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Externe Interessenten für Nachbau: „Crystal Endeavor“ vor offizieller Probefahrt

Hoffnung für die in schwerer See dümpelnden MV Werften: Nicht nur die Ablieferung des am Standort Stralsund erbauten Expeditionskreuzers Crystal Endeavor als ersten seegehenden Neubau seit Übernahme durch den Genting Hongkong-Konzern rückt in greifbare Nähe, sondern jüngsten Fach-Medienberichten zufolge gibt es auch konkretes Interesse an diesem Schiffstyp, von dem ursprünglich drei Einheiten für die Genting-Tochter Crystal Cruises gebaut werden sollten.

Während angesichts der im wesentlichen Pandemie-bedingten Probleme der an den Standorten Rostock, Wismar und Stralsund ausschließlich mit Aufträgen für Reedereien des Genting-Konzern beschäftigten Werftgruppe schon seit längerem keine Signale für eine mögliche Realisierung auch der beiden von Crystal Cruises angedachten Schwesterschiffe zu vernehmen waren, soll es sich bei den aktuellen Interessenten für diesen Schiffstyp um eine externe Reederei handeln, die im Bereich der Luxus-Expeditionsreisen tätig ist. Dieses Marktsegment konnte sich in den letzten Jahren nicht nur einer besonderen Nachfrage erfreuen, sondern ihm werden auch in der Nach-Corona-Zeit angesichts des zunehmenden Interesses an kleineren Schiffsgrößen und exklusiven Destinationen gute Marktchancen attestiert.

Die ursprünglich für Anfang 2020 geplante und mehrfach verschobenen Ablieferung der beim MV Werften-Betrieb in Stralsund im August 2018 auf Kiel gelegten und am 21. Dezember 2019 zu Wasser gebrachten Crystal Endeavor, soll nach jüngsten Informationen nunmehr am 1. Juni erfolgen. Anfang März dieses Jahres hatte der mit rd. 20 000 BRZ vermessene Neubau den Ausrüstungskai seiner Bauwerft zur ersten von mehreren betriebsinternen Probefahrten verlassen und dabei mit seiner von Wärtsilä gelieferten dieselelektrischen Antriebsanlage eine maximale Geschwindigkeit von fast 20 kn erreicht. Die offizielle Werftprobefahrt soll nach derzeitigem Planungsstand am 21. Mai angetreten werden. Sollte sie erfolgreich absolviert werden und die Abnahme termingerecht erfolgen, stünde der zuletzt für den 17. Juli ab Reykjavik geplanten 10-tägigen Jungfernreise nichts mehr im Wege.

Bei dem 165 m langen und 23 m breiten Neubau im Wert von ca. 350 Mio. Euro handelt es sich um eines der weltweit größten und luxuriösesten polartauglichen Expeditionskreuzer. Das über 100 Suiten zwischen 28 und 105 qm verfügende Schiff, das die Vorschriften für die Polar-Klasse 6 erfüllt, wird mit sechs Restaurants, Helikopter und Mini-U-Boot ausgestattet. JPM