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FSG erhält 100-Mio. Euro-Anschlussauftrag für LNG-Fähre aus Australien

FSG CEO Philipp Maracke unterzeichnet den Schiffbauvertrag in Flensburg. An seiner Seite: CFO Patrick Wohlgemuth (rechts) and Wolfgang Schüler, Leiter Produktentwicklung (links). Per Video zugeschaltet ist Chas Kelly, CEO von SeaRoad. Foto: FSG

Nach fast einjähriger Vorarbeit hat die australische Reederei SeaRoad mit Sitz in Tasmanien bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) einen Anschlussauftrag zum Bau einer RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb platziert. Der Auftragswert wird mit mehr als 100 Mio. Euro beziffert. Da aufgrund der aktuellen Pandemie ein persönliches Treffen in Australien oder Deutschland nicht möglich war wurde eine synchrone Vertragsunterzeichnung per Videoschaltung vereinbart.

Animation: FSG

Die kontrahierte RoRo-Fähre mit einer Länge von 210 Metern und einer Breite von 29,30 Metern wird ab Winter 2021/2022 als Werft-Nr. 784 erstellt und soll im vierten Quartal 2023 an SeaRoad abgeliefert werden. Finanzierungspartner ist die Commonwealth Bank of Australia. Auf dem mit 43100 BRZ vermessenen Neubau, dessen Tragfähigkeit mit 12183 Tonnen angegeben wird, stehen 3.792 Spurmeter für den rollende Ladung zur Verfügung, zusätzlich können 100 Fahrzeuge an Bord genommen werden. Für Fahrer oder Begleiter stehen 25 Kabinen mit 27 Betten bereit. Das Schiff wird speziell geeignet sein für den Transport schwerer Ladung mit einem Stückgewicht von bis zu 100 Tonnen. Mit zwei je 10300 kW leistenden Dual Fuel-Motoren soll eine Geschwindigkeit von 22,5 kn erreicht werden.

SeaRoad ist bereits FSG-Kunde. Die erste RoRo-Fähre aus Flensburg, die Searoad Mersey II, stieß 2016 zur Flotte. Eine zweite von der FSG gebaute Fähre, Liekut, wird im Rahmen einer Chartervereinbarung seit April 2021 für drei Jahre von SeaRoad beschäftigt.

Seit 2016 für SeaRoad im Einsatz: die von FSG erbaute LNG-Fähre „Searoad Mersey II“ Foto: FSG

Die neue RoRo-Fähre wird auf der Bass-Straße zwischen Devonport auf Tasmanien und Melbourne im Bundesstaat Victoria auf dem australischen Festland eingesetzt.

„Wir sind stolz darauf, diesen Auftrag nach Flensburg geholt zu haben, denn er stellt unter Beweis, dass der Werft der Neustart gelungen ist. Wenn ein langjähriger Kunde einen zusätzlichen Auftrag platziert, ist das ein wichtiger Vertrauensbeweis sowohl in dieses Modell als auch in die etablierte Expertise der FSG als innovative deutsche Neubauwerft“, freute sich FSG-CEO Philipp Maracke. JPM