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Hurtigruten darf deutsche Urlauber zum Nordkap bringen

Der einzige Weg für deutsche Kreuzfahrttouristen zum Nordkap und zur Mitternachtssonne führt in diesem Jahr mit der Fridtjof Nansen über Hamburg. Am Freitag hat das gerade fertiggestellte Kreuzfahrtschiff zur ersten von sechs Reisen in Hamburg festgemacht. Die Reederei hat von der norwegischen Regierung die Genehmigung zur Reise mit deutschen  Urlaubern durch norwegische Gewässer.

Die Fridtjof Nansen ist das zweite Schiff der neuen Hybrid-Klasse von der Kleven Werft aus Ulsteinvik in Westnorwegen. Das Schwesterschiff Roald Amundsen wurde im vergangenen Jahr in Hamburg vorgestellt. Es war ein hartes Stück Arbeit für Hurtigruten-Deutschland-Chef Heiko Jensen und sein Team. Letztlich hat es aber funktioniert.

Die norwegische Reederei hat sich nach eigenen Angaben intensiv und in Abstimmung mit der Regierung in Oslo auf diese erste Kreuzfahrt mit deutschen Passagieren unter Corona-Bedingungen vorbereitet. Angesichts des strickten Einreiseverbots für Norwegen, ist diese Sondergenehmigung für die Hurtigruten eine Besonderheit.

Derweil warten anderen Kreuzfahrtreedereien und auch die Fährreederei Color Line weiter auf eine Genehmigung der Regierung, um deutsche Urlauber nach Norwegen zu bringen.

Für die Reisen wurde die Fridtjof Nansen bereits kräftig umgebaut. Die Passagierkapazität musste von 530 auf etwa 250 gesenkt werden. In Kabinengängen dürfen sich keine Passagiere begegnen und in den Aufenthaltsräumen und den Bars gelten Obergrenzen für die Zahl der Menschen dort.

Foto: Frank Behling

Landgang wird es laut Reederei für die deutschen Passagiere aufgrund der aktuellen Einreisesperre der norwegischen Regierung während der Reise nicht geben. Die Reederei plant aber als Ausgleich spezielle Lektoren-Vorträge und Ausflüge mit den Zodiak-Schlauchbooten des Schiffes in den Fjorden. An ausgewählten Stellen sollen sogar Kajakfahrten je nach Wetterlage von Bord der Fridtjof Nansen starten. Dazu sollen einige der schönsten Fjorde und Wasserwege entlang der Küste befahren werden.

Die 140 Meter lange Fridtjof Nansen ist das zweite von drei neuen Hybrid-Kreuzfahrtschiffen der Hurtigruten. Der Antrieb besteht aus vier Dieselgeneratoren, die den Strom für zwei Podantriebe erzeugen.

Foto: Frank Behling

In den Fjorden und anderen sensiblen Naturschutzgebieten können die Schiffe außerdem für einige Stunden mit Batteriestrom angetrieben werden und die Motoren abstellen. Zukünftig ist auch ein Einsatz mit Biodiesel aus der norwegischen Fischindustrie denkbar. Um von der norwegischen Regierung die Genehmigung zur Beförderung deutscher Passagiere in norwegischen Gewässern zu bekommen, musste die Reederei eine Vielzahl von Auflagen erfüllen.

Dazu gehören zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen und der Einsatz von UV-Licht zur Kontrolle von Oberflächen. Zusätzliche Essenssitzungen in den Restaurants sowie ein erweiterter A-La-Carte Service lösen die alten Restaurantkonzepte ab. Aber die Bars, Treppenhäuser und Kabinengänge wurden an die neuen Anforderungen angepasst. Ein Teil der Sitzmöbel und Tische wurde entfernt.

Erfahrungen haben die Hurtigruten auch während der Pandemie gesammelt. So waren ständig zwei Schiffe mit norwegischen Passagieren im Einsatz. In dieser Zeit haben Kapitäne und Crew wertvolle Erfahrungen für den sicheren Transport von Passagieren in Pandemie-Zeiten gesammelt. Die Fridtjof Nansen soll bis September zu sechs Reisen von Hamburg zum Nordkap starten. Der günstigste Preis für die 15-tägige Seereise beläuft sich deshalb pro Person auf 4790 Euro. Viele Passagiere sind Stammgäste des Unternehmens, die den besonderen Charme der Kreuzfahrt in Norwegen kennen. FB

Foto: Frank Behling

Text/Fotos: FB