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Fährenwelt 4/2024

OSTSEE

Viking Line erprobt Biogas

Im Rahmen der Baltic Sea Days (29. August – 05. September 2024) haben die beiden Stockholm – Turku-Fähren VIKING GRACE und VIKING GLORY der Viking Line probeweise ausschließlich verflüssigtes Biogas (LBG) als Treibstoff genutzt und damit die Emissionen im Betrieb um 90% gesenkt. Das Biogas stammt aus der heimischen Nahrungsmittel- und Landwirtschaft; im normalen Betrieb sind die beiden Kreuzfahrtfähren mit verflüssigtem Erdgas (LNG) unterwegs. KO

GALAXY-Charter verlängert

Die Charter der Tallink Silja Line-Fähre GALAXY I an die niederländische Regierung ist im Oktober um zwölf Monate bis September 2025 verlängert worden. Das Schiff dient bereits seit September 2022 im Hafen von Amsterdam als Unterbringungsschiff für Migranten. Auch für eine weitere 12 Monats-Charter über Oktober 2025 hinaus wurde wieder eine Option vereinbart. In einer ähnlichen Rolle dient auch bereits die SILJA EUROPA derselben Reederei im Hafen von Rotterdam. KO

GALAXY I, Foto: Jokemedia
Victoria I, Bild: Marko Stampehl

VICTORIA I zurück zwischen Tallinn und Helsinki

Nach ihrem sommerlichen Einsatz als zweites Schiff auf der Linie Stockholm – Tallinn ist die Tallink-Fähre VICTORIA I am 31. August in den Kurzkreuzfahrtdienst zwischen Tallinn und Helsinki zurückgekehrt. Die BALTIC QUEEN hält den Fährverkehr zwischen Stockholm und Tallinn nun bis auf weiteres wieder allein aufrecht. KO

Neue Deutschland – Finnland-Fähren?

Auf der 26. Euromed-Konvention in Athen bestätigte die Finnlines-Mutter Grimaldi, dass sie die Order mehrerer RoPax-Neubauten plane, die u. a. im Fährverkehr zwischen Travemünde und Helsinki zum Einsatz kommen sollen. Sechs Neubauten seien für die Mittelmeerdienste von Grimaldi und Minoan Lines vorgesehen, drei weitere dagegen für die Ostsee. Die Schiffe sollen in China gebaut werden und mit Biogas bzw. Methanol betrieben werden können. KO

Polferries plant Bornholm-Linie

Presseberichten zufolge beabsichtigt die staatliche polnische Fährreederei Polferries 2025 die Aufnahme einer Fährverbindung zwischen dem Reedereihauptsitz Kolobrzeg und Rønne auf Bornholm. Das noch zu erwerbende Fährschiff soll die Linie in der Hauptsaison täglich und in der Nebensaison dreimal wöchentlich bedienen. KO

Sassnitz – Trelleborg-Linie eingestellt

Die FRS Baltic hat ihren Schnellfährdienst zwischen Sassnitz-Mukran und Trelleborg mit dem Abschluss der Saison am 30. September eingestellt und wird ihn im neuen Jahr auch nicht wieder aufnehmen. Als Grund hierfür nannte die Reederei die hohen Betriebskosten ihrer Katamaran-Fähre SKANE JET, die zunächst in Mukran aufgelegt wurde. Der Hafen Trelleborg ist nun auf der Suche nach einem neuen Betreiber für die historische, als „Königslinie“ bekannte Verbindung. KO

STENA FUTURA, Foto: Stena Line

FUTURA-Bau geht in entscheidende Phase

Auf der türkischen Cemre-Werft ist der Bau der neuen voll-elektrischen Fehmarnbelt-Fähre FUTURA für Scandlines im August in die entscheidende letzte Phase getreten. So erhielt der Rumpf im Trockendock seinen finalen Anstrich, und die Bugstrahler wurden montiert. Anschließend waren die Probefahrten und eine Ablieferung der Fähre an Scandlines bis Ende des Jahres vorgesehen. KO

Alslinjen-Fähren beziehen Solarstrom

Die Alslinjen-Muttergesellschaft Molslinjen investiert gegenwärtig in einen Solarpark auf der dänischen Halbinsel Djursland. Der von der Anlage einspeiste Strom soll künftig auch den rein elektrischen Betrieb des Fährneubaus NERTHUS gewährleisten, der gegenwärtig auf der türkischen Cemre-Werft entsteht. Die Fähre soll wie der Solarpark im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen und auf der Linie Bøjden – Fynshav verkehren. KO

