Wohin geht die Reise im nächsten Winter? Der Blick in die Reiseprogramme der Reedereien lässt erahnen, was die Pandemie in den Etagen der Routenplaner verursacht hat. Corona mach kreativ, lautet das Kurzfazit. Frank Behling recherchierte.
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Ein Ergebnis dieser Kreativität ist nach Silvester im Hamburger Hafen zu sehen. Dann nämlich, wenn die AIDAprima und die Queen Mary 2 dort liegen. Beide Schiffe werden im Winter Stammkunden an der Elbe.
Die AIDAprima kehrt in den bewährten Winterfahrplan zurück. Statt Dubai oder Kanaren wird das erste Schiff der Hyperion-Klasse wieder zu Reisen von der Elbe zu westeuropäischen Destinationen auslaufen.
Bei Cunard hat man das Potenzial der bereits unter Entzugserscheinungen leidenden Weltreise-Klientel im Blick. Mit den bislang planbar machbaren Lösungen hat man einige „Mini-Weltreisen“ entwickelt.
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Per Schiff in die Karibik
Dazu gehört eine Reise im Januar über den Atlantik nach New York oder eine 32 Tage dauernde Reise von Hamburg über die Azoren in die Karibik. Am 12. Januar soll es losgehen. Danach gibt es die erste Karibikreise eines Cunard-Schiffes von einem deutschen Hafen. Rückkehr an die Elbe ist am 13. Februar.
Die Karibik-Reise von Cunard ähnelt der Karibikreise von TUI Cruises, die im Dezember 2020 in Kiel starten sollte. Die Pandemie machte eine Abfertigung in einem deutschen Hafen damals aber nicht möglich. Nun sieht es anders aus.
Die großen Anbieter TUI und AIDA wollen aber ab Ende Oktober wieder Schiffe in die Karibik schicken. Die Einreiseregeln für Basishäfen in der Dominikanischen Republik, das Flugangebot soll bis dahin auch wieder stabil stehen.
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Ein Lockdown ist in Deutschland angesichts des Fortschritts beim Impfen nicht mehr zu erwarten. Deshalb werden Reisen von deutschen Häfen auch im Winter planbar. TUI Cruises, AIDA, MSC, nicko und auch Plantours sind auf jeden Fall bis in den Herbst hinein mit Schiffen in Kiel, Hamburg und Warnemünde. Inzwischen laufen auch schon Planungen für das erste Quartal 2022 von deutschen Häfen aus.
Die Destinationen im Mittelmeer und bei den Kanaren sind ebenfalls sichere Ziele für Kreuzfahrer. Diese Konzepte gibt es auch für Briten auf Reisen von englischen Häfen aus. Die Form des „Homeland-Cruisings“ wird auch bis in 2022 weiter den Seereisemarkt beherrschen.
Wer jedoch Globetrotter-Ziele will, muss sich gedulden. Die 120-tägige Weltreise mit Stationen zwischen Panama, Perth und Polynesien bleibt auch im zweiten Pandemie-Winter ein Tabu. Frühestens ab Januar 2023 werde es diese Reisen wieder planbar geben, ist zu hören.
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Asien weiter ein Problem
Die international immer noch geltenden Reisebeschränkungen machen Besuche mit Landgängen in viele exotischen Destinationen unmöglich. Singapur, Australien und auch China haben gerade wieder Corona-Maßnahmen verschärft. Damit sind dort auch keine Reisewechsel möglich. Als erstes Schiff plant Cunard im April 2022 eine Reise mit der Queen Elizabeth von Dubai nach Hongkong.
Im Moment erlaubt Singapur jedoch keine Einreisen aus touristischen Gründen. Fast alle Länder Asiens fordern weiter eine Quarantäne nach Einreise. Kreuzfahrten gibt es dort nur für einheimische Bürger.
Der einzige Hoffnungsschimmer Reisemarkt mit Fernzielen ist die baldige Aufhebung des Einreiseverbots für geimpfte EU-Bürger in die USA. Diese Signale waren auch der Grund, weshalb im Juli die Reederei Cunard grünes Licht für den Neustart gab. Wenn die letzten Signale zutreffen, wird es ab Oktober wieder eine Einreise von EU-Bürgern in die USA geben. Auch hier ist der Impfpass mit den Impfungen nach letzten Meldungen so wichtig wie der Reisepass.
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Gute Signale für die Antarktis
Große Hoffnungen haben auch Anbieter von Kreuzfahrten in die Antarktis und rund um Südamerika. So bereiten die Hurtigruten die Schiffe Fram, Roald Amundsen und Fridtjof Nansen auf den Saisonstart im Oktober vor. Anders als Asien sind in Südamerika die meisten Flughäfen für die touristische Einreise offen. Lediglich Uruguay und Chile haben ihre Grenzen für Ausländer weiter geschlossen.