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Expeditionskreuzfahrtschiff „Seaventure“ an neue chinesische Eigentümer übergeben

Das Expeditionskreuzfahrtschiff Seaventure (IMO 8907424) wurde in Hongkong von dem bisherigen Eigentümer, der Schweizer Reederei Scylla Shipping AG, an den neuen Eigentümer, die chinesische Polarkreuzfahrtmarke, 66° Expedition Cruise, offiziell übergeben. Dabei handelt es sich um die erste chinesische Expeditionsreederei, einem Joint-Venture von Guangdong Tourism Holdings, der Guangdong Port and Shipping Group und anderen privaten Unternehmen. Zunächst wird die Seaventure weiterhin im Rahmen eines Chartervertrags mit Polar Latitudes in der Antarktis operieren und soll dann ab dem Sommer, vermutlich unter dem neuen Namen Poseidon, für chinesische und westliche Gäste in der Arktis verkehren.

Bei dem 112 Meter langen Schiff handelt es sich um die 1990 in Japan erbaute Frontier Spirit die seit 1993 als Bremen für Hapag-Lloyd Cruises verkehrte. Im Herbst 2020 erfolgte der Verkauf an die Reederei Scylla und die Umbenennung in Seaventure. Eingesetzt wurde es für das Scylla-Tochterunternehmen VIVA Cruises sowie für Charterfahrten des Reiseveranstalters Polar Latitudes aus den USA. Dank ihrer geringen Größe ist es mit dem Schiff möglich, auch abgelegene Häfen zu besuchen und selbst schmalere Flüsse zu befahren. 14 Zodiacs führt das Schiff mit, sodass die Gäste an bestimmten Destinationen die Natur auch aus nächster Nähe betrachten können.

Vor dem ersten Einsatz für VIVA Cruises lag das Kreuzfahrtschiff mehrere Wochen für umfangreiche Wartungs- und Renovierungsarbeiten bei der Damen-Werft im niederländischen Vlissingen. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte die Seaventure dann erst am 9. August 2021 zur Jungfernreise, von der Columbuskaje in Bremerhaven in Richtung Island, aufbrechen.

Schon im Sommer hatte die Schweizer Reederei Scylla den Verkauf des Schiffes angekündigt und wird sich somit voll und ganz auf ihr traditionelles Kerngeschäft der Flusskreuzfahrten konzentrieren. „Der Verkauf kam dann doch überraschend und verlief schneller als erwartet“, erläutert Scylla-CEO Arno Reitsma im Sommer. „Wir haben große Wachstumspläne für die Flusskreuzfahrt und sind sehr stolz darauf, bis Ende 2028 insgesamt 12 Neubauten zu Wasser zu lassen.“ Reitsma: „Diese Entwicklung unterstreicht unsere positive Ausrichtung und unser Engagement für die Zukunft.“

Die Schweizer Reederei Scylla AG gilt seit 1973 als „Pionier der Flusskreuzfahrt“ und hat sich mit dem Bau innovativer Schiffe nicht nur im Charter-Geschäft erfolgreich einen Namen gemacht. 2018 gründete das Familienunternehmen mit VIVA Cruises einen eigenen Flussreiseveranstalter. Insgesamt gehören Scylla rund 30 Flusskreuzfahrtschiffe, auf denen jeweils bis zu 220 Gäste Platz finden. ChrEck

Foto: enapress.com (Archiv)