AURORA AF HELSINGBORG generalüberholt

TYCHO BRAHE, Foto: Oresundslinjen

Die 1992 gebaute Öresundslinjen-Fähre AURORA AF HELSINGBORG ist im September auf der Öresundsvarvet in Landskrona einem Komplettumbau unterzogen worden. Dabei ist nicht nur das Bord-Restaurant neu eingerichtet worden, sondern an Bord wurden auch im großen Stil Bodenbeläge, Decken und Wandtäfelungen ausgetauscht. Auch der Shop wurde vergrößert. Seit dem 2. Oktober verkehrt die AURORA AF HELSINGBORG wieder zusammen mit der TYCHO BRAHE und der HAMLET zwischen Helsingør und Helsingborg. KO

NORDSEE und GROSSBRITANNIEN

Kopenhagen – Oslo-Route übergeben

Am 31. Oktober hat die Reederei DFDS ihre Stammlinie Kopenhagen – Oslo nach 158 Jahren in die Hände eines anderen Unternehmens gegeben. Neue Betreiberin der historischen Verbindung und der Schiffe CROWN SEAWAYS und PEARL SEAWAYS ist die schwedische Rederi AB Gotland (Gotlandsbolaget). Diese will in den kommenden Monaten zunächst umfassend in eine Modernisierung der Kabinen an Bord der beiden 1994 und 1989 gebauten Schiffe investieren. KO

Color Line-Fähren bekommen neue Scrubber

COLOR MAGIC, Foto: Frank Behling

Auf den Color Line-Fähren SUPERSPEED 1, SUPERSPEED 2, COLOR FANTASY und COLOR MAGIC werden ab Ende 2024 die vorhandenen Open Loop- zu sog. Closed Loop-Scrubbern umgebaut. Die Umrüstung erfolgt unter der Federführung der Firma Wärtsilä. Damit erfüllen die Schiffe die geänderten Umweltschutzbestimmungen und sind gleichzeitig bereits für weitere Verschärfungen der Vorschriften gerüstet. KO

SAINT-MALO, Foto: Brittany Ferries

Brittany Ferries jetzt größter Anteilseigner Condor Ferries

Infolge einer größeren Veränderung der Gesellschafterstruktur bei Condor Ferries ist Brittany Ferries seit August der größte Anteilseigner an der Reederei. Brittany hält jetzt 51% der Anteile an Condor, zweitgrößter Shareholder ist der Investmentfonds Columbia Threadneedle. Bei der laufenden Ausschreibung für die Fortführung des Fährverkehrs zu den Kanalinseln sprachen sich Ende Oktober die Verwaltungen der Inseln Guernsey und Jersey für Brittany/Condor Ferries aus. KO

SAINT-MALO abgeliefert

Nachdem die neue Brittany Ferries-Fähre SAINT-MALO im September erfolgreich ihre Probefahrten absolviert hatte, ist sie im Oktober an ihren neuen Eigner abgeliefert worden. Im Februar 2025 übernimmt die LNG-Fähre vom Typ Stena E-Flexer den Dienst auf der Linie Portsmouth – Saint-Malo von der altgedienten BRETAGNE (Baujahr 1989). Die SAINT-MALO ist bereits der vierte E-Flexer in der Flotte von Brittany Ferries, ein fünfter (die GUILLAUME DE NORMANDIE) folgt 2025. KO

STENA VISION beendet Irland-Dienst

Die STENA VISION hat ihren Einsatz auf der Linie Cherbourg – Rosslare am 27. Oktober beendet und im Anschluss daran zunächst nach Holyhead verholt. Die Irland-Route ist damit bis auf weiteres allein in der Hand der STENA HORIZON. Nachdem die unmittelbaren Folgen des Brexits abgefedert sind, nutzen Spediteure verstärkt wieder den Landweg durch Großbritannien und den kurzen See-Korridor in der nördlichen Irischen See anstelle der direkten Fährverbindung von Frankreich zur grünen Insel. KO

STENA FUTURA aufgeschwommen

In einer gemeinsamen Zeremonie hat am 30. Oktober auf der chinesischen CMI Jinling Werft in Weihai das Aufschwimmen der STENA FUTURA und die Kiellegung des Schwesterschiffes STENA CONNECTA stattgefunden. Beide Schiffe repräsentieren den neuen Prototyp Stena NewMax und sollen ab 2025 auf der Frachtfährlinie Heysham – Belfast eingesetzt werden. Betrieben werden die Schiffe voraussichtlich mit Methanol. KO

