Vor den Kanaren hat das Kreuzfahrtschiff Insignia ein Boot mit Flüchtlingen aus Seenot gerettet. Das Schiff war auf der Reise von Gambia nach Teneriffa zu einer Position beordert worden, wo sich ein Boot im Atlantik treibend befand.
Das Boot war zunächst von dem Massengutfrachter Philipp Oldendorff kurz nach Mitternacht am Donnerstag etwa 440 Seemeilen südlich von Teneriffa gesichtet worden. Die Besatzung des zur Lübecker Oldendorff-Reederei gehörenden Schiffes leistete nach Angaben spanischer Behörden erste Hilfe. Das treibende Boot war vermutlich in Westafrika gestartet und dann mit einem Maschinenschaden liegen geblieben.
Die spanische Seenotzentrale beorderte die Insignia als geeignetes Schiff zur Position. Beim Eintreffen dort leistete die Besatzung des Kreuzfahrtschiffes sofort erste Hilfe. Das medizinische Personal der Insignia leistete dabei wertvolle Arbeit.
Zunächst wurden die 68 Überlebenden und drei verstorbene Personen von dem Flüchtlingsboot an Bord des Kreuzfahrers genommen. Wegen der Wetterbedingungen blieben zwei Leichen zunächst an Bord des Bootes. Sie wurden später aber ebenfalls übernommen und mit nach Teneriffa gebracht.
Wegen des gerade guten Wetters sind wieder verstärkt Flüchtlingsboote unterwegs, die von Afrika aus zu den Kanarischen Inseln oder Südspanien starten. Spanien hat aus diesem Grund auch spezielle Hospitalschiffe bei den Kanaren stationiert, die auf den vermuteten Routen der Migranten patrouillieren.
Die Philipp Oldendorff setzte anschließend ihre Reise nach Brasilien fort, wo sie Erz für Europa laden soll. Wegen ihrer Größe und der geringen Zahl an Crewmitgliedern war sie nicht für die Rettung der Migranten geeignet. FB
Foto: Frank Behling (Archiv)