Links überspringen

Flusswasser baut die Welt

Große Flüsse haben Imperien geschaffen, Kulturen zerstört und die Zivilisation geprägt. In die faszinierende „Weltgeschichte der Flüsse“ von Laurence C. Smith hat sich Roland Mischke eingelesen.

Foto: enapress.com

„Mit den ersten Regenfällen hat sich die Welt für immer verändert“, lautet der erste Satz in diesem Buch. Vor rund 100 Millionen Jahren soll unser Planet mit dem Mars kollidiert sein, die Erde fing Feuer und geriet in einen Schmelzprozess. Magma schäumte auf, wurde zu Ozeanen und wuchtete sich über den ganzen Planeten. Dann kam es zur Abkühlung, und auf einmal tauchten Spurenmengen von flüssigem Wasser auf. Sie formten mit den vom Himmel prasselnden Wassermassen die Kontinente. Aus Rinnsalen bildeten sich Bäche, Flüsse und Meere. Das Wasser lockerte das Gestein auf – es entstanden immer mehr Flüsse. „Das Wasser begann, die noch junge, dicker werdende Kontinentalkruste auszuwaschen, und eröffnete damit einen ewigen Krieg gegen die Kontinente“, erklärt Laurence C. Smith.

Foto: enapress.com

Eine fantastische Szenerie. Berge wurden abgeschliffen, ganze Kontinentalplatten weggerissen, neue Meere entstanden. Und überall Flüsse, sie „hatten die einzige Aufgabe: alles talwärts zu bewegen. Hinunter zum Meer“, so Smith. Das ging so Millionen Jahre, erst vor 800 bis 550 Millionen Jahren stieg die Sauerstoffverdunstung im Ozean an. „Schwämme, Plattwürmer und andere eigenartige neue Lebensformen des Meeres erschienen.“ Sie überdauerten weitere Millionen an Jahren, die Kontinente wurden immer mehr ausgebildet, mit Gebirgsketten, Tiefland und Ebenen. In den Talmulden formten sich die Flüsse. „Das zerstörerische Bauprojekt unserer Welt gelangt nie an ein Ende“, resümiert Smith. Die Flüsse „werden uns alle überdauern“…

… Lesen Sie weiter in der aktuellen Ausgabe.