MITTELMEER

CRACOVIA wechselt in den Nordafrika-Dienst

Nachdem sie im August bei Polferries auf der Linie Swinoujscie – Ystad durch die neue VARSOVIA ersetzt worden ist, hat die CRACOVIA bei einer algerischen Reederei eine neue Heimat gefunden. Für Nouris El Bahr Ferries verbindet die 2002 gebaute Fähre seit Oktober Algiers mit Alicante und Marseille. KO

Ehemalige Klaipeda-Fähre mit neuem Mittelmeereinsatz

Africa Morocco Link (AML) hat im September einen neuen Frachtfährdienst zwischen Algeciras und Tanger Med aufgenommen. Zum Einsatz kommt hier die von der Reederei Ukrferry gecharterte KAUNAS, die ursprünglich 1989 für den Eisenbahngüterverkehr zwischen Sassnitz-Mukran und Klaipeda gebaut worden war. Obwohl das Schiff schon seit 2015 nicht mehr in der Ostsee im Einsatz ist, hat es seinen litauischen Baunamen noch immer nicht abgelegt. KO

GNV POLARIS, Foto: © GNV

GNV POLARIS abgeliefert

Mit der GNV POLARIS hat die chinesische Guangzhou Shipyard International (GSI) im Oktober den ersten von vier Fährneubauten an die italienische Reederei Grandi Navi Veloci (GNV) abgeliefert. Die 218 Meter lange Fähre soll künftig Genua mit Sardinien und Sizilien verbinden und kann 1.500 Passagiere befördern. Das im Bau befindliche Schwesterschiff GNV ORION wird über eine etwas höhere Kapazität für 1.785 Passagiere verfügen. Schiff Nr. 3 aus der Serie wird den Namen GNV VIRGO tragen. KO

Ehemalige Nordseefähre wird verschrottet

Mit der GNV ARIES ist Ende Oktober die erste der beiden 1987 für North Sea Ferries gebauten Großfähren der Linie Rotterdam – Hull zum Verschrotten verkauft worden. Die ehemalige NORSEA bzw. PRIDE OF YORK war erst 2021 zur Flotte von Grandi Navi Veloci (GNV) gestoßen und hatte dort die Linie Neapel – Palermo bedient. Das Schwesterschiff GNV ANTARES ex NORSUN verbleibt zunächst in der GNV-Flotte. KO

Baubeginn für Corsica Linea-Fähre

Auf der CMI Jinling Shipyard im chinesischen Weihai ist im September der erste Stahlschnitt für die CAPU ROSSU erfolgt, den zweiten Neubau der korsischen Reederei Corsica Linea. Die LNG-getriebene Fähre vom Typ Stena E-Flexer folgt der 2022 von der italienischen Visentini-Werft abgelieferten A GALEOTTA. Die CAPU ROSSU ist für einen Einsatz auf den Linien von Marseille nach Ajaccio und Bastia vorgesehen. KO

Moby Lines verkauft Fähr-Oldtimer

MOBY VINCENT, Foto: Moby Line

Die 1978 als DANA ANGLIA für DFDS gebaute MOBY CORSE ist im September von ihren Eignern an die neue italienische Fährreederei Ferry Med verkauft werden. Branchenkreisen zufolge soll das Schiff für einen ungenannten Charterer zwischen Südeuropa und Algerien eingesetzt werden. Im Oktober lag die MOBY CORSE jedoch zunächst noch in Genua auf. Zum Verschrotten verkauft hat Moby Lines unterdessen nach der MOBY VINCENT auch die Fähr-Oldtimer MOBY ALE (Baujahr 1969) und MOBY BABY TWO (Baujahr 1974). KO

ELIO fährt mit LNG

Sechs Jahre nach ihrer Ablieferung konnte die Doppelendfähre ELIO im Oktober von Diesel- auf LNG-Betrieb umgestellt werden. Die Fähre fährt für die Reederei Caronte & Tourist zwischen Villa San Giovanni und Messina. Da in der Straße von Messina bisher kein landseitiges LNG-Depot existierte und die Lieferung per LKW in den Süden Italiens nicht wirtschaftlich war, musste die ELIO zunächst jahrelang mit Diesel betrieben werden. Erst ein Preisverfall beim LNG hat das Truck-to-Ship-Bebunkern in letzter Zeit attraktiv gemacht. KO

