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IMO: Klimaneutrale Schifffahrt bis 2050 beschlossen

Der Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC 80) der International Maritime Organization (IMO) hat auf seiner 80. Sitzung am 7. Juli seine Strategie für das Jahr 2023 zur klimafreundlicheren Schifffahrt (2023 IMO Strategy on Reduction of GHG Emissions from Ships) verabschiedet.

Einig sind sich die 175 Mitgliedsstaaten der IMO darin, dass die Seeschifffahrt ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null reduzieren muss. Die ursprüngliche IMO-Treibhausgasstrategie aus dem Jahr 2018 sah vor, das Null-Emissionen-Ziel im Schiffbetrieb erst zum Ende dieses Jahrhunderts zu erreichen.

Das wichtigste Ergebnis der Strategie sind die überarbeiteten Klimaschutzziele für den Schifffahrtssektor. Die Treibhausgasemissionen der internationalen Seeschifffahrt sollen im Einklang mit dem langfristigen Temperaturziel des Pariser Abkommens bis etwa 2050 die netto Klimaneutralität erreichen. Auch über die wichtigen Zwischenziele für die Jahre 2030 und 2040 konnte eine Einigung erreicht werden. Bis 2030 sollen die gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen des internationalen Seeverkehrs um mindestens 20 % im Vergleich zu 2008 gesenkt werden, angestrebt werden 30 %.

Bis 2040 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2008 um mindestens 70 % gesenkt werden, wobei 80 % angestrebt werden. Zudem hat sich die IMO ein Ziel für den Einsatz von klimaneutralen Technologien, Kraftstoffen und Energiequellen gesetzt. Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 5 %, wenn möglich 10 %, des Energieverbrauchs in der internationalen Schifffahrt mit diesen Technologien gedeckt werden. Die IMO hat sich außerdem einen ambitionierten Zeitplan für die Verabschiedung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele gesetzt.

Foto: IMO

Noch im Jahr 2025 soll ein Maßnahmenpaket verabschiedet werden, welches 16 Monate später in Kraft treten soll. Das Maßnahmenpaket wird aus einem technischen Element, bestehend aus einer zielgerichteten Norm zur Regelung der schrittweisen Reduzierung der Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen, sowie einem wirtschaftlichen Element auf der Grundlage einer globalen Bepreisung der maritimen Treibhausgasemissionen bestehen, die 2025 beschlossen und 2027 in Kraft treten soll.

Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, begrüßt das Abkommen als einen großer Tag für das Klima und die Seeschifffahrt: „Denn heute haben wir in London beschlossen, die internationale Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu machen und konnten das auch mit ambitionierten Zwischenzielen unterlegen. Das ist insbesondere mit Blick auf die diversen nationalen Interessen ein Riesenerfolg, der auch auf den Einsatz Deutschlands und der EU zurückzuführen ist. Nun gilt es, die Ziele mit konkreten Maßnahmen mit Leben zu füllen. Angesichts der grundsätzlichen Einigung bin ich zuversichtlich, dass wir auch hier auf gutem Weg sind.“

„Mit der neuen Strategie ist eine globale Einigung gelungen, die dem Netto-Null-Ziel bis 2050 näher rückt. Zusammen mit den Zwischenzielen für 2030 und 2040 haben wir einen klaren Reduktionsplan“, freut sich der Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus, Dieter Janecek, darüber, dass die IMO ihre Klimaschutzziele für die Dekarbonisierung des Seeverkehrs verschärft hat. Das sei ein richtiger und wichtiger Schritt. In der Umsetzung müsse man jetzt sicherstellen, dass das langfristige Temperaturziel des Abkommens von Paris erreicht wird. „Wir werden uns als Bundesregierung weiter dafür auf internationaler Ebene einsetzen“, verspricht Janecek.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Martin Kröger, sieht die Überarbeitung positiv: „Es ist ein historischer Tag für die Schifffahrt.“ Mit Blick auf viele verschiedene Länder und Weltregionen mit unterschiedlichen Interessen sei „das Unmögliche möglich gemacht“ worden. „Alle haben anerkannt, dass es keine Alternative zur Klimaneutralität gibt.“ JPM