In diesem Jahr machen die – neben dem traditionellen Hamburger Hafengeburtstag – zu den auch überregional bedeutendsten maritimen Events der Hansestadt gehörenden Hamburg Cruise Days die Elbmetropole wieder zu einem Hotspot für Kreuzfahrtfans und „Sehleute“ sowie zu einem Schaufenster für die Selbstdarstellung einer nach der überwundenen Krise vor neuen Herausforderungen stehenden Branche, die in diesem Jahr in Hamburg mit möglicherweise mehr als 800 000 Passagieren für einen neuen Rekord sorgen könnte.
Nach einer pandemiebedingten Zwangspause 2021 und einer verkleinerten Edition (Hamburg Cruise Days pur) im vergangenen Jahr findet das auch international beliebte maritime Event jetzt zum neunten Mal und in alter Größe im Hamburger Hafen statt. Rund 135 000 Menschen besuchten das Festival zuletzt nach etwa 500 000 Besuchern vor der Corona-Pandemie.
In diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit etwa 250 000 Personen. Ihnen soll vom 8. bis 10. September 2023 so ein vielfältiges Programm aus Information, Unterhaltung, Kultur und Kulinarik an Land und zu Wasser geboten werden, wobei die neun Kreuzfahrtschiffe – im vergangenen Jahr waren es fünf – im Hafen und drei stimmungsvollen Inszenierungen auf dem Wasser, darunter die traditionelle Schiffsparade mit Abschlussfeuerwerk am Samstagabend zu den Highlights gehören dürften.
Die Hamburg Cruise Days sind im Zusammenspiel mit dem Blue Port einzigartig. Sie seien bei vielen Hamburgern und Hamburgerinnen sowie Gästen so beliebt, weil die Inszenierung des Hafens in Verbindung mit den Kreuzfahrtschiffen ganz tiefe Emotionen wecke.
Schließlich habe das Reisen eine grosse Bedeutung für die Menschen, weil dadurch auch die Bildung, der Austausch und damit auch das gegenseitige Verständnis gefördert werde.
„Wir freuen uns auf eine Atmosphäre, um die uns andere Hafenstädte beneiden“, sagte Michael Otremba, Geschäftsführer Hamburg Tourismus am Mittwoch vor der Presse in Hamburg.
Zu den neun unterschiedlichen Schiffen – sechs Oceancruiser, ein Expeditions-Kreuzfahrtschiff und zwei Flusskreuzer –, die an den drei Tagen des Events im Hafen Flagge zeigen werden, gehören die AIDAprima, AIDAperla und AIDAsol (alle AIDA Cruises), Artania (Phoenix Reisen), Mein Schiff 6 (TUI Cruises), Thurgau Chopin (Thurgau Travel), Sans Souci (Plantours Kreuzfahrten), Vasco da Gama und World Voyager (beide nicko cruises).
Als Premiumpartner des Events konnte zum sechsten Mal in Folge AIDA Cruises gewonnen werden. Die Reederei ist in diesem Jahr mit gleich drei Schiffen dabei und präsentiert sich auch an Land erneut mit der „AIDA Urlaubswelt“ an der Kehrwiederspitze, in der neben einem Beachclub auch eine AIDAcosma-Showkabine aufgebaut wird. Die AIDAprima wird die Große Cruise Days-Parade am Samstagabend anführen, an der sich auch die Mein Schiff 6, Vasco da Gama, World Voyager und mit der Sans Souci erstmals auch ein Flusskreuzfahrtschiff beteiligen.
Jedes der Schiffe wird von einem Feuerwerkssegment sowie Musik- und Lichtshow-Einlagen begleitet, wobei am Ende dieses von dem Hamburger Schauspieler Marek Erhardt moderierten Programm-Höhepunktes ein Abschlussfeuerwerk die „Sehleute“ begeistern soll.
Am Vortag (Freitag, 8. September) soll in Anlehnung an die Komposition des US-amerikanischen Komponisten George Gershwin und als Hommage an den Lichtkünstler Michael Batz erstmals eine „Rhapsody in Blue“ stattfinden. Dabei wird die Vasco da Gama mit Musik, und Moderation vor der blauen Hafenkulisse mit einem blauen Feuerwerk in eine mystische Szene versetzt.
„Wenn ich sehe, mit wie viel Einsatz und Leidenschaft alle Beteiligten dieses Highlight planen, dann können wir uns auf einmalige und mitreißende Kreuzfahrtmomente für die Branche allgemein und insbesondere für Hamburg als Tor zur Welt freuen“, so Sven Jacobsen, Vice President Communication & Sustainability. „Die Kreuzfahrt verbindet Länder, Kulturen und Menschen wie kaum eine andere Urlaubsform. Diesen Spirit des friedvollen Miteinanders wollen wir allen Besucherinnen und Besuchern vermitteln“, bekräftigt Jacobsen.
