlebnisorientierte Gäste, die Reisen in kleinerem Kreis und in Destinationen bevorzugen, die für andere größere Schiffe nicht erreichbar sind. Dabei soll dem zunehmenden Trend zum Ökotourismus durch Reduzierung des „carbon-footprint“ sowie Minimierung der lokalen Umweltverschmutzung in sensiblen Regionen und Schutzzonen mit Hilfe von intelligenten Energiemanagement- sowie Wämerückgewinnungssystemen sowie durch den Einsatz von schwefelarmen Dieseltreibstoff und großen Batterie-Packs Rechnung getragen werden.
Auffälliges Designmerkmal sind die beiden jeweils vor und hinter dem mittschiffs angeordneten offenen Decksbereich mit Pool- und Jogging-Bereich, kleinen Restaurants mit Innen- und Außen-Bestuhlung etc. liegenden Deckshäuser. In ihnen befinden sich neben weiteren Restaurants, Lounges, Bars, Bücherei, Fitness-und Spa-Bereich auch die Passagierkabinen, von denen die meisten über einen eigenen Balkon verfügen. Durch das Flex Cabin System lassen sich mittels verschiebbarer Kabinenwände Luxussuiten bedarfsgerecht in zwei separate Einzelkabinen verwandeln. Erwähnenswert ist neben einer Observation-Lounge mit Blick über den Maschinenraum auch der achtern angeordnete und durch eine großzügig dimensionierte Heckklappe zugängliche Stauraum mit Tenderstation für Zodiacs und andere Expeditions- und Wassersportausrüstungen.
Die dieselelektrische Maschinenanlage besteht aus vier mittelschnelllaufenden Dieselmotoren, die auf Generatoren arbeiten. Der Antrieb des u.a. mit zwei Bugstrahlern und Flossenstabilisatoren auszurüstenden Schiffes soll durch zwei Podantriebe unter dem Heck erfolgen. Die Dienstgeschwindigkeit wird mit 16 kn, der Aktionsradius mit ca. 6500 sm angegeben. JPM
Text: JPM, Animationen: Knud E. Hansen