Wegen der noch immer anhaltenden Unsicherheit über die Reisefreiheit in Europa sehen sich die Anbieter von Flusskreuzfahrten in Deutschland, der Schweiz, im restlichen europäischen Raum und in Übersee gezwungen, den Saisonstart für ihre Schiffsreisen auf europäischen Flüssen praktisch im Wochentakt zu verschieben. Nach Angaben der Interessengemeinschaft IG RiverCruise machen die Rahmenbedingungen in den Flussanlieger-Staaten und Restriktionen – wie z.B. das deutsche Beherbergungsverbot oder die Grenzübertrittsmodalitäten, eine sorgenfreie Kreuzfahrt auf europäischen Flüssen weiterhin unmöglich.
„Wenn diese Situation weiter anhält, bedeutet dies für den einen oder andern Reise-Anbieter oder Schiffseigner das Aus“, warnt die in Basel ansässige IG RiverCruise, deren Mitglieder rd. 320 Flusskreuzfahrtschiffe disponieren. „Tragisch“ sei dies, weil sich die Reedereien (Schiffsbetreiber) und die Reiseveranstalter längst mit einem permanent aktualisierten Schutzkonzept ausgerüstet haben. Sie weisen darauf hin, dass man sich auf einem Flusskreuzfahrtschiff „praktisch nicht mit Corona anstecken“ könne. So würden auf den Schiffen die Hygiene- und Schutzprozesse permanent eingeübt: Desinfizierung von Berührungsflächen (Klinken, Reling, Geländer etc.), Maskenpflicht, Abstand zwischen Tischen im Restaurant, Testmöglichkeiten für Gäste und Crew etc. verhinderten im Normalfall – eine Ansteckung mit dem Virus. Auch die Veranstalter zeigten sich verantwortlich: In der Regel sollen nur negativ getestete Passagiere an Bord kommen. Bei den Gästen aus Übersee rechne man damit, dass ausschließlich geimpfte Passagiere die Reise antreten. Unter diesen Umständen sei es für die Branche unverständlich, dass die Maßnahmen der Regierungen einen Saisonstart noch immer unmöglich machen. Die IG RiverCruise-Mitglieder verlangten daher eine rasche Lockerung der Restriktionen, um den Menschen die Erholung auf einem sicheren Transportmittel zu erlauben. JPM