Wegen der Corona-Pandemie mussten die Hamburg Cruise Days im vergangenen Jahr abgesagt werden. Nach zweijähriger Pause findet vom 19. bis 21. August eine kleinere Sonderedition dieses beliebten Hamburger Kreuzfahrt-Festivals statt. Um deutlich zu machen, dass sie in diesem Jahr unter anderen Voraussetzungen in kleinerem Rahmen als gewohnt ablaufen wird, wählten die Veranstalter für die nunmehr achte Auflage die Bezeichnung „Hamburg Cruise Days pur“.
„Das `pur´ steht für den Kern unseres Events, für das, was die Hamburg Days seit 2008 ausmacht, ein stimmungsvolles Erlebnis im Hamburger Hafen, ein friedliches Miteinander, die Faszination imposanter Kreuzfahrtschiffe, unbeschwerte Genussmomente, Sehnsucht und Fernweh“, erläutert Katja Derow, Geschäftsführerin der Redroses Communications GmbH bei der Vorstellung des Programms am Donnerstag in Hard Rock Café an den Landungsbrücken.
Wegen der eingeschränkten Planungsmöglichkeiten, der Klimakrise und des Krieges in der Ukraine nehmen an dem Event nach 12 Schiffen bei der letzten Veranstaltung in 2019 diesmal nur fünf Kreuzfahrtschiffe teil, so Derow, die bedauert, dass sich darunter kein Schiff der in Hamburg ansässigen Kreuzfahrtunternehmen TUI Cruises und Hapag-Lloyd Cruises befindet.
Dabei handelt es sich um die AIDAprima und AIDAsol des in Rostock ansässigen und zur italienischen Costa-Gruppe (Carnival Corporation) gehörenden Hauptsponsors AIDA Cruises, die Queen Mary 2 von Cunard, die MSC Magnifica von MSC Cruises und die Otto Sverdrup von Hurtigruten. Bedauerlich sei auch, dass wegen des zu großen Aufwandes für die Reedereien auch Schiffsbesichtigungen nicht möglich sein werden.
Dennoch rechnt Uwe Bergmann, Geschäftsführer des Co-Veranstalters uba GmbH, mit mehr als 120.000 Besucherinnen und Besuchern. Er zeigt sich besonders erfreut darüber, dass der seit 2008 von Lichtkünstler Michael Batz parallel inszenierte Blue Port jetzt mit den Cruise Days verschwistert ist und ein urbanes Kunstwerk am Hafen erlebbar macht.
Seine Lichtinstallation soll im Anschluss an das Event noch eine weitere Woche leuchten. Dabei achte man vor dem Hintergrund der aktuellen Situation mehr noch als sonst auf Energiesparen. So werde man an den Hafen mit statt bisher 8000 mit nur 4000 Lichtpunkten illuminieren und auf blaues Licht bei Airbus, an Dock 10 bei Blohm + Voss sowie in der Speicherstadt werde bewusst verzichtet, kündigte Batz an. Zudem seien Zeitschaltuhren installiert worden, die die Anlagen nach Mitternacht automatisch vom Netz nehmen.
„In keinem anderen Hafen der Welt zeigen die Menschen eine so große Begeisterung für das Hafenerlebnis wie in Hamburg“, sagte Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, der sich darüber freute, dass nach zwei Jahren, in denen man sich im Veranstaltungsbereich fast ausschließlich mit Absagen beschäftigen musste, endlich wieder die riesige Sehnsucht der Menschen nach Reisen, nach Abwechslung vom Alltag und nach Erlebnissen wie dem Hafenfest gestillt werden könne: „Die Besucher können sich auf eine besondere Atmosphäre freuen, vor allem in den Abendstunden, wenn sich die ohnehin sehnsuchtsweckende Stimmung mit dem blauen Licht der Kunstinstallation und den Kreuzfahrtschiffen zu einem bildmächtigen Erlebnis verbindet, wie es nur in Hamburg stattfinden kann.“ Diese Bilder gingen wieder um die Welt und würden Hamburg als Destination noch bekannter machen.
Otremba und auch Bergmann zeigten sich erfreut, dass die Wirtschaftsbehörde die Veranstaltung durch die Bereitstellung von Sondermitteln unterstütze. Sie wiesen darauf hin, dass die Veranstaltung weiter offen sei für die Fortsetzung des Dialogs über die Umweltverträglichkeit der Branche, wobei die Reedereien bereits heute zu den Innovationstreibern in diesem Bereich gehörten.
„Wir vertrauen auf unsere Partner, gemeinsam Lösungen zu finden, denn sie sind auch eine entscheidende Voraussetzung für die künftige Entwicklung ihres Geschäfts“.
Zu den Höhepunkten gehört der Besuch der Queen Mary 2 am Freitag. Das Kreuzfahrtschiff läuft zwar schon am Morgen ein und macht am Kreuzfahrtterminal Steinwerder fest, aber am Abend wird es dann im Hafen richtig in Szene gesetzt: In der Dämmerung, gegen 21.15 Uhr, geht die Queen Mary 2 vor der Elbphilharmonie in Position und ihr Typhon soll das Signal, das sogenannte „Light-up“, dafür geben, dass der Hafen blau erleuchtet wird und sie selbst in royalem Blau erstrahlt. Noch am Abend nimmt sie nach einem zweiten Typhon-Signal dann Kurs auf New York.
Bug an Bug als „Pas de deux on blue“
Am Samstagabend soll es dann einen weiteren Höhepunkt geben: Zwischen Landungsbrücken und Elbphilharmonie begegnen sich dann die AIDAprima und die MSC Magnifica. Sie sollen auf der Elbe Bug an Bug verharren, während eine musikalische Inszenierung läuft – mit dem blauen Hafen im Hintergrund. Dazu ist noch eine Licht- und Drohnenshow geplant.
Für Michael Batz ist die Begegnung die zentrale Botschaft der Kreuzfahrt, wobei das tänzerische Leichtigkeit der Inszenierung ein hohes Maß an Freude und Begeisterung vermittelt: „Mit diesem Pas de deux on blue“ wollen wir in bewegten Zeiten ein Zeichen der Zuversicht senden“, so Batz, der nicht ausschließt, dass neben der blauen auch die gelbe Farbe, und damit die ukrainische Flagge gezeigt wird. Auch auf ein Feuerwerk werde wegen des Angriffs auf die Ukraine in diesem Jahr verzichtet.
Von Freitag bis Sonntag wird dazu ein umfassendes Landprogramm von der Kehrwiederspitze bis zu den Landungsbrücken mit Buden, Bühnen, Live- und Roadshows geboten.
Dabei präsentieren sich die Sponsoren aus dem Reedereibereich, darunter die zum fünften Mal als Premiumpartner fungierende Reederei AIDA Cruises (auf der Kehrwiederspitze), MSC Cruises, nicko cruises und Cunard (alle auf der neuen Flutschutzmauer) mit unterschiedlichen Themenbereichen.
Die Hamburg Cruise Days finden normalerweise in ungeraden Jahren im September statt. In früheren Jahren lockte die Veranstaltung schon mal eine halbe Million Gäste an.
Die nächste maritime Großveranstaltung findet mit dem nach vorherigen Absagen zuletzt vom üblichen Mai-Termin verschobenen 833. Hafengeburtstag nunmehr vom 16. bis 18. September statt. Die nächsten Hamburg Cruise Days sollen wieder wie gewohnt stattfinden – und zwar vom 8. bis zum 10. September 2023. JPM