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„Explora I“ fährt

Nun ging es am Ende doch ganz schnell. Am 20. Juli bekam die Explora I an der Werftpier von Fincantieri in Monfalcone feierlich ihren Namen. Das erste Schiff der neuen Luxusmarke Explora Journeys von MSC ist auf dem Weg in die Ostsee. Noch am Tauftag verließ das Schiff die Werft und nahm Kurs auf Barcelona, dem ersten Stopp in der spanischen Hafenstadt geht es auf dem Weg nach Nordeuropa.

Die Probleme mit den fehlenden Zertifikaten für die Bauteile eines Zulieferers wurden inzwischen durch die Klassifikation gelöst. Das Schiff hat alle erforderlichen Klassezeugnisse und ist voll und uneingeschränkt einsatzbereit, heißt es.


Foto: Fincantieri

Der erste Tauftermin am 6. Juli musste kurzfristig abgesagt werden, da entsprechende Zertifikate für verbaute Paneele nicht mehr gültig waren. Details dazu sind noch keine bekannt. Wichtig ist für die Reederei Explora Journeys die Möglichkeit für den Einsatz des Schiffes.

Im nächsten Jahr folgt dann die Explora II. Es ist das ehrgeizigste Neubauprogramm im Bereich des oberen Luxussegments der Seereise. Die Investitionssumme des neuen Schiffes beträgt allein über 500 Millionen Euro. Das Gesamtinvestitionsprogramm für die Einführung der neuen Luxus-Marke Explora Journey mit den vier ersten Schiffen beläuft sich nach Reedereiangaben auf 2,5 Milliarden Euro.

Dabei kommt es an Bord nicht auf Superlative bei der Größe der Restaurants, Theater oder Pools an. „Luxus definiert sich in Raum und Zeit“, so Michael Ungerer, Vorstand der neuen Marke. Deshalb bekommen die Explora-Schiffe auch kein Theater, sondern eine elegante Journey Lounge im Vorschiff.



Fotos: Fincantieri


Überhaupt sind der Platz und die Weitläufigkeit wichtige Aspekte des neuen Produkts. Der Urlaub an Bord soll zwanglos und ohne den obligatorischen Tagesterminplan ablaufen. Jeder Gast hat die Möglichkeit zur freien Entfaltung.

Die Bedeutung der Taufzeremonie der Explora I war auch an der Gästeliste ablesbar. Neben Explora-Chef Michael Ungerer und MSC-Kreuzfahrtvorstand Pierfrancesco Vago war auch Reedereiinhaber Gianluigi Aponte nach Monfalcone gekommen.

Taufpatin des Neubaus ist Zoe Vago, die Tochter von Alexa Aponte-Vago und Pierfrancesco Vago. Alexa hat auch wichtige Elemente der neuen Marke mitgestaltet.

Für die Werft Fincantieri übergab der neue CEO Pierroberto Folgiero das Schiff. Das 262 Meter lange Schiff hat eine Vermessung von über 64000 BRZ. Die 461 Kabinen sind auf die Decks sechs bis zehn verteilt. Platz für bis zu 900 Passagiere soll an Bord sein.

„Der heutige Tag ist ein historischer Tag und stellt einen entscheidenden Schritt auf unserem Wachstumspfad dar, denn es markiert den Eintritt der MSC-Gruppe in den Luxusreisesektor. Dieses Segment verfügt über starke Wachstumsaussichten, an die wir fest glauben“, so Vago. Etwa 300 Millionen Menschen gehören weltweit zur Zielgruppe für dieses edle Preissegment.

„Dieser traditionelle maritime Moment markiert den wichtigen Meilenstein für Explora Journeys, da wir endlich in der Lage sein werden, unser mit Spannung erwartetes, außergewöhnliches neues Schiff zu übernehmen. Wir haben die Grenzen von Innovation und Design erweitert, um ein Schiff zu schaffen, das verkörpert unser Streben nach Exzellenz“, so Explora Journey-CEO Michael Ungerer.


Kapitänin Serena Melani

Bilder: Explora Journeys


Die Explora I wird am 1. August in Kopenhagen zu ihrer Jungfernfahrt starten. Ziele sind Island, die Shetland-Inseln und Orkney Inseln. Die ersten Wochen soll das neue Schiff in Nordeuropa verbringen. Im Winter steuert es dann die Karibik und im Frühling die Westküste der USA an.

In der Premierenzeit weicht das Schiff auch etwas von dem Konzept ab, da auch große Metropolen wie Hamburg oder Rotterdam an.

Kapitän des Schiffes ist eine Frau. Serena Melani hat das Kommando über den Neubau übernommen. Die Italienerin aus Livorno hat auf Containerschiffen und Tankern gelernt. 2010 kam sie zu Regent Seven Seas und wurde Offizier auf Kreuzfahrtschiffen.

Die Explora II wird derzeit auf der Fincantieri-Werft in Genua Sestri Ponente, Italien, gebaut soll im August 2024 in Dienst gestellt werden. 2026 folgt dann das erste LNG-Schiff Explora III, dem 2027 die Explora IV folgt.

Im Anschluss an die ersten vier Schiffe soll ein weiteres Quartett folgen. Davon sind die ersten beiden Schiffe bereits bestellt. Zwei weitere Schiffe sind als Option in Planung. Diese neuen Schiffe werden neben einem LNG-Antrieb auch Brennstoffzellen zur Stromerzeugung eingebaut. FB