Die Tradition Hollands ist sehr tief mit der See verwurzelt. Das Leben der Nachbarn war stets nach dem Meer ausgerichtet. Diese Tradition verkörpert auch die neue NIEUW STATENDAM. Das neue Flaggschiff der Holland America Line bietet einen neuen Weg der Kreuzfahrt. Die Nationalfarbe Orange spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Frank Behling berichtet.
Fotos: Frank Behling, Holland America Line
Die NIEUW STATENDAM ist das zweite von drei neuen Schiffen der Pinnacle-Klasse. Pinnacle steht auch für die Felsnadel einer Bergspitze, dem Höhepunkt. „Das neue Schiff ist für uns die Spitze der Entwicklung. Wir haben hier all das eingebracht, was unsere Gäste wünschen und was innovativ ist“, sagt Orlando Ashford, Präsident der Holland America Line. Das Schiff ist Programm. Innovativ ist es, wenn sich der Passagier auch mit dem Schiff beschäftigen kann, die Destinationen erleben und an Bord Ruhe und Entspannung findet. Aus diesem Grund hat der neue Stararchitekt der Carnival Gruppe, Adam D. Tihany, ein Schiff kreiert, das vor allem eins hat: Weite. Es gibt einige Dinge, die die NIEUW STATENDAM in der jetzt aus 15 Schiffen bestehenden Flotte der Holland America Line einzigartig machen. Die äußerlich größte Veränderung findet sich auf Deck 12 im Vorschiff. Das traditionelle Crow‘s Nest ist jetzt auch optisch eine Art Nest. Direkt in der Schiffsmitte ist eine Kanzel eingebaut. Wie eine kleine Kommandobrücke ist sie gestaltet. Große Bildschirme geben Auskunft über Kurs, Geschwindigkeit, Wind und Position. Die Lage der Azipod-Propeller wird genauso angezeigt wie vier Decks weiter unten auf der Kommandobrücke von Kapitän Sybe de Boer. „Infotainment ist wichtig. Die Menschen sind ja auf einem Schiff“, so der Guide.
Das Crow‘s Nest kombiniert wie in gewohnter Art und Weise Café, Lounge und Bibliothek. Hinzu kam jetzt noch die Ausstattung mit Informations-Schaltern für Ausflüge und zu Fragen über die Destinationen. Es ist aber vor allem eins: Ein Ort der Ruhe und des Blicks übers Meer. Die Flagge der Niederlande am Heck und Rotterdam als Heimathafen spiegeln sich in einem hohen Anteil niederländischer Offiziere um Cyber de Boer wider. Beim Entertainment ist Musik aus Holland aber klar in der Minderheit. „Wir haben mit dem Lincoln Stage Center und dem Rolling Stone Rock Room etwas geschaffen, was den Geschmack der Passagiere trifft. In der Plaza auf Deck 2 haben die Architekten ein Ensemble aus musikalischen Inseln geschaffen. Zentraler Treffpunkt ist da das Atrium. Hier wurde mit den ineinander geschwungenen Treppen die Architektur der Serie übernommen.
Vom Atrium aus geht es entweder nach achtern zu den kulinarischen Höhepunkten oder nach vorn zum Entertainment. Bevor es dort ins Theater geht, wartet der „Music Walk“. Im Stil einer Festival-Architektur gibt es dort ab 19 Uhr ein breites Programm für völlig unterschiedliche Geschmäcker. Der „Rolling Stone Rock Room“ ist dabei neben „Billboard Aboard“ der Einstieg. Vom Künstler mit klassischer Ausrichtung bis hin zum harten Rock, ist alles dabei. Eine feste Station ist aber der über zwei Decks gestaltete „Blues Club“. Die 2014 begonnene Kooperation von BB Kings Blues Club hat hier ihren Höhepunkt erreicht. „Wir haben gemerkt, dass gerade BB Kings Blues Club mit diesem Hauch von Memphis Blues bei den Gästen ungeheuer gut ankommt. Es ist dieses Unbeschwerte, die Lässigkeit“, sagt Orlando Ashfort. Gerade zum Ausklang eines Abends ist dieses Programm von 21.30 bis Mitternacht angelegt. Der Höhepunkt im Entertainment ist das Theater im Vorschiff. Mit rund 1000 Plätzen ist das Theater „The World Stage“ der musikalische Anziehungspunkt. Mit der 270-Grad-LED-Wand bietet das Theater auch visuelle Höhepunkte. Beim Entertainment ist Holland America auch der Linie treu geblieben. Statt Broadway mit Lasershow und Pyrotechnik sind klassische Klänge angesagt. Von Rumba bis Oper, von Klarinette bis Trompete reicht das Angebot. Bei der Akustik kann die „Weltbühne“ mit modernen Klanghäusern und Opern mithalten. 70 hochkarätige Darsteller und Musiker hat die Reederei allein für die ersten zwölf Monate in der „World Stage“ engagiert. Die kulinarischen Angebote wurden auf der NIEUW STATENDAM im Vergleich zu den anderen Schiffen der Flotte auch deutlich erweitert. Der legendäre HAL-Starkoch Rudi Sodamin hat auf der NIEUW STATENDAM sein erstes eigenes Restaurant. In dem Design eines historischen Holzseglers wurde auf Deck 2 das „Rudi’s Sel de Mer“ verwirklicht. Der Österreicher kocht dort bisweilen auch selbst und testet die neuen Kreationen und Ideen. Das Zuzahl-Restaurant ist auf Spezialitäten der Meere ausgerichtet, bietet aber auch vegetarische Gerichte. Für Freunde der asiatischen Küche ist auf Deck 10 das Tamarind zu finden. Ein weiteres Spezialitäten-Restaurant, das auch über einen schönen Außenbereich oberhalb des Heck-Pools hat. Wie bei allen HAL-Schiffen ist auch der Lido Market als Büffet-Restaurant auf Deck 9 zu finden. Als Ergänzung zu diesem besonders morgens und tagsüber stark frequentierten Restaurant gibt es auf Deck 10 noch den „New York Deli & Pizza“ – Eine kulinarische Insel, die besonders Poolgästen über den kleinen Hunger hilft und die Zahl der Gäste in Badebekleidung im Lido reduziert. ….
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