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IONA startet erst im Herbst

Nach vier Tagen im Dock in Rotterdam ist die IONA bereit für die nächste Probefahrt. Seit dem 2. Juni war der Neubau der Meyer Werft in Rotterdam bei der Werft Damen Verolme im Dock. Am Sonntagabend oder Montagmorgen soll das neue Flaggschiff der britischen Reederei P&O Cruises wieder Kurs auf die Nordsee nehmen. Dort wird das 344 Meter lange Schiff seine Erprobung fortsetzen und nach im Laufe der Woche nach Bremerhaven zurückkehren. In zwei Wochen erfolgt dann die so wichtige Abnahmefahrt mit der Meilenfahrt im tiefen Wasser vor Norwegen. Eine ganz wichtige Frage ist aber noch unklar. Wann wird das Schiff an P&O übergeben und erstmals die britische Flagge hissen? Werft und Reederei sind zurückhaltend. Am Tag des Eindockens in Rotterdam hatte P&O just die Verlängerung der Betriebsunterbrechung bis zum 15. Oktober veröffentlich. Damit wird die Jungfernfahrt der IONA auch erst Mitte Oktober erfolgen. Wo das Schiff nach der Abnahmefahrt und Jungfernfahrt bleibt, ist derzeit noch unklar. Die Werft drängt auf eine Auslieferung möglichst im Sommer.

„Wir sind in einem engen Austausch mit der Reederei“, sagt Peter Hackmann, Sprecher der Meyer Werft. Eine Ablieferung im Juli ist also noch denkbar. Bis dahin fährt das Schiff unter deutscher Flagge.

Foto: Frank Behling

Die Arbeiten an Bord stehen vor dem Abschluss. Die Passagierkabinen sind alle fertig und in den öffentlichen Räumen laufen letzte Arbeiten. In Rotterdam wechselte ein Teil der Arbeiter.
Die 344 Meter lange IONA ist das dritte von neun Schiffen der Helios-Klasse, die von der Meyer-Gruppe in Papenburg und Turku (Finnland) für verschiedene Reedereien gebaut werden. Mit einer Vermessung von 184700 BRZ ist die IONA jedoch etwa 1000 BRZ größer als die 2018 in Dienst gestellte Schwester AIDAnova, die bislang das größte in Deutschland gebaute Schiff ist. Mit 2614 Kabinen hat die IONA zwölf Kabinen weniger als die AIDAnova. Auch das Vorschiff ist anders gestaltet und passt sich wieder den klassischen Linien der großen Liner an.

Foto: Frank Behling

Beim Antrieb ist die IONA aber baugleich zur AIDAnova. Vier große Dieselmotoren der Baureihe M46DF liefern den Strom für die Elektromotoren in den Azipods und alle Verbraucher an Bord. Die Helios-Schiffe sind auch die weltweit ersten Kreuzfahrer, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben werden. Den Strom für die Elektromotoren erzeugen vier MaK-Motoren von Caterpillar aus Kiel und Rostock. An Bord sind drei Gastanks mit einer Kapazität von rund 3600 Kubikmetern LNG eingebaut. FB

Text/Fotos: Frank Behling