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Für Gästefahrten im Emder Hafen: Vollelektrischer Prototyp auf Kiel gelegt 

Foto: AG „EMS“

Bereits zu Ostern im nächsten Jahr im Bereich des Emder Hafens in Fahrt kommen soll der Prototyp eines innovativen Ausflugsbootes, das kürzlich für die Reederei AG „EMS“ auf Kiel gelegt worden ist. Von den Fortschritten beim Bau des bereits in den Spanten stehenden  Neubaus, der u.a. mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Programmgebiet stärker entwickelte Regionen (SER) unterstützt wird, konnten sich sich jetzt Martin Herrmann von der NBank, über die die Förderung durch das Land Niedersachsen abgewickelt wird und die übrigen Projektpartner überzeugen.

Das vollelektrische Hafenboot mit einer Länge von 22,5 m wird 75 Personen Platz bieten, wobei auch mehrere Plätze für Rollstuhlfahrer vorgesehen sind. Da es aufgrund der sehr niedrigen Brücken in Emden sehr flachgängig sein muss, ist ein ausgeklügeltes Ballast-System entscheidend. Dies wurde durch das Ingenieurbüro Sternkopf aus Leer in Bezug auf die Sicherheit, die Leck-Stabilität und die Einsatzfähigkeit unter der niedrigen Eisenbahnbrücke konzipiert.

„Nach einer zeitraubenden Phase der Berechnung, ist es jetzt gelungen, die Anforderungen der Behörden zu erfüllen“, sagt Jens Schädler, Geschäftsführer der Schiffswerft Diedrich aus Oldersum, der als Projektpartner den Bau des innovativen Hafenbootes durchführt. 

„Für uns sind solche Projekte wichtig, um innovativ zu bleiben und zu zeigen, dass hiesige Schiffswerften auch zukunftsweisende Neubauten umsetzen können. Besonders interessant ist dabei die Übertragbarkeit der Technik auf andere Schiffsprojekte.“ 

Auch der Rumpf wurde optimiert, um künftig weniger Energie zu verbrauchen. Dieses ist besonders relevant, da das vollelektrische Hafenboot mit einer Methanol-Brennstoffzellen-Technologie ausgestattet werden wird und hiermit die Reichweite bzw. die Einsatzzeit bis in die Abendstunden zu verlängern. Unterstützt wird das Vorhaben durch die MARIKO GmbH aus Leer, die auch die Antragstellung des Fördervorhabens begleitet hat. Die Aufgaben liegen in der Entwicklung und Konzeption des neuen Schiffstyps und dem Wissenstransfer der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse in die Branche. Auch das Maritime Kompetenzzentrum (kurz MARIKO) aus Leer ist beim Projekt mit im Boot.

Die Arbeitskomponenten wurden bereits bei Electric Ship Facilities in Heeg / Niederlande bestellt und die Brennstoffzellen werden aus Dänemark zugeliefert. Bis Herbst will die Werft den Stahlbau des vollelektrischen Hafenbootes abschließen, so dass der Innenausbau und die technische Ausstattung folgen können.  JPM