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„Gesine von Papenburg“: Einzige in Fahrt befindliche friesische Schmack bei Meyer Werft generalüberholt

Die seit Jahrzehnten auf den Bau modernster Kreuzliner fokussierte Papenburger Meyer Werft hat die Arbeit an einem „historischen“ Projekt abgeschlossen: Der Segler Gesine von Papenburg war in den vergangenen zehn Wochen Gast im größten überdachten Schiffbaudock der Welt. Die Schmack, ein in Stahl- statt Holzbauweise erstellter Nachbau eines historischen Segelschiffes, war dort zu umfassenden Wartungs- und Modernisierungsarbeiten trockengestellt worden.

Mit einem Team von insgesamt rund 10 Menschen erledigte der Freundeskreis Gesine von Papenburg mit Unterstützung der Werft zahlreiche Reparatur- und Wartungsarbeiten an dem 75 Tonnen schweren, 28,3 Meter langen und 5,4 Meter breiten Schiff, das Platz für ca. 25 Gäste bietet. Vor dem Werftaufenthalt war schon die 131 kW leistende Antriebsmaschine durch den Freundeskreis ausgebaut und zur Wartung an einen Fachbetrieb geschickt worden.


Attraktion für Shipslover: die „Gesine von Papenburg“, Foto: Jens Meyer

Im Baudock wurde dann u.a. eine Stahlplatte im Unterwasserbereich ausgetauscht und im Anschluss das Unterwasserschiff neu konserviert. Zudem wurde die Reling auf die nötige Sicherheitshöhe von einem Meter gebracht sowie einige Arbeiten an Ventilen und Rohrleitungen erledigt. Nach der Rückkehr an den Liegeplatz am Hampoel sind dann durch den Freundeskreis noch der Wiedereinbau der Maschine sowie der Einbau einer Brandlösch- und Brandmeldeanlage für den Maschinenraum zu leisten.

„Wir freuen uns, dass die Gesine nun wieder vollständig generalüberholt und einsatzfähig ist. Der Dank gilt unseren Vereinskameraden und den Kollegen der Werft, die tatkräftig mitgearbeitet haben. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar weitere Skipper, die uns auch bei den späteren Einsatzfahrten helfen,“ sagten Georg Olker und Uwe Wulff, 1. und 2. Vorsitzende des Vereins.

Bei der Gesine von Papenburg handelt es sich um einen fast originalgetreuen Nachbau einer friesischen Schmack, von der lediglich ein weiteres Modell im Sielhafenmuseum von Carolinensiel ausgestellt ist. Vorlage war ein historisches Papenburger Segelschiff. Das Schiff entstand bei einem Ausbildungsprojekt der Meyer Werft – als Stahlmodell im Maßstab 1:1. Zwischen 1977 und 1985 fertigen die Auszubildenden der Werft insgesamt sechs solcher Nachbauten von unterschiedlichen Schiffstypen, die im 19. Jahrhundert in der Region verbreitet waren. Sie bilden noch immer das Freilicht-Schifffahrtsmuseum und prägen bis heute das Bild der Stadt Papenburg. JPM