Nach Abschluss einer in Südamerika startenden Transatlantikreise bzw. einer letzten Teilstrecke von Portugal über England und Helgoland machte am Montag (13. Mai) das deutsche Expeditionskreuzfahrtschiff Hanseatic inspiration (IMO 9817145) am frühen Morgen erstmalig am Columbus Cruise Center in Bremerhaven (CCCB) fest.
Nachdem bis zum Vormittag alle Passagiere ausgeschifft wurden, nahm das 138 Meter lange Schiff über die Kaiserschleuse Kurs auf die benachbarte Lloyd Werft Bremerhaven. Im dortigen, großen Kaiserdock II stehen bis zum 22. Mai planmäßige Wartungs- und Klassearbeiten an, wie Friedrich Norden, Geschäftsführer der Lloyd Werft erklärte. Dabei handelt es sich um den zweiten Anlauf eines Schiffes der aus drei Einheiten bestehenden Expeditions-Klasse von Hapag-Lloyd Cruises bei der Bremerhavener Traditionswerft. Erst im November letzten Jahres wurde dort im Kaiserdock I das Schwesterschiff Hanseatic nature trockengestellt.
Wie Hapag-Lloyd Cruises mitteilte, erfolgen neben regulären Instandsetzungsarbeiten auch technische Wartungsarbeiten. Im Rahmen der ersten Werftzeit des 2019 von der norwegischen Vard-Werft abgelieferten Expeditionsneubaus wird ebenfalls die Klasse von der Klassifikationsgesellschaft DNV erneuert.
Nach Abschluss der Werftzeit und dann wieder mit frischem Außenlack wird die Hanseatic inspiration dann an die Columbuskaje zurückkehren, von wo aus am 23. Mai das Schiff über Binz/Rügen, Timmendorf/Poel, Wismar, Cuxhaven, Helgoland und List/Sylt Kurs auf Hamburg nehmen wird, wo es am 31. Mai 2024 erwartet wird.
Die Hanseatic inspiration wurde, wie das Schwesterschiff Hanseatic nature speziell für Expeditionen, u.a. in polare Gewässer, gebaut. Dazu wurde sie mit der Eisklasse PC 6, der höchsten Eisklasse für Passagierschiffe, ausgestattet. Das Schiff ist nach Reedereiangaben mit einer umweltfreundlichen Technik ausgestattet, um möglichst emissionsarm unterwegs zu sein und so die Natur im Reiseziel schonen. Ein besonders intensives Naturerlebnis wird neben den Anlandungen mit den Zodiacs auch bereits an Bord des Luxusschiffs ermöglicht, z.B. durch den Decksumlauf auf dem Vorschiff, der die Passagiere näher an die Natur heranlässt oder durch die beiden ausfahrbaren Balkone, die mit ihrem gläsernen Boden das Gefühl vermitteln, man schwebe über dem Wasser. Im Gegensatz zur Hanseatic nature ist die Hanseatic inspiration internationaler ausgerichtet, so dass die Bordsprache neben Deutsch auch Englisch ist.
Die maximal 230 Passagiere bzw. 199 Passagiere bei Expeditionskreuzfahrten in der Antarktis und Arktis, finden Platz in 120 Kabinen und Suiten an Bord.
In diesem Frühjahr hatte die Hanseatic inspiration ihre erste Amazonas-Saison erfolgreich abgeschlossen. Das Schiff befuhr den Amazonas bis nach Iquitos in Peru und setzte damit die Tradition der Hanseatic spirit fort, die bereits 2023 auf dieser Route unterwegs war. Damit ist die Reederei aktuell der einzige internationale Anbieter, dessen Expeditionsschiffe so weit in den Amazonas vordringen. Andere Kreuzfahrtschiffe kehren bereits in Manaus in Brasilien um. ChrEck
Fotos: Christian Eckardt