Ehemalige „Midnatsol“ verkehrt ab Oktober für den britischen Reisemarkt nach Nordnorwegen
Kaum hatte die Otto Sverdrup der norwegischen Kreuzfahrtreederei Hurtigruten Expeditions am Montagmittag die Kaiserschleuse in Bremerhaven mit Kurs auf Hamburg verlassen, konnten Seh-Leute vom Weserdeich ein weiteres Schiff der Reederei auf der Unterweser erblicken: Denn aus der norwegischen Hafenstadt Bergen kommend traf die Maud vor der Geestemündung ein. Nach Passage der Fischereihafen-Doppelschleuse machte das Schiff an der Labradorpier fest. Wie Dirk Harms, Geschäftsführer von Bredo Dry Docks auf Anfrage bestätigte handelt es sich bei dem Besuch der Maud um einen Werftaufenthalt, wenn auch zunächst ohne Dockung. Details zum Umfang der Werftarbeiten machte Harms nicht.
Gänzlich unbekannt ist die 2003 erbaute Maud bei Bredo nicht, wurde das Schiff dort vor ein paar Jahren schon unter dem bisherigen Namen Midnatsol mehrfach überholt. Die 135,75 Meter lange Maud (16.151 BRZ) wurde nach der letzten Modernisierung im vergangen Winter auf einer norwegischen Werft, nach dem berühmtesten Polarschiff aller Zeiten benannt, der Maud von dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen von 1917. Die ursprüngliche Maud erhielt ihren Namen von der ersten Königin Norwegens. Sie hatte außerdem ihren Namensvetter in Hurtigrutens Flaggschiff von 1925, DS Dronning Maud.
Aufgrund der Änderungen der Vertragsbedingungen mit dem norwegischen Staat und dem Einsatz von vier neuen Schiffen von Havila Kystruten, gehörte die Midnatsol zu den vier Schiffen, die ab diesem Jahr nicht mehr von Hurtigruten auf der Postschiffsroute zum Einsatz kommen, so dass das Schiff im letzten Winter auf der Kleven Werft zum Expeditionsschiff für das Tochterunternehmen Hurtigruten Expeditions umgebaut wurde.
Die heutige Maud verfügt neben der Eisklasse 1C auch über hochmoderne Technologien an Bord, die das Schiff geradezu prädestiniert für Fahrten in norwegischen und britischen Gewässern macht. Im Rahmen der Modernisierung auf der Kleven-Werft erhielt das Schiff unter anderem auch einen Landstromanschluss.
Dabei wird die Maud im Gegensatz zur Otto Sverdrup, die hauptsächlich für den deutschen Reisemarkt vorgesehen ist, ab dem 6. Oktober den ganzen Winter über vom britischen Hafen Dover aus mit maximal 532 Passagieren auf 15-Nächte-Reisen in Richtung Nordnorwegen verkehren. Die letzte Reise ist am 9. März 2022 geplant. ChrEck