Links überspringen

Goldener Herbst an der Mosel

Die Mosel ist sicher einer der schönsten Flüsse Deutschlands. Besonders lohnt sich eine Fahrt mit herbstlichen Farben. Das begeisterte Albert Rohloff (Text) und Oliver Asmussen (Fotos) auf der LADY DILETTA.

Behäbig fließt die Mosel unter dem Kiel hindurch. In Sichtweite gabelt sich der Fluss. Eine überschaubare, bewaldete Insel inmitten des Flusslaufs. Krüppelige Bäume, wucherndes Unterholz. Ein Paradies für Tom und Huckleberry.
Beste Zeit für Tagträume. Aber das Erwachen bringt keine Enttäuschung. Auf dem Tisch steht ein kühles Bier, das golden in der Nachmittagssonne leuchtet. Dahinter ziehen Flussinseln und Weinberge vorbei, Dörfer mit spitzen Kirchtürmen, am Ufer Kinder, die Steine in die grünen Algen der Mosel werfen, Graureiher und gründelnde Schwäne. Die Zeit vergeht langsam, passt sich der Fahrt des weißen Schiffes auf dem Fluss an. Sie ist da und nimmt sich die Zeit, die sie braucht.

Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Selbst spannende Ereignisse verlaufen gelassen. Die Passage einer Schleuse dauert mit Wartezeit und Manöver schon mal ein bis zwei Stunden. Und wer in der Ferne auf einer Anhöhe eine pittoreske Burgruine entdeckt, kann noch in Ruhe die Kamera aus der Kabine holen.
„Flussreisen hat etwas mit ‚zur Ruhe kommen‘ zu tun. Unser Entertainment liegt rechts und links vom Schiff. Da brauchen wir keine Action, müssen nicht aufdrehen“, bestätigt Kreuzfahrdirektorin Alexandra Cortese. Und weiter: „In diesen Zeiten ist es eh nicht angebracht, Menschen mehr als notwendig zusammen zu führen. So haben wir bewusst auf Veranstaltungen verzichtet, in denen man die Lounge brechend voll sehen will. Aber es wird auch wieder Zeiten geben, in denen man darüber nachdenkt, Fahrten unter ein bestimmtes Motto zu stellen, Künstler engagieren oder passende Vorträge zu halten.“

Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Über Lautsprecher werden die Gäste zu Kaffee und Kuchen geladen. Nur jetzt zeigt sich, dass das Schiff gut belegt ist. Die etwa 155 Passagiere verteilen sich weitläufig auf der 135 Meter langen und maximal 173 Passagiere aufnehmenden Lady. „Wir werden von den Behörden wie ein Hotel betrachtet, die ja auch auf Hygiene-Regeln achten müssen und dennoch alle Zimmer belegen dürfen“, erläutert Alexandra.

Foto: Oliver Asmussen/Oceanliner-Pictures.com

Die durchaus beachteten Corona-Regeln sind problemlos einzuhalten. Einbahnstraßenregelungen machen es ebenso möglich, wie die Verteilung der Gäste auf zwei Tischzeiten mittags und abends. Auf den Wegen zur Kabine oder zum Tisch trägt jeder seine Maske. Nur selten müssen die Crew-Mitglieder daran erinnern. Es ist, als ob alle an Bord froh sind, wieder unterwegs sein zu dürfen….

… Lesen Sie weiter in der aktuellen Ausgabe.