Auf der Eventfläche zwischen Landungsbrücken und Elbphilharmonie präsentieren sich zahlreiche Partner und Sponsoren – und natürlich die teilnehmenden Reedereien, darunter auch solche wie z. B. Cunard und MSC Cruises, die aus terminlichen Gründen nicht mit eignen Schiffen Flagge zeigen können, mit Information und Unterhaltung sowie Angeboten für Kreuzfahrtfans und alle, die es werden wollen.
Auf der Jan-Fedder-Promenade ist neben TUI Cruises und nicko cruises auch MSC Cruises wieder mit einer eigenen Eventfläche vertreten, während Cunard seinen Showtruck zur Flutschutzmauer entsendet, wo die die Traditionsreederei ihre im nächsten Jahr in Fahrt kommende Queen Anne in den Mittelpunkt stellt.
Zum Rahmenprogramm an Land gehören neben der Rock Antenne Hamburg-Bühne auf dem Landungsbrückenvorplatz, Riesenrad und diversen Aktions- und Unterhaltungsangeboten u.a. auch die Kinderwelt auf dem Platz der Deutschen Einheit nahe der Elbphilharmonie mit Mitmach-Zirkus, maritimer Kreativ-Werkstatt und Schminkstation.
Bereits am morgigen Freitag (1. September) wird der bekannte Lichtkünstler Michael Batz mit einem Light-up die Hafenkante ins erste blaue Licht versetzen, danach wächst das Lichtkunstwerk täglich weiter in den Hafen hinein, bis es am Eventwochenende in voller Pracht erstrahlt.
Mit insgesamt mehr als 4000 Lichtpunkten werden Gebäude, Brücken und Schiffe blau illuminiert, wobei erstmals sämtliche Leuchten über Zeitschaltuhren gesteuert werden und somit auch weitere Energieeinsparungen ermöglichen.
Nachhaltigkeit ein Thema für Reedereien und Veranstalter
Nicht zuletzt bieten die Hamburg Cruise Days der Kreuzfahrtbranche ebenso wie der öffentlichen Diskussion um die Nachhaltigkeit der Branche eine Bühne. Auch in diesem Jahr werden die teilnehmenden Reedereien das Thema daher in ihren Landpräsentationen aktiv bespielen und ihre Errungenschaften präsentieren – z. B. mit fachlichen Inhalten und multimedialen Informationen. Auf im Vorfeld der Veranstaltung bekannt gewordene mögliche Protestaktionen von Klima- oder Umweltaktivisten seien die Organisatoren und zuständigen Institutionen gut vorbereitet. Man sei weiterhin offen für friedliche Meinungsbekundungen aber alles was Menschen gefährdet und Gewaltanwendungen würden während der Cruise Days nicht geduldet, so die Veranstalter.
„Die Kreuzfahrtbranche hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt und sie hat den hohen Anspruch, Nachhaltigkeit und Wachstum in Einklang zu bringen. Das beobachten und begrüßen wir als Veranstalter dieses Events“, erklärt Co-Veranstalter Uwe Bergmann, für den auch die nachhaltige Planung und Umsetzung des Events selbst als ein zentraler Aspekt gesehen wird. Dazu habe man ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das u. a. eine Abfallvermeidungsstrategie sowie ein Abfalltrennungssystem auf der gesamten Fläche umfasst. Weitere Maßnahmen sind ein Einweg-Verbot, klimafreundliche Kommunikation, Mehrwegsysteme und digitale Informationsmöglichkeiten zu gastronomischen Angeboten. So weise das Siegelsystem „Grüne Gabel“ auf nachhaltige Gastronomie hin. Eine barrierearme Gestaltung und die Verwendung einer internen „grünen Checkliste“ zur Erfassung von CO2-Ausstößen für Wasser, Strom und Abfall seien ebenfalls Teil des Konzepts.
„Wir müssen uns alle gemeinsam mehr für die Nachhaltigkeit engagieren“, so sein Appell. Auch wenn das für die Veranstaltung zur Verfügung stehende Budget trotz der allgemeinen Kostensteigerungen um rd. 20 Prozent unter dem von 2019 liege, gehe es nicht vornehmlich um das Geld, sondern um gelebte Partnerschaft, wie sie in der Unterstützung durch die zahlreichen Sponsoren und Unternehmen zum Ausdruck komme. Sie belege eine tiefe Verwurzelung der Beteiligten mit der Stadt, auf die er stolz sei. JPM