Eigentlich sollte die Feier des 833. Hamburger Hafengeburtstages vom 6. bis 8. Mai 2022 stattfinden. Doch fällt das angeblich größte Hafenfest der Welt – wie schon 2020 und 2021 – coronabedingt ins (Elb)-Wasser.
Angesichts der unklaren Pandemie-Entwicklung hat Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Dienstag (25.01.2022 ) die traditionelle Veranstaltung abgesagt. Damit muss die für Mai geplante mehrtägige Veranstaltung, die jährlich rd. eine Millionen „Sehleute“ in den größten deutschen Seehafen lockt, schon zum dritten Mal wegen der Covid-19-Pandemie ausfallen.
Allerdings wird nach Angaben des Senats noch eine Verlegung in den Spätsommer geprüft. Im vergangenen Jahr wurde stattdessen durch eine virtuelle Version mit informativen Beiträgen im TV an den 7. Mai 1189 erinnert, der als Geburtsstunde des Hamburger Hafens gilt: Kaiser Friedrich Barbarossa stellte seinerzeit einen Zollbrief aus, der es den Hamburgern erlaubt, auf der Elbe bis hin zur Nordsee zollfrei zu handeln und legte damit den Grundstein wirtschaftlichen Erfolg des Hafens und den Wohlstand der Freien und Hansestadt Hamburg.
Neben den zahlreichen Hafen-Fans und „Sehleuten“, die diese dritte Absage der Feier am meisten bedauern dürften, gehört auch Hamburgs Hafenkapitän Jörg Pollmann, der sich jedes Mal mit viel Herzblut bei maritimen Großveranstaltungen wie dem Hamburger Hafengeburtstag oder den Cruise Days engagiert.
Da Pollmann, seit 1994 Leitender Nautischer Direktor und Hafenkapitän bei der Hamburg Port Authority (HPA), Ende Mai dieses Jahres in den Ruhestand tritt, wäre diese 833. Auflage auch der letzte Hafengeburtstag in seiner Verantwortung für den sicheren wasserseitigen Ablauf der Veranstaltung gewesen.
Pollmanns offene Art, sein trockener Humor und ostfriesischer Charme, die er neben seinem Sachverstand auch in das vielfältige Rahmenprogramm mit Schiffsbesuchen und als kompetenter Interviewpartner einbrachte, werden schwer zu ersetzen sein, auch wenn mit Simon Rosenkranz, als sein bisheriger ständiger Vertreter bereits mit den Belangen des Oberhafenamtes vertraut ist. JPM