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Flusskreuzfahrtmarkt-Studie: Geschäftserwartungen für die kommende Saison „besonders positiv“

Sowohl die Passagierzahlen als auch der Umsatz haben sich im Bereich der europäischen Fahrtgebiete im Vergleich zur Saison 2022 positiv entwickelt. Auch die Prognosen für die Saison 2024 sind für die europäischen Fahrtgebiete überwiegend positiv: Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass in der kommenden Saison mehr Reisen verkauft werden und auch der Umsatz steigen wird. Das ist das Fazit der Flusskreuzfahrtstudie 2023 des Passauer Uni-Instituts Centouris, das damit erstmals von der IG RiverCruise mit der Durchführung dieser jährlichen Erhebung beauftragt worden war.

Wie Centouris-Geschäftsführer Dr. Stefan Mang und Projektleiterin Brigitte Franz anlässlich der Präsentation der Studie durch die IG RiverCruise am 6. März während der ITB in Berlin erläuterten, wird die aktuelle Geschäftslage seit Beginn der Befragung im Frühjahr 2021 sowohl bei den Akteuren an Land als auch auf der Fluss-Seite zunehmend positiver eingeschätzt. Die Geschäftserwartungen für die jeweils kommende Saison seien besonders positiv Auch hier zeichne sich nach einem Rückgang im Herbst 2022 ein positiver Trend ab. Auch die allgemeine Stimmung innerhalb der Flusskreuzfahrtbranche sei erfreulich, was der besonders beeindruckende hohe und kontinuierlich steigende Wert „zuversichtlich“ der Branchenumfrage 2023 belege.

vlnr: Daniel Buchmüller (IG RiverCruise), Dr. Stefan Mang (Centouris-Geschäftsfürer), Brigitte Franz (Centouris-Projektleiterin), Arno Reitsma (Präsident IG RiverCruise), Foto: Jens Meyer

Von den 368 Schiffen mit einem Durchschnittsalter von 11,5 Jahren, die im Berichtsjahr auf Europas Flüssen unterwegs waren, wurden von der Umfrage 267 Einheiten erfasst, was einer Marktabdeckung von 73 Prozent entspricht. Nach Indienststellung von vier Schiffen (VIVA Two, Alisa, Amadeus Riva und Thurgau Gold) wird für 2024 mit dem Zulauf von weiteren acht Schiffen gerechnet, davon drei auf dem Douro. Von den 2438 Mitarbeitern, die die Branchenunternehmen an Land beschäftigen stammen 1.259 aus der Schweiz, gefolgt von Deutschland mit 443, Frankreich mit 313 und den USA mit 233. Von den 10.800 Mitarbeitern an Bord stammt das Gros aus Osteuropa, gefolgt von den Niederlanden, Indonesien, Deutschland und den Philippinen.

Verkauft werden Flusskreuzfahrten vor allem in europäischen Quellmärkten, in erster Linie in den DACH-Märkten innerhalb des europäischen Kreuzfahrtgebietes wurden von den Befragten die Donau und der Rhein an erster Stelle genannt, gefolgt von den französischen Flüssen, für neun Veranstalter ist der Douro ein relevantes Fahrtgebiet. Generell wurde die Entwicklung in allen Quellmärkten durchgängig positiv bewertet, nur ein Veranstalter gab an, dass die Passagierzahlen aus dem DACH-Markt rückläufig seien.

Nach Angaben der an der Umfrage beteiligten Reiseveranstalter waren in der Saison 1,22 Millionen Passagiere aus aller Welt auf europäischen Flüssen unterwegs. Dabei wurden Bruttoerlöse (cruise-only) in Höhe von rd. 3,11 Mrd. Euro erzielt. Übersee-Passagiere bezahlten im Durchschnitt drei Mal soviel wie Passagiere aus Europa, weil überwiegend Reisen im Ultra-Luxussegment mit Tagessätzen von 350 Euro und mehr gebucht werden. Der in Übersee erzielte Preis pro Nacht ist im Vergleich zu den europäischen Quellmärkten mehr als doppelt so hoch. Innerhalb Europas ist der durchschnittliche Reisepreis im wichtigen Quellmarkt DACH, wo die Kategorie Standard mit Tagessätzen zwischen 126 und 190 Euro die beliebteste Preiskategorie ist, mit durchschnittlich 1.139 Euro am geringsten.

In allen Quellmärkten dominieren Kreuzfahrten mit einer Dauer von 5-7 Nächten mit Ausnahme von Australien/Neuseeland und China, wo die Passagiere mehr Nächte auf dem Schiff verbringen (8-12 bzw.15 Nächte). Die überwiegende Mehrheit der Passagiere aus den Überseemärkten fällt in die Altersklasse 66-75 Jahre, etwas jüngere Passagiere (56-65 Jahre) kommen vor allem aus anderen außereuropäischen Quellmärkten und aus europäischen Quellmärkten, insbesondere der DACH-Region, Frankreich und anderen europäischen Ländern.

Nach Angaben der Reedereien, die mit 250 Schiffe rd. 68 Prozent der auf europäischen Flüssen eingesetzten Schiffe repräsentieren, können rd. drei Viertel (74 Prozent) davon mit synthetischen Kraftstoffen und 56 Prozent mit biogenen Kraftstoffen und nur drei Prozent (8 Schiffe) elektrisch betrieben werden). Dagegen sind 99,6 Prozent mit Landstrom-Anschlüssen und 44 Prozent mit selektiven Katalysatoren (SCR) ausgestattet. JPM