Wenn es um kraftvolle Ansagen geht, kommt gerade in der Kreuzfahrt an MSC niemand vorbei. Das in Genf ansässige Familien-Imperium setzt im maritimen Tourismus weiter die größten Impulse. Anlässlich der Taufe der MSC Virtuosa gab es nicht nur Einblicke in die beiden nächsten Neubauten 2022 für MSC Cruises, sondern auch in die neue Luxus-Marke Explora Journeys.
Die Zeit drängt, denn bereits im nächsten Frühjahr startet die Montage der Blöcke für die Explora 2 bei Fincantieri in Genua. Im Werk in Monfalcone wird neben der MSC Seascape auch der Rumpf der Explora 1 montiert.
Die Fincantieri-Werft teilt den Neubau der vier Schiffe auf zwei Standorte auf, um so die gesteckten Ziele zu erreichen und die Schiffe planmäßig in Fahrt zu bekommen.
Die neue Luxus-Marke Explora Journeys von MSC soll ganz andere Kurse als die etablierten Premium-Produkte nehmen. Die mit einem eleganten blauen Rumpf versehenen Schiffe sollen neue Kunden aufs Wasser locken. Die Mischung reicht vom Manager mit Ruhebedürfnis für zehn Tage bis hin zum erlebnisorientierten Senior, der Ruhe und Raum genießen will.
„Wir haben viele potenzielle Kunden befragen lassen und danach das Konzept entwickelt. Das ist einzigartig“, so Ungerer. Die Passagiere soll ein neuartiges Urlaubsgefühl mit viel Freiheit erwarten.
Das erste Schiff Explora 1 wird im Frühjahr 2023 im Mittelmeer seeklar sein. Es werde keine klassischen Rundreisen geben, so Explora-CEO Michael Ungerer. Die Schlüsselhäfen der ersten Reisen sollen dabei Barcelona und Istanbul sein. Dabei seien die Lage der Häfen, die Kultur und die Natur ausschlaggebend. 14 Häfen seien auf den ersten Routen geplant. Darunter aber vor allen Dingen Destinationen, „die abseits der großen Routen liegen“, so Ungerer.
Die Passagiere sollen auch ein Stück weit selbst bestimmen, wann und wo sie zusteigen. Die Verfügbarkeit der Suiten ist dabei der einzige limitierende Faktor. Kunden in dieser Zielgruppe seien flexibel und hätte den Wunsch nach exklusiven Destinationen, so der CEO.
Die 64000 BRZ großen Explora-Schiffe werden keine vergrößerte Ausgabe des MSC Yacht Clubs der MSC-Kreuzfahrtschiffe sein, sondern sie sollen als exklusives Produkt neue Zielgruppen erschließen. Mit jeweils nur 461 Kabinen sind an Bord nur maximal etwa 900 Passagiere.
Lange Liegezeiten in den Häfen und Ausflüge nach den individuellen Wünschen der Kunden und im Einklang mit den jeweils angesteuerten Destinationen sollen das Konzept prägen, so Ungerer. Die rund 250 Meter langen Schiffe sollen auch bei der Nachhaltigkeit neue Kurse wählen. Die Nutzung von Wasserstoff wird für die Schiffe als Treibstoff bereits diskutiert. Details könnten bei der Kiellegung Anfang 2022 bekannt werden.
Bei der Kreation der neuen Marke hat auch Alexa Aponte-Vago sich eingebracht. Die Frau von MSC Cruises-Chairman Pierfrancesco Vago hat auch das Mandala-Logo der neuen Marke gestaltet. Die drei markanten Reederei-Buchstaben sind auch nur dezent im Mandala integriert sowie am Vorsteven der Schiffe sichtbar.
Die vier Schiffe kosten rund zwei Milliarden Euro und sollen im Jahrestakt bis 2026 in Fahrt kommen. Das Neubauprogramm wurde wegen Corona in Absprache mit der Werft nur geringfügig angepasst. „Das werden wirklich ganz außergewöhnliche Schiffe“, so Ungerer, der 2019 zum Führungsteam bei MSC Cruises in Genf stieß. Zuvor war er bei Carnival Asia und bis 2015 Präsident von AIDA Cruises in Rostock. FB