LAMPEDUSA verkauft

Die 1974 als ESPRESSO CAGLIARI gebaute und später lange Zeit als EGITTO EXPRESS eingesetzte Caronte & Tourist-Fähre LAMPEDUSA ist Ende Oktober an türkische Interessenten veräußert worden. Das Schiff verkehrte zuletzt auf den Routen der Reederei SIREMAR, ist dort jedoch dieses Jahr von der aus Spanien angekauften LAS PALMAS DE GRAN CANARIA ersetzt worden. KO

Öresund-Fähre wird CORFU STAR

Unter dem neuen Namen CORFU STAR hat die ehemalige Helsingør – Helsingborg-Fähre MERCANDIA VIII im Oktober ihren schwedischen Aufliegehafen Landskrona verlassen, um ins Mittelmeer zu verholen. Dort soll sie künftig zwischen dem griechischen Festland und der ionischen Insel Paxos verkehren. Zwischen Helsingør und Helsingborg ist die 1987 als SUPERFLEX BRAVO gebaute Fähre zuletzt im Herbst 2023 zum Einsatz gekommen. KO

Attica Group erwirbt Schnellfähre

Vom Konkurrenten Fast Ferries hat die griechische Attica Group (ANEK Lines, Blue Star Ferries) Ende September die Schnellfähre THUNDER erworben. Der 1998 auf türkische Rechnung gebaute und 36 Knoten schnelle Katamaran wurde zuletzt 2021 renoviert und ist zwischenzeitlich bereits in HIGHSPEED 3 umbenannt worden. Er soll künftig die Präsenz der Attica Group auf der Insel Kreta verstärken. KO

THUNDER, Foto: GEORGE STAMATIS / Shutterstock.com

Zante Ferries stellt Betrieb ein

Nach 33 Jahren im innergriechischen Verkehr hat die Reederei Zante Ferries im August ihren Betrieb eingestellt und ihre beiden Schiffe verkauft. Die 1991 gegründete Reederei mit Sitz auf der Insel Zakynthos war im Ionischen Meer gestartet, expandierte jedoch 2008 in die Ägäis. Zuletzt besaß das Unternehmen die Fähren DIONISSOS SOLOMOS und ADAMANTIOS KORAIS. KO

VOLCAN DE TABURIENTE wird ANDROS KING

Golden Star Ferries hat die kürzlich von Nav. Armas erworbene VOLCAN DE TABURIENTE Ende September in ANDROS KING umbenannt und ins griechische Perama verholt. Vor ihrem Einsatz im innergriechischen Liniendienst als dritte konventionelle Fähre der Reederei neben der SUPERFERRY und der ANDROS QUEEN soll das 2006 gebaute Schiff dort im Winter und Frühjahr umgebaut werden. KO

Zypern-Linie wird verlängert

Die seit 2022 auf der Fährlinie Piräus – Limassol eingesetzte DALEELA kann die Route für drei weitere Jahre bedienen, das haben die zuständigen zypriotischen Regierungsstellen Ende August bekanntgegeben. Seit der Aufnahme des Betriebs im Sommer 2022 hat die DALEELA mehr als 21.000 Passagiere und mehr als 7.000 Autos auf der Linie befördert. Die Route wird mit ca. 5,5 Millionen Euro jährlich von der zypriotischen Regierung subventioniert. KO

ÜBERSEE

SPIRIT OF TASMANIA IV abgeliefert

Rauma Marine Constructions (RMC) hat im September mit der SPIRIT OF TASMANIA IV den ersten von zwei Fährneubauten an die australische TT-Line Tasmania abgeliefert. Das Schiff soll zwischen Geelong (Melbourne) und Devonport (Tasmanien) verkehren, allerdings sind die landseitigen Anlagen dort noch nicht fertiggestellt. Beide Schiffe werden daher zunächst in Leith (Edinburgh) aufgelegt, danach ersetzen sie die SPIRIT OF TASMANIA I (ex SUPERFAST IV) und SPIRIT OF TASMANIA II (ex SUPERFAST III). KO

BC Ferries will fünf Neubauten bestellen

Die kanadische Reederei BC Ferries hat den Planungsprozess für fünf neue Fährschiffe begonnen, die zwischen 2029 und 2031 in Dienst gestellt werden sollen. Mit den neuen Schiffen will das Unternehmen auf das Bevölkerungswachstum in der Region British Columbia und auf ein geändertes Nachtfrageverhalten reagieren sowie die Flotte verjüngen. KO

„Viking Grace“, Foto: Jens